8 coole Koop-Brettspiele, in denen ihr gemeinsam gewinnt oder verliert

Wer keine Lust darauf hat, gegeneinander zu spielen, findet auch im Brettspielbereich mittlerweile eine große Auswahl an kooperativen Spielen. Wir stellen euch einige davon vor.

Gute Absprachen und manchmal auch Nervenstärke sind bei kooperativen Brettspielen essentiell. Gute Absprachen und manchmal auch Nervenstärke sind bei kooperativen Brettspielen essentiell.

Gemeinsam statt gegeneinander. Auch im Brettspielbereich gibt es Titel, in denen nicht jeder für sich auf den Sieg aus ist, sondern alle Spielenden zusammenarbeiten müssen, um "gegen das Spiel" erfolgreich zu sein.

Die Auswahl an Koop-Brettspielen wächst stetig, weswegen wir euch im Rahmen unserer Brettspielwoche eine Auswahl besonders empfehlenswerter Titel aus diesem Bereich präsentieren. Wie bei all unseren Empfehlungslisten gilt natürlich auch hier: Es handelt sich um persönliche Empfehlungen, die natürlich nicht zwangsläufig allen Personen gefallen müssen.

Dieser Artikel ist Teil der GamePro-Brettspielwoche 2024. Alle weiteren Artikel und Infos findet ihr in unserer Übersicht:

Pandemic

Pandemic bereitete den Weg für viele moderne Koop-Brettspiele. Pandemic bereitete den Weg für viele moderne Koop-Brettspiele.

Autor: Matt Leacock
Verlag: Asmodee
Spielerzahl: 2-4
Altersempfehlung: Ab 8 Jahren
Spielzeit: ca. 45 Minuten
Preis (ca.): 30 Euro
Website: Pandemic

Fangen wir mit einem absoluten Koop-Klassiker an. Pandemic ist nämlich genau das, Matt Leackocks Meisterwerk aus dem Jahr 2008 war ein Wegbereiter moderner kooperativer Brettspiele und ist auch aus heutiger Sicht immer noch uneingeschränkt empfehlenswert.

Unsere Aufgabe ist es, vier Seuchen auszurotten, die auf der Erde ausgebrochen sind. Dafür schlüpfen wir in die Rolle von diversen Spezialist*innen, etwa Sanitäter, Forscherin oder Logistiker, die jeweils besondere Fähigkeiten haben. Und die müssen dann koordiniert eingesetzt werden, um rechtzeitig zu bestimmten Ausbruchsherden zu reisen, Proben zu untersuchen und letztendlich Gegenmittel herzustellen. Unvorhergesehene Ereignisse sorgen für zusätzliche Spannung, der Schwierigkeitsgrad ist zudem hervorragend anpassbar, weswegen sich das Spiel sowohl für Koop-Einsteiger*innen wie fortgeschrittene Spieler*innen eignet.

Im Laufe der Jahren sind zudem diverse Erweiterungen für das Grundspiel erschienen, außerdem gibt es mittlerweile eine Würfelspielversion (Pandemic: Die Heilung) und mit den Legacy-Varianten extrem gelungene Kampagnen-Spiele, in denen sich das Spiel über mehrere Partien immer wieder verändert.

Menara

Gemeinsam einen Tempel entstehen zu lassen macht den großen Reiz bei Menara aus. Gemeinsam einen Tempel entstehen zu lassen macht den großen Reiz bei Menara aus.

Autor: Oliver Richtberg
Verlag: Zoch
Spielerzahl: 1-4
Altersempfehlung: Ab 8 Jahren
Spielzeit: 10 bis 60 Minuten
Preis (ca.): 30 Euro
Website: Menara

Menara ist ein Bauspiel, in dem alle Spielenden gemeinsam einen möglichst hohen Tempel errichten müssen. Dafür stehen unterschiedlich geformte Böden sowie Säulen in mehreren Farben zu Verfügung. Allerdings passiert der Bauvorgang nicht "freestyle", sondern Karten geben vor, wieviele Säulen jeweils platziert werden dürfen und auch wo ihr die farbigen Holzklötzchen passieren dürft, ist fest vorgegeben.

Je nach gewähltem Schwierigkeitsgrad entsteht so nach und nach ein beeindruckendes Gebilde, das bis zum hoffentlich brauchbaren Endergebnis aber auch entsprechende Diskussionen und Absprachen voraussetzt. Wichtig ist in jedem Fall, die Statik des Tempels im Auge zu behalten, denn bei einem Einsturz hat das Bauteam gemeinsam verloren.

Das tolle Material und der hohe Wiederspielreiz sind weitere Punkte, die Menara einen festen Platz auf dieser Empfehlungsliste bescheren. Solltet ihr nach einem etwas aktuelleren kooperativen Bauspiel suchen, können wir euch zudem Nekojima vom Huch Verlag ans Herz legen. Hier müssen durch Schnüre verbundene und unterschiedlich lange Holzklötze (die Strommasten darstellen sollen) möglichst unfallfrei neben- und übereinander platziert werden – und Karten gibt es in dem Spiel auch!

The Gang

Pokern müsst ihr für The Gang nicht können, hier ist aber trotzdem wichtig, die Hände und deren Rangfolge zu kennen. Pokern müsst ihr für The Gang nicht können, hier ist aber trotzdem wichtig, die Hände und deren Rangfolge zu kennen.

Autoren: John Cooper & Kory Heath
Verlag: Kosmos
Spielerzahl: 3-6
Altersempfehlung: Ab 8 Jahren
Spielzeit: ca. 20 Minuten
Preis (ca.): 15 Euro
Website: The Gang

Ihr mögt Texas Hold'em-Poker? Dann seid ihr bei The Gang genau richtig. Allerdings geht es hier nicht darum, den anderen mit möglichst starken Kartenkombinationen ihre Chips zu stehlen. Sondern einzuschätzen, wie stark die eigenen Kombinationen sind.

Dafür werden zunächst zwei Karten an jede Person verteilt. Nun gilt es das eigene Blatt anhand der im Poker üblichen Hände einzuschätzen. Chips mit einer unterschiedlichen Anzahl von Sternen symbolisieren die Stärke der Hand. Wer also meint, dass er nur schwache Karten auf der Hand hat, sollte sich den Chip mit einem Stern nehmen. Nach und nach werden dann insgesamt drei Gemeinschaftskarten aufgedeckt, danach folgt jeweils eine neue Einschätzungsrunde. Nach der letzten werden in der Chip-Reihenfolge die Karten aufgedeckt. Stimmt die Reihenfolge mit den Einschätzungen überein, wird einer von drei Tresoren "geknackt".

Achja: Ihr dürft beim oben genannten Vorgang natürlich nicht miteinander sprechen! Das macht The Gang zu einer sehr spannenden und unterhaltsamen Aufgabe, die mit diversen Herausforderungskarten noch knackiger gemacht werden kann. Eine Affinität für Poker bzw. die Kenntnis der unterschiedlichen Hände ist hier von Vorteil, falls ihr die nicht haben solltet, liegen aber auch Übersichtskarten mit allen Kombinationen und deren Stärke bei.

Die Legenden von Andor

GamePro-User Jaska wird nicht müde, Die Legenden von Andor zu empfehlen. Wir können uns nur anschließen! GamePro-User Jaska wird nicht müde, Die Legenden von Andor zu empfehlen. Wir können uns nur anschließen!

Autoren: Michael Menzel
Verlag: Kosmos
Spielerzahl: 2-4
Altersempfehlung: Ab 10 Jahren
Spielzeit: 60 bis 90 Minuten
Preis (ca.): 40 Euro
Website: Die Legenden von Andor

In Die Legenden von Andor verschlägt es euch ins namensgebende Fantasy-Reich Andor, in dem großer Aufruhr herrscht. Denn zahlreiche Feinde stürmen aus allen Richtungen auf die Burg von König Brandur. In der Rolle von diversen Charakteren wie Zwerg, Zauberer oder Krieger ist es eure Aufgabe, diesen Ansturm abzuwehren und nebenbei auch noch weitere Aufgaben zu erledigen.

Jeder Charakter hat dabei unterschiedliche Fähigkeiten, Kämpfe gegen Kreaturen werden über einen Würfelmechanismus ausgetragen. Cool: Im Laufe des Spiels können die Charaktere verbessert werden, gewinnen etwa an Stärke oder können mit Ausrüstungsgegenständen wie Helmen oder Schilden ausgestattet werden. Dank einer sehr übersichtlichen und intuitiven Losspiel-Anleitung könnt ihr auch vollkommen unbedarft starten, die einzelnen Elemente werden dann nach und nach während der Erstpartie erklärt.

Ähnlich wie Pandemic ist auch Die Legenden von Andor mittlerweile ein echter Koop-Brettspiel-Klassiker und wurde 2013 zum Kennerspiel des Jahres ausgezeichnet. Das Grundspiel enthält fünf spielbare Legenden (Kapitel), außerdem gibt es noch zwei große Nachfolgespiele ("Reise in den Norden" und "Die letzte Hoffnung") sowie hunderte von Fans erstellte Legenden.

Too Many Bones

Für Too Many Bones müsst ihr eine Stange Geld investieren, Materialqualität und Spielspaß wiegen den Preis aber mehr als auf. Für Too Many Bones müsst ihr eine Stange Geld investieren, Materialqualität und Spielspaß wiegen den Preis aber mehr als auf.

Autoren: Adam Carlson und Josh Carlson
Verlag: Frosted Games
Spielerzahl: 1-4
Altersempfehlung: Ab 12 Jahren
Spielzeit: 90 bis 120 Minuten
Preis (ca.): 150 Euro
Website: Too Many Bones

Auch in Too Many Bones verschlägt es euch in Fantasy-Gefilde, nämlich in das Land Daelore. Das wird von diversen Unholden und Bösewichten bedroht, weswegen sich das unerschrockene Völkchen der Gearlocs auf die Socken macht, um diesen Fieslingen den Garaus zu machen.

Eine Partie von Too Many Bones ist stets eine kleine Mini-Kampagne. Nach und nach werden eine gewisse Anzahl von Ereignissen und Aufgaben/Kämpfen abgehandelt, bis ihr schließlich dem Obermotz gegenübersteht. Jeder der im Grundspiel enthaltenen Gearlocks (4 Stück) hat besondere Fähigkeiten, die über Würfel angezeigt werden – es gibt etwa Entsprechungen für Medic oder Damage Dealer. Die Skills könnt ihr nach und nach aufleveln, was enorm befriedigend ist. Insbesondere die Wechselwirkungen zwischen den Charakteren machen speziell die Kämpfe in kooperativen Partien enorm befriedigend.

Das Ganze hat seinen Preis, für knapp 150 Euro bekommt ihr aber auch ein extrem gut ausgestattetes Spiel. Die Charaktermatten und die Kampfmatte bestehen etwa aus haltbarem Neopren, Bösewichte werden durch schwere Poker-Chips repräsentiert, außerdem sind über 130 speziell bedruckte Würfel enthalten.

Hanabi

Wenn ihr ein kompaktes Koop-Spiel sucht, könnte Hanabi genau das Richtige für euch sein. Wenn ihr ein kompaktes Koop-Spiel sucht, könnte Hanabi genau das Richtige für euch sein.

Autor: Antoine Bauza
Verlag: Abacusspiele
Spielerzahl: 2-5
Altersempfehlung: Ab 8 Jahren
Spielzeit: ca. 30 Minuten
Preis (ca.): 10 Euro
Website: Hanabi

Deutlich günstiger als Too Many Bones – aber nicht weniger faszinierend – ist Hanabi, das im Jahr 2013 als Spiel des Jahres ausgezeichnet wurde. Hier ist es das Ziel, gemeinsam Karten gleicher Farbe und jeweils aufsteigend abzulegen, um so ein möglichst spektakuläres Feuerwerk abzubrennen, das ist zumindest das Thema gespielt.

Der Clou: Ihr habt die Karten so auf der Hand, dass ihr lediglich die Rückseiten davon seht. Ihr wisst also nicht, welche Karten ihr habt, wohl aber, was eure Mitspieler*innen haben. Reihum seid ihr dann am Zug und könnt diverse Aktionen machen, etwa einen Tipp zur Farbe oder Zahl geben oder auch eine Karte ausspielen. Solltet ihr es schaffen, alle fünf Farben in der korrekten Reihenfolge (1-5) anzuordnen, habt ihr sofort gewonnen.

Der Kniff mit den umgedrehten Karten funktioniert auch über zehn Jahre nach Ersterscheinung hervorragend. Auch wenn – oder gerade weil – die Kommunikation unter den Spielenden eingeschränkt ist, wird die Herausforderung der Aufgabe in Hanabi leicht unterschätzt. Durch die kleine Schachtel ist es zudem hervorragend als Mitbringsel geeignet.

Mysterium

Mysterium besticht mit seinem extrem schön gestalteten Spielmaterial und den Diskussionen, die am Tisch entstehen. Mysterium besticht mit seinem extrem schön gestalteten Spielmaterial und den Diskussionen, die am Tisch entstehen.

Autoren: Oleg Sidorenko und Oleksandr Nevskiy
Verlag: Asmodee
Spielerzahl: 2-7
Altersempfehlung: Ab 10 Jahren
Spielzeit: ca. 40 Minuten
Preis (ca.): 35 Euro
Website: Mysterium

In Mysterium übernimmt eine Person die Rolle eines Geistes, alle anderen Mitspielenden schlüpfen in die Rollen von Spiritist*innen, die wiederum herausfinden müssen, wer den Geist ermordet hat, an welchem Ort und mit welchem Tatwerkzeug. Hinweise darauf gibt der Geist selbst, sprechen darf er allerdings nicht.

Stattdessen hat er einen großen Stapel von sogenannten Visionskarten zur Verfügung, die unterschiedliche Kunstwerke zeigen. In jeder Runde kann sich der Geist davon welche aussuchen, um Hinweise auf die drei gesuchten Lösungen zu geben. Da jede Karte vielfach interpretiert werden kann, ist die Aufgabe ziemlich knifflig, die Diskussionen der Spiritist*innen am Tisch machen deshalb einen Großteil des Charmes von Mysterium aus. Alle gewinnen, wenn nach sieben Runden die Mörder-Tatwerkzeug-Ort-Kombination richtig geraten wurde.

Mysterium ist nicht nur aufgrund der simplen, aber doch kniffligen Aufgabenstellung ein geniales Spiel. Auch das Artwork und die Ausstattung des Titels sind auf einem enorm hohen Niveau und haben uns in unseren bisherigen Partien begeistert.

Bomb Busters

Bomb Busters gilt bereits als heißer Kandidat für das Spiel des Jahres 2025. Bomb Busters gilt bereits als heißer Kandidat für das Spiel des Jahres 2025.

Autoren: Hisashi Hayashi
Verlag: Pegasus
Spielerzahl: 2-5
Altersempfehlung: Ab 10 Jahren
Spielzeit: 20 bis 40 Minuten
Preis (ca.): 35 Euro
Website: Bomb Busters

Als Bombenentschärfungskommando macht ihr in Bomb Busters gefährliche Knallkörper unschädlich. Dafür werden am Anfang einer Partie Plättchen mit darauf abgebildeten Kabeln gemischt und an alle Spielenden verteilt. Alle platzieren "ihre" Kabel nun so in speziellen Kabelhaltern aufsteigend vor sich, dass nur sie die Werte (1 bis 12) auf den Plättchen sehen können.

Zur erfolgreichen Entschärfung der Bombe müssen alle blauen Kabel durchtrennt werden. Seid ihr am Zug könnt ihr mit einem "Doppelschnitt" eins eurer Plättchen auswählen und dann versuchen, eines mit derselben Zahl bei einem eurer Mitspielenden zu tippen. Ist der Tipp richtig, kommen die Plättchen aus dem Spiel, ist der Tipp falsch, gibt es einen Fehlerpunkt, nach ein paar davon explodiert die Bombe. Sofort zur Detonation kommt es, wenn ihr ein rotes Kabel erwischt – also Vorsicht!

Später im Spiel kommen noch mehr Elemente und Regeln dazu. Gelbe Kabel mit Dezimalzahlen beispielsweise oder spezielle Hilfsmittel oder Fähigkeiten wie der Dreifachdetektor. Insgesamt warten 66 Missionen in der Schachtel, für Langzeitspielreiz ist also gesorgt.

Bomb Busters erschien erst im Herbst 2024 und dass es der Titel schon auf diese Empfehlungsliste geschafft hat, zeigt, wie viel Spaß uns der Titel von Hisashi Hayashi schon in den ersten Partien gemacht hat. Wer Koop-Brettspiele mag, sollte sich Bomb Busters unbedingt mal anschauen.

Und jetzt sind wir gespannt auf eure Empfehlungen? Welche kooperativen Brettspiele sind eure Favoriten?

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