Über 100 Soldaten stürzen sich auf eine Insel, nur ein Kämpfer oder ein Team überlebt, und ich habe darauf aktuell überhaupt keine Lust mehr. Nach etlichen Stunden mit Fortnite und CoD: Blackout hat klassisches Battle Royale für mich ausgedient. Sorgte der knallharte Überlebenskampf bei mir anfänglich noch für regelmäßige Adrenalinausstöße, verspüre ich heute dabei nur noch Frust und Stress.
Es kostete mich also etwas Überwindung, Warzone zu starten. Mittlerweile bin ich allerdings froh darüber, denn bis vor einigen Wochen hätt ich's selbst nicht gedacht: Ich bin süchtig. Nicht etwa nach Battle Royale-Matches, sondern nach dem neuen Beutejagd-Modus.
Battle Royale mal anders
Für alle, denen Beutejagd gar nichts sagt: Im Gegensatz zu den standardmäßigen Battle Royale-Gefechten steht hier nicht mein Überlebenskampf im Fokus, vielmehr streite mich mit anderen Teams ums liebe Geld.
Gemeinsam mit zwei anderen Mitspielern (und neuerdings sogar in Duos!) versuche ich, in 30 Minuten so viel Scheine wie nur möglich einzusacken. In besten Falle natürlich mehr als die restlichen Cash-Jäger, die sich ebenfalls auf der Map tummeln. Das Team, das auf dem größten Monetenhaufen hockt, geht schließlich als Sieger nach Hause (oder stürzt sich gleich in ein neues Match, denn ich bin wirklich angefixt).
Geld sacke ich ein, indem ich
- entweder Gegner über den Haufen schieße oder Helis vom Himmel hole
- oder, indem ich jeden Winkel von Verdansk nach Lootkisten absuche
Gerade letztere Option macht für mich schließlich den besonderen Reiz des Modus aus. Reihenweise Kisten abzuklappern und Cash (sowie Waffen und Ausrüstung) zu sammeln, motiviert mich und entspannt mich zugleich.
Linda Sprenger
@lindalomaniac
Linda hat bereits etliche Stunden mit klassischen BR-Spielen wie Fortnite und Call of Duty: Blackout verbracht, mittlerweile hat sie aber die Schnauze voll von dem Genre. Dank des Beutegeld-Modus in Warzone hat sie die perfekte Alternative für sich gefunden.
So entspannt war Call of Duty noch nie
Entspannung in CoD? Lasst mich kurz erklären, wie ein Beutejagd-Match bei mir und meinem Team für gewöhnlich abläuft: Wir suchen uns einen Punkt am äußersten Rand der Map und springen dort ab. Dort ziehen wir von Haus zu Haus, springen durch die Scheiben, stürmen durch die Türen und looten alles, was nicht niet- und nagelfest ist.
Dadurch, dass wir anders als in Battle Royale nicht von einem schrumpfenden Kreis gejagt werden, können wir immer schön an Ort und Stelle bleiben oder beliebig weiterziehen.
Dabei ackern wir gezielt dort, wo andere Spieler gar nicht erst hinfliegen würden. Denn wer lange mit dem Fallschirm durch die Luft segelt, nur um beispielsweise in den abgelegenen Knast zu kommen, verspielt kostbare Zeit zum Geldsammeln und damit die Chancen auf den Sieg.
Mein Team und ich nehmen das aber bewusst in Kauf, weil uns der Wettlauf bis zum Cash-Thron oftmals vollkommen egal ist. Ein Platz in den Top 5 oder Top 10 reicht mir persönlich zumindest schon aus, um mich zufrieden zu stellen.
Ich will (fast) nur looten
Natürlich ist es viel lukrativer, sich in Beutejagd in den Kampf zu stürzen, andere Spieler aufs Korn zu nehmen oder Helis abzuschießen, um riesige Geldmengen einzusacken. Aber Wurscht.
Ich loote nicht um den Sieg, ich loote nur um zu looten. Sammle mich geradezu in einen Rausch, weil jede Kiste für einen kleinen Glücksmoment sorgt, der mich immer weiter antreibt. Und der mir meistens völlig ausreicht.
Sollen sich die anderen doch in zentralen Hotspots wie Downtown die Köpfe einschlagen. Hauptsache sie lassen mich und meine Mitsammler in Ruhe, denn jeder Bildschirmtod würde meinen Lootrausch unterbrechen.
Aber ich will nicht lügen: Gelegentlich suche ich dabei natürlich nach Nervenkitzel und freue mich, wenn ein Gegner überraschend in meine Claymore stolpert oder wenn ich einen Widersacher aus der Ferne heraus mit dem Scharfschützengewehr erwische. Reines Looten ganz ohne Risiko würde eben irgendwann doch langweilig werden.
Was Beutejagd besser macht als Battle Royale
So kommt's, dass ich hier und da natürlich mal ins virtuelle Gras beiße. Es gibt immer Gegner, die besser, schneller oder einfach nur hinterlistig spielen (zum Beispiel wenn sie mich direkt schon im Fallschirmflug aus der Luft heraus abschießen).
Das Schöne an Beutejagd aber? Im Gegensatz zum Battle Royale-Modus, spawne ich nach 15 Sekunden wieder und kann direkt da weitermachen, wo ich aufgehört habe. Mir fehlt einfach die Geduld dafür, in Spielen wie Fortnite dauerhaft aus einem Match zu fliegen und dann eine gefühlte Ewigkeit darauf warten zu müssen, ein neues Spiel zu starten.
Fairerweise muss ich jetzt natürlich die neue Wiederbelebungs-Mechanik in Warzones Battle Royale-Modus hervorheben: Wer hier stirbt, kommt in den Gulag und kämpft im Duell mit einem anderen Gefallenen um den Respawn. Außerdem können wir uns Heil-Kits kaufen oder uns von Teammitgliedern wieder ins Reich der Lebenden zurückholen lassen.
Dadurch spielt sich der BR-Modus von Warzone etwas dynamischer als bei der Konkurrenz, aber selbst dafür bin ich nicht mehr gemacht: Der Zweikampf im Gulag ist mir zu hitzig, und nach dem Tod bleibt eine gewisse Wartezeit auf den Wiedereinstieg trotzdem nicht aus. Meine Teammitglieder müssen ja erst einmal entsprechende Respawn-Kits auftreiben, und das dauert mir zu lange.
Beutejagd hingegen ist perfekt auf mich zugeschnitten: Ich kann (fast) alle Gegner ignorieren, wenn ich will. Kann nach Action suchen, wenn ich will. Kann schnell wieder einsteigen, wenn ich mich dabei mal wieder überschätzt habe. All das nimmt mir den Druck, der in klassischen Battle Royale-Matches einfach nicht ausbleibt.
Natürlich gibt es Spieler, die genau darin ihren Spaß finden und denen sei das gegönnt. Ich aber gehe auf Beutejagd. Zumal der Modus für mich gerade ohnehin die perfekte Gelegenheit bietet, gemeinsam mit Freunden zu spielen und gelassen miteinander zu quatschen, fast ganz ohne den typischen Call of Duty-Multiplayer-Drill. Wer braucht schon einen ersten Platz, wenn er stattdessen schier unendlich Kisten looten kann?
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