Children of Morta im PS4-Test - Das schönste Roguelite des Jahres

Mit Children of Morta erscheint ein Roguelite für PS4 und Xbox One, das neben seinem actionreichen Gameplay auch Wert auf eine emotionale Geschichte legt.

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Children of Morta im Test für PS4 und Xbox One. Children of Morta im Test für PS4 und Xbox One.

Roguelites und Roguelikes wie The Binding of Isaac, Enter the Gungeon oder Slay the Spire bieten meist eine Menge Spielspaß, der stets motiviert. Was die Story anbelangt, sieht es aber oft eher mau aus. Genau hier will Entwickler Dead Mage aber mit Children of Morta punkten und erzählt so die emotionale Fantasy-Geschichte der Pixelfamilie Bergson.

Zu unserer großen Freude ist das überaus gut gelungen und auch der optische Charme gepaart mit der düsteren Atmosphäre hat uns von Spielbeginn an begeistert. Nehmt ihr jetzt beim Wort Permadeath, zufallsgenerierten Leveln und einer isometrischen Ansicht nicht gleich Reißaus, dann haben wir hier möglicherweise ein Highlight des Spielejahres 2019 für euch.

Was ist ein Roguelite? Sie zeichnen sich durch prozedural generierte Level aus, beinhalten meist Permadeath, sind aber was den Grad der Herausforderung und die strategische Komplexität anbelangt weniger fordernd als Roguelikes.

Willkommen bei den Bergsons

Die sechs Helden von Children of Morta haben keine heroischen oder gar furchteinflößenden Namen, sondern heißen schlichtweg Linda, John, Kevin, Mark, Lucy und Joey und tragen allesamt den Nachnamen Bergson.

Das Häuschen der Großfamilie steht am Fuße des namensgebenden Berges Morta inmitten einer kunterbunten fantastischen Landschaft. So weit, so gut. Wäre da nicht die sich immer weiter ausbreitende Fäulnis, die Lebewesen tötet und die Welt in ein Paradies für Monster verwandelt. Damit das nicht geschieht, müssen die Bergsons als Kinder des Berges das Übel vertreiben und begeben sich auf die Suche nach drei Naturgeistern.

Das Zuhause der Familie Bergson. Im östlichen Zimmer verbessert Vater John eure Attribute, während es im Keller durch Portale in die drei Gebiete geht. Das Zuhause der Familie Bergson. Im östlichen Zimmer verbessert Vater John eure Attribute, während es im Keller durch Portale in die drei Gebiete geht.

Die Hintergrundgeschichte kommt dabei arg schlicht und beinahe einfallslos daher. Im Kontrast dazu sind die unterschiedlichen Persönlichkeiten, die emotionalen Momente der Familie untereinander - die tief in die Ängste und Sorgen der Eltern in Bezug auf ihre Kinder blicken lassen - und die mysteriöse Lore der Spielwelt große Pluspunkte.

Vorgetragen wir die Story von einem stimmungsvollen englischen Erzähler, der seinen Pendants aus beispielsweise Darkest Dungeon und Bastion das Wasser reichen kann. Wer der englischen Sprache nicht mächtig ist, der kann optional deutsche Untertitel aktivieren.

Eine starke Familie

Von Linda bis Kevin haben alle Bergsons, die ihr der Reihe nach freischaltet, unterschiedliche Stärken im Kampf. Während die Erstgeborene Spinnen, fiese Goblins und Oger geschickt defensiv aus der Entfernung mit dem Bogen ausschaltet, ist Kevin mit zwei Dolchen ausgerüstet ein echter Draufgänger. Schnetzelt ihr euch mit dem jüngsten Sohn der Familie durch die Gegner, steigt mit der Zeit seine Angriffsgeschwindigkeit. Vater John hingegen stellt sich den Schergen mit Großschwert und Schild entgegen.

Koop-Feature: Wer die insgesamt drei, in mehrere Unterlevel eingeteilten Gebiete nicht alleine bestreiten mag, kann sich vor jeder Mission einen lokalen Koop-Partner zur Seite rufen. Ein Online-Feature gibt es aktuell noch nicht, soll aber später nachgereicht werden.

Zusätzlich stehen den Bergsons im Kampf je nach Klasse Fähigkeiten zur Verfügung, von denen ihr via Talentbaum und durch den Erhalt von Erfahrungspunkten nach und nach neue freischaltet. So verschießt Linda einen mächtigen Pfeil, der beim Aufschlag mehreren Feinden Schaden zufügt und Vater John lässt gewaltige Schwert vom Himmel herabregnen.

Praktisch: Einige Fähigkeiten und generell Verbesserungen der Attribute wie Angriffskraft und Geschwindigkeit schaltet ihr für alle Bergsons frei, was dazu motiviert, neue Charaktere auszuprobieren, auch wenn ihr bereits einige Arbeit in einen von ihnen gesteckt habt.

Während Linda im Dungeon die Fäulnis bekämpft hat, hat Oma Margaret bereits ein wichtiges Portal entdeckt. Während Linda im Dungeon die Fäulnis bekämpft hat, hat Oma Margaret bereits ein wichtiges Portal entdeckt.

Größtes Manko am Kampfsystem ist die Limitierung auf eine Waffe pro Familienmitglied. Hier hätte neben der ein oder anderen Fähigkeit mehr ein wenig Abwechslung nicht geschadet. Diese ist wiederum bei den aktiven und passiven Boni, die ihr in den Dungeons findet, gegeben. Erkundet ihr aufmerksam, entdeckt ihr in Truhen und gesonderten Bereichen mächtige Artefakte. So wird bei Aktivierung ein imposanter Drache herbeigerufen, der ordentlich Schaden austeilt oder ihr erhaltet einen Perk, der schlichtweg eure maximale Gesundheit erhöht.

Ein Kandidat für das schönste Spiel des Jahres

Um es auf den Punkt zu bringen: Children of Morta ist wunderschön. Selbst diejenigen unter uns, die mit Pixeloptik nur wenig anfangen können, waren vom teils farbenfrohen, teils mystisch düsteren Look des Spiels begeistert. Die dichte Atmosphäre wird zudem durch einen hervorragenden orchestralen Soundtrack unterstützt.

Mit diesem wunderschönen Ausblick beginnt Children of Morta. Mit diesem wunderschönen Ausblick beginnt Children of Morta.

In Sachen Technik müssen wir kaum Abstriche machen. Was leicht störend auffiel, war eine kleine Verzögerung bei der Eingabe via PS4-Controller. Ansonsten lässt sich Children of Morta auf PS4 und Xbox One bequem steuern und läuft auch sonst flüssig. Bugs haben wir lediglich im Menü bemerkt. Hier konnten wir nicht mit dem L1 bzw. L2-Trigger zwischen den einzelnen Punkten wechseln.

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