Schon Call of Duty 4: Modern Warfare setzte sich sowohl bei Singleplayer- als auch bei Multiplayer-Shootern an die Genrespitze. Call of Duty: Modern Warfare 2 will den Vorgänger vom Thron stoßen. Wir haben die Entwickler von Infinity Ward in Los Angeles besucht und den Mehrspieler-Modus von Call of Duty: Modern Warfare 2 ausführlich probegespielt.
Neue Spielmodi
Wir fühlen uns in Call of Duty: Modern Warfare 2 schnell zuhause. Die spielerischen Änderungen des Mehrspieler-Parts fallen klein, aber fein aus. Zunächst einmal zeigt uns Infinity Ward einen neuen Spielmodus namens »Demolition«. Darin muss ein Team einen von zwei Punkten auf der Karte in die Luft jagen, die andere Mannschaft soll das verhindern. Hat da jemand Counterstrike gesagt? Völlig zu recht, denn Demolition funktioniert genau so, mit dem Unterschied, dass hier jeder der Angreifer eine Bombe bei sich trägt und jederzeit legen kann. Deshalb kann es in jeder Runde mehrere Attacken und Verteidigungen geben. Zusammen mit dem unbegrenzten Wiedereinstieg der Teilnehmer spielt sich Call of Duty: Modern Warfare 2 in diesem Modus wesentlich schneller als Counterstrike. Das klassische »Capture the Flag« hält nun ebenfalls Einzug in die Call of Duty-Serie, und fühlt sich an wie in jedem anderen Shooter auch -- rasant und spannend.
Erfahrungspunkte
Wie in Call of Duty 4: Modern Warfare sammelt ihr auch im Mehrspielermodus von Call of Duty: Modern Warfare 2 mit besiegten Gegnern und erfüllten Missionszielen Erfahrungspunkte, die euch im Rang aufsteigen lassen. Was Call of Duty: Modern Warfare 2 von seinem Vorgänger unterscheidet, ist die Flut an neuen Waffen, Ausrüstungsgegenständen, Upgrades, Herausforderungen und nicht zuletzt den »Perks«, diesen wählbaren Spezialfähigkeiten, die ihr mit den Erfahrungspunkten freischaltet.
Zu Beginn jeder Runde entscheidet ihr euch, mit welcher Ausstattung ihr in die Schlacht zieht. Das sind zunächst nur Standard-Schießprügel, nach und nach kommen aber immer neue hinzu, so zum Beispiel die Famas oder das SCAR. Wie im Vorgänger unterscheiden sich die Knarren in Kategorien wie Reichweite, Präzision, Genauigkeit und dergleichen. Für die Wummen gibt’s zahlreiche Aufsätze, etwa Schalldämpfer, Granatwerfer oder Lichtpunkt-Visiere, sowie unterschiedliche Farbsets. Neu (oder vielmehr anders) in Call of Duty: Modern Warfare 2: Schrotflinten zählen jetzt zu den Sekundärwaffen. Ihr müsst also nicht mehr zwischen Sturmgewehr und Pumpgun wählen, sondern könnt beides einpacken.
Ausrüstung
In Sachen Zusatzausrüstung hat sich Infinity Ward ebenfalls ein paar Änderungen einfallen lassen. Mit Wurfmessern schaltet ihr Gegner nun auch auf Distanz geräuschlos aus. Wenn ihr einen Leuchtstab mitnehmt und irgendwo auf dem Schlachtfeld auslegen, steigt ihr nach eurem nächsten virtuellen Tod an dieser Stelle wieder ins Spiel ein. Die Leuchtstäbe sind besonders auf großen Karten von Vorteil, denn sie ersparen lange Laufwege. Aber Vorsicht: eure Kontrahenten können die Dinger zerstören, dann wird’s nix mit der Wiedergeburt. Das wohl auffälligste Hilfsmittel ist eigentlich eine Primärwaffe: der Schild. Mit dem seid ihr vor direktem Beschuss absolut sicher, das Ding ist unzerstörbar. Ein Schildträger ist allein an den Füßen verwundbar -- oder natürlich von hinten. Der Nachteil: Aus dieser Deckung könnt ihr nicht schießen, außerdem dürft ihr nur Sekundärwaffen nutzen und seid ganz schön lahm unterwegs. Andererseits tragt ihr den Schild auf dem Rücken herum, seid also bei Angriffen von hinten immer geschützt. Unsere Befürchtung, der Schutzschild könne die Balance ganz schön in Schieflage bringen, hat sich beim ersten Anspielen nicht bewahrheitet. Umdenken müssen wir aber auf jeden Fall, als uns der erste Schildkrötenmann entgegenwatschelt.
Perks
Besonders wichtig: die richtige Wahl der Perks, von denen ihr maximal drei gleichzeitig aktivieren dürft. Beliebte Spezialfähigkeiten wie das schnelle Nachladen oder erhöhte Durchschlagskraft sind immer noch im Spiel, doch Infinity Ward hat sich noch ein paar neue Boni einfallen lassen. »Marathon« lässt euch zum Beispiel unbegrenzt sprinten, mit »Commando« erhöht ihr eure Messerreichweite (alle bislang angekündigten neuen Perks findet ihr in unserem Special). Je öfter ihr ein Perk aktiviert und je mehr spezifische Herausforderungen ihr besteht (etwa: »Erledigen Sie 50 Gegner im Nahkampf!«), desto effektiver wird diese Spezialfähigkeit. Im Falle des Commando-Perks etwa könnt ihr dann zusätzlich auch noch besser aus der Hüfte schießen. Den gleichen Trainingseffekt erzielt ihr auch bei Waffen und Ausrüstungsgegenständen. Wer etwa besonders fleißig mit einer Pistole übt, darf fortan zwei davon gleichzeitig abfeuern. Dann kann er allerdings nicht mehr über Kimme und Korn anlegen, und wird also idealerweise ein Perk wählen, das seine Zielgenauigkeit erhöht. Waffen, Extras und Perks greifen also sehr geschickt ineinander. Ihr könnt euch Call of Duty: Modern Warfare 2 entsprechend gut an euren eigenen Spielstil anpassen.
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