Call of Duty bis 2027 auf PlayStation - Angebot laut PlayStation-Chef trotzdem 'unangebracht'

Offenbar bietet Microsoft Sony an, Call of Duty noch bis 2027 auf der PS5 zu lassen. Aber der PlayStation-Chef Jim Ryan nennt das Angebot "inadäquat".

Call of Duty ist ein Ausnahme-Franchise und erhitzt dementsprechend die Gemüter. Call of Duty ist ein Ausnahme-Franchise und erhitzt dementsprechend die Gemüter.

Call of Duty gehört zu Activision und der Publisher wird wahrscheinlich bald von Microsoft gekauft. Darum beschäftigt den PlayStation-Chef Jim Ryan unter anderem die Frage, wie lange das Shooter-Franchise noch auf PS4 und PS5 erscheint. Offenbar gibt es einen bestehenden Deal, der bis 2024 läuft und Microsoft soll angeblich noch drei weitere Jahre angeboten haben. Aber diesen Vorschlag findet Jim Ryan laut eigener Aussage "unangebracht".

Klage gegen Activision Blizzard: Aktuell ist gegen Call of Duty-Publisher Activision Blizzard eine Klage wegen Diskriminierung, sexuellen Übergriffen und schlechten Arbeitsbedingungen im Gange. Alle Infos zu den Vorwürfen von vor einigen Monaten findet ihr hier, alles zum Skandal rund um CEO Bobby Kotick hier. Einen Kommentar von GamePro-Chefredakteurin Rae Grimm bezüglich unserer Berichterstattung zum Thema findet ihr hier.

Microsoft-Angebot zu Call of Duty kommt bei Sony nicht gut an

Darum geht's: Microsoft will den Mega-Publisher Activision Blizzard King kaufen, zu dem auch das Call of Duty-Franchise gehört. Vor wenigen Tagen wurde diesbezüglich vom Xbox-Chef Phil Spencer angekündigt, dass die nächsten CoD-Titel allesamt im Game Pass erscheinen, gleichzeitig aber auch weiterhin für die PlayStation-Konsolen auf den Markt kommen:

Wie lange noch? Laut Microsoft soll es ermöglicht werden, dass CoD auch noch "einige Jahre" nach dem aktuellen Deal für PS5 veröffentlicht wird. Der geht laut einer Aussage von Microsoft-Präsident Brad Smith noch bis 2024 und umfasst dementsprechend wohl die kommenden drei CoD-Teile (via: CNN), wenn die Gerüchte stimmen, dass 2023 eine Pause erfolgt:

CoD bis 2027 auf PS5? Laut dem PlayStation-Boss Jim Ryan soll Microsoft im Anschluss an diesen Deal drei weitere Jahre angeboten haben. Das würde bedeuten, dass auch das Call of Duty aus dem Jahr 2027 noch für die PlayStation erscheint. Laut Phil Spencer "ein Angebot, dass sehr deutlich über typische Gaming-Industrie-Vereinbarungen hinausgeht" (via: The Verge).

"Unangebrachtes Angebot": Aber diesen Vorschlag findet der PlayStation-Boss offenbar nicht ausreichend. Gegenüber GamesIndustry.biz erklärt Jim Ryan, er hätte das eigentlich nicht kommentieren wollen, bis Phil Spencer die Diskussion öffentlich gemacht habe. Jetzt wolle er folgendes klarstellen:

"Microsoft hat nur angeboten, dass Call of Duty für drei Jahre auf der PlayStation bleibt, nachdem die aktuelle Vereinbarung zwischen Activision und Sony endet.

Nach fast 20 Jahren Call of Duty auf der PlayStation ist ihr Vorschlag auf vielen Ebenen unangebracht und bezieht die Auswirkungen auf unsere Spieler*innen nicht mit ein.

Wir wollen garantieren, dass PlayStation-Spieler*innen weiterhin die qualitativ höchstwertige Call of Duty-Erfahrung haben und Microsofts Vorschlag unterwandert dieses Prinzip."

(via: GamesIndustry.biz)

Darum ist das so wichtig: Call of Dutys Ausnahme-Stellung

Es geht natürlich um Geld: Activisions Call of Duty macht mehr Geld als die meisten anderen Franchises. Da werden jährlich sehr viele Einheiten verkauft (letztes Jahr 25 Millionen) und dann kommen auch noch haufenweise Mikrotransaktionen dazu.

Wie der Gaming-Finanzexperte Derek Strickland auf Twitter erklärt, gibt es nichts Vergleichbares. Allein im Jahr 2020 habe Call of Duty 3 Milliarden US-Dollar gemacht. Das sei beinahe die Hälfte des kompletten GTA 5-Umsatzes seit dessen Veröffentlichung.

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Microsoft verdient auch an CoD auf der PS5: Wenn Call of Duty im Game Pass landet, werden auf den Xbox-Konsolen und dem PC wohl deutlich weniger Kopien verkauft. Allein deswegen, aber auch aufgrund der vielen In Game-Käufe, dürfte Microsoft durchaus daran interessiert sein, CoD weiterhin auf der PS5 zu lassen. Laut Dereck Strickland könnte Microsoft andernfalls über eine Milliarde Dollar im Jahr verlieren (via Twitter).

Kommt der Deal überhaupt zustande? Außerdem spielt die Bedeutung von Call of Duty auch eine große Rolle im Hinblick auf die geplante Übernahme von Activision Blizzard King. Dem müssen allerdings noch einige Regulatoren zustimmen – und die interessieren sich angesichts des Kartellrechts durchaus dafür, ob Microsoft CoD irgendwann Plattform-exklusiv macht. Darum versucht Microsoft, die Bedeutung des Deals kleinzureden:

Es bleibt spannend: Zunächst einmal müssen wir abwarten, ob die Übernahme von Activision Blizzard King durch Microsoft überhaupt grünes Licht bekommt und über die Bühne geht. Sollte das der Fall sein, bleibt abzuwarten, wie lange nach 2024 noch weitere CoD-Spiele auf den PlayStation-Konsolen erscheinen.

Haltet ihr den Vorschlag auch für unangebracht? Welchen Zeitraum würdet ihr an Microsofts Stelle anbieten und was als Sony akzeptieren?

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