Schon im Oktober letzten Jahres musste Destiny 2-Entwickler Bungie rund 100 Leute entlassen, jetzt wurden frisch weitere 220 Stellen gestrichen. Entlassungen sind in der Videospiel-Branche leider an der Tagesordnung, aber speziell bei Bungie scheint es ein Anzeichen für massive interne Probleme zu sein. Das berichten zumindest mehrere ehemalige Mitarbeiter*innen.
"Bungie-Bosse haben das Studio zu teuer an Sony verkauft"
In einem neuen Bericht von Game File hat Reporter Stephen Tortilo mit mehreren ehemaligen Angestellten von Bungie gesprochen und dabei anscheinend einiges über die Missstände im Unternehmen erfahren.
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Sony hat Bungie 2022 für insgesamt umgerechnet 3,2 Milliarden Euro gekauft. Laut drei ehemaligen Mitarbeiter*innen des Studios soll das aber deutlich über Wert gewesen sein: Demnach habe das Bungie nämlich seine finanziellen Aussichten gegenüber Sony deutlich höher dargestellt, als eigentlich zu erwarten war:
"Ich glaube, Sony hat zu viel für Bungie gezahlt. Ich glaube, Bungie hat Dinge verkauft, die sie einfach nicht liefern konnten."
Vielmehr noch sah es laut einem "gut vernetzten" Ex-Angestellten sogar ziemlich schlecht für Bungie zu der Zeit aus. Hätte der Deal nicht geklappt, wäre der Destiny-Entwickler womöglich komplett pleite gegangen:
Die alternative Geschichte ist Insolvenz.
Grund für die Probleme war wohl auch, dass Bungie an zu vielen Projekten gleichzeitig gearbeitet hat. Das führte unter anderem auch dazu, dass der Destiny 2-DLC The Final Shape um fünf Monate verschoben wreden musste und auch Marathon laut einem Bloomberg-Report von einem geplanten 2024-Release auf 2025 gerutscht ist.
Bungie-CEO Pete Parsons erklärt in einem Statement die Gründe für die neuen Entlassungen dagegen mit steigenden Entwicklungskosten, Industrie-Veränderungen und "anhaltenden ökonomischen Bedingungen" – gleichzeitig steht der CEO aktuell bei Fans und Entwickler*innen für seine teuren Privatausgaben in der Kritik:
Anzumerken sei bei diesem Bericht aber auch, dass es nicht ungewöhnlich ist, dass Unternehmen finanzielle Prognosen höher ansetzen, als sie letztlich ausfallen. Auch Sony selbst musste in diesem Jahr ihre Verkaufsprognose für die PS5 von 25 Millionen erwarteten Einheiten auf 21 Millionen runterkorrigieren.
Ohne konkrete Zahlen lässt sich kaum abschätzen, wie weit Bungie seine gesetzten Ziele verfehlt hat. Auch inwieweit die Aussagen der ehemaligen Mitarbeiter*innen den tatsächlichen Stand oder eher eine Einschätzung von Bungies Situation wiedergeben, lässt sich ohne konkrete Zahlen nicht genau prüfen.
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