Fazit: Borderlands: The Pre-Sequel im Test - Ein großer Sprung für Claptrap, ein kleiner für die Serie

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Fazit der Redaktion

Maurice Weber: Kaufempfehlungen fallen selten so leicht wie hier: Wer einfach mehr Borderlands will, kommt mit dem Pre-Sequel voll auf seine Kosten. Einen großen Schritt nach vorne für die Serie oder auch nur das Beste der bisherigen Borderlands-Spiele sollte man aber nicht erwarten, Borderlands 2 war insgesamt größer, abwechslungsreicher und einen Tick irrwitziger. Und trotzdem hatte ich jede Menge Spaß mit dem Pre-Sequel, das Prinzip der actionreichen Koop-Beutejagd greift auch hier wieder ganz hervorragend. Neuerungen wie die frischen Klassen und der Mond-Luftkampf sind dabei durchweg kompetent umgesetzt und trotz einiger Schwächen fängt das Prequel auch Handsome Jack und den abgedrehten Borderlands-Humor bestens ein.

Aber man muss doch festhalten, dass das alles nur ein neuer Anstrich für bekannte und bewährte Spielmechaniken ist, und dass das Pre-Sequel vor allem auf dem Rücken von Borderlands 2 zum Erfolg fährt. Nur hat mich das beim Spielen kaum gestört - es ist noch lange nicht soweit, dass ich Borderlands satt habe, zumal es kaum etwas Vergleichbares gibt. Der nächste Serienteil darf sich dann allerdings gerne wieder etwas mehr trauen.

Sebastian Stange: Ich ärgere mich ein wenig, dass ich mich auf das Pre-Sequel eingelassen habe. Denn eigentlich wollte ich mir das Spiel sparen, wirkte es doch bislang nur wie eine große Erweiterung zu Borderlands 2, anstatt wie ein eigenständiges Abenteuer. Mehr vom Gleichen? Dafür ist mir meine Zeit doch viel zu schade! Aber selbstverständlich half ich Maurice bei einer Koop-Runde aus. Ehrensache. Gern auch ein zweites Mal. Und huch, ist das etwa eine der neuen Eiswaffen? Oh, diesen Skill würde ich doch gern mal in Aktion sehen. Noch drei Levelaufstiege? Das ist doch schnell gemacht. Und ach … schon sitzt die Nadel. Auch im Pre-Sequel kann ich mich wunderbar mit den irrwitzigen Missionen und dem beständigen Verbessern meiner Spielfigur beschäftigen.

Stets hält mich die Neugier auf den nächsten Gag oder die nächste, bessere Knarre bei der Stange. Es bleibt jedoch das Gefühl, das alles bereits einmal gespielt zu haben. Auch wenn mir das Borderlands-Rezept auch in diesem Falle wirklich mundet, so habe ich mich schon einmal daran satt gegessen. Trotz neuer Story, neuer Spielfiguren und neuer Schlachtfelder ist das Pre-Sequel halt tatsächlich nur mehr vom Gleichen. Das geht zwar voll in Ordnung, zukünftig muss die Spielreihe jedoch dringend größere Sprünge machen. Sonst vergeht mir dauerhaft der Appetit.

Patricia Geiger: Elpis statt Pandora und an Handsome Jacks Seite kämpfen - die Neuerungen des Pre-Sequels sind vom Setting abgesehen allerdings überschaubar: Die Sauerstoffanzeige muss ich mit zunehmend stärkerem Oz Kit nicht mehr ständig im Auge behalten, an das Jetpack habe ich mich schnell gewöhnt und die neuen Waffen machen eine Menge Spaß. Der Grinder als Zufalls-Craftingsystem ist zwar eine nette Dreingabe, mehr allerdings nicht - die Gegner lassen genügend brauchbare Knarren liegen und Waffenkisten gibt es zuhauf. Eine willkommene Neuerung ist, dass ich den individuellen Charakterskill früher bekomme als in den ersten beiden Serienteilen. Doch Elpis bietet leider auch viel Bekanntes, zum Beispiel die Gegnertypen, die im Großen und Ganzen denen aus Borderlands 2 entsprechen.

Dass Handsome Jack allerdings mit meiner Lawbringerin Nisha flirtet, ist gewöhnungsbedürftig, passt aber neben Internetmemes und Katzenpostern genau zum Borderlands-typischen Humor, der dafür sorgt, dass ich mich schnell wie Zuhause auf Pandoras Mond fühle und dort viele Stunden verbringen werde. Die Jagd nach besseren Waffen, dem nächsten Levelaufstieg und der Kammer hat auch diesmal wieder einen hohen Suchtfaktor. Für den nächsten Teil würde ich mir dennoch mehr Mut zu Neuerungen wünschen - es wäre schade, wenn die Serie sich auf ihren Lorbeeren ausruhen würde.

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