Neue Klassen
Wer will schon einen knallharten Soldaten oder eine mystische Sirene spielen, wenn er auch eine behämmerte Blechbüchse sein könnte? Im Pre-Sequel feiert die erste spielbare Claptrap-Klasse ihre Weltpremiere und spielt sich genauso abgedreht wie erhofft. Mit der Fähigkeit »Kammerjäger.exe« spielt sich der Roboter jedes Mal ein anderes Kampfprogramm auf - mal ballern wir mit zwei Waffen wie der Gunzerker aus Borderlands 2, mal lassen wir eine lasersprühende Discokugel los. Die anderen Klassen können aber nicht ganz mit denen aus Borderlands 2 mithalten und bringen wenig Neues mit.
» Borderlands: The Pre-Sequel - Das sind die neuen Klassen
Enforcer Wilhelm ruft zwei Kampfdrohnen, die aber längst nicht so viel hermachen wie Gaiges Deathtrap-Roboter und Lawbringer Nisha erzielt kurzzeitig automatische Kopfschüsse. Damit mähen wir zwar problemlos ganze Banditenscharen nieder, nur wie eine echte Leistung fühlen sich die Auto-Treffer nicht an. Gladiatorin Athena fängt Angriffe ab und lädt dadurch ihren Schild auf, um ihn danach den Feinden um die Ohren zu schleudern.
Geschwätzige Geschichtenerzähler
Athena übernimmt außerdem die Rolle der Erzählerin. Wenn auch nicht freiwillig: Kurz nach den Ereignissen von Borderlands nimmt Lillith die Gladiatorin gefangen und fragt sie über ihre Verbindung zu Handsome Jack aus. Die eigentliche Handlung erleben wir durch Athenas Erzählung dann als Rückblende. Das wirkt allerdings nicht durchweg stimmig, weil sie immer redet als wäre sie persönlich dabei gewesen, selbst wenn wir sie gar nicht in der Gruppe haben. Aber auch unsere anderen Helden geben sich diesmal deutlich gesprächiger und kommentieren gerne mal das Geschehen.
Nur sind sie keine allzu interessanten Persönlichkeiten, Wilhelm beispielsweise ist das typische Söldnerschwein: Für Geld zu jeder Schandtat bereit, aber für clevere Gedanken müssen wir woanders suchen - nicht gerade ein Kerl, den wir mit viel Freude spielen. Witzig dafür: Im wahren Kammerjäger-Modus spielen wir diesmal nicht einfach die exakt gleiche Handlung nochmal, sondern können uns noch auf ganz neue Dialogschnipsel freuen. Diesmal quasselt nämlich Tiny Tina ständig dazwischen und verlangt nach noch einer härteren Handlung - das erklärt dann auch den höheren Schwierigkeitsgrad auf eine einfache, aber clevere (und herrlich unterhaltsame) Art.
Spaziergang auf der dunklen Seite des Mondes
Wilhelm und Nisha kennen wir natürlich bereits: Beide treten in Borderlands 2 als Bossgegner auf und Figuren zu spielen, die wir eigentlich bereits abserviert haben, ist schon ein etwas komisches Gefühl. Aber das gehört eben dazu, wenn wir Handsome Jack beim Aufstieg zum Superschurken helfen.
Und das Pre-Sequel leistet richtig gute Arbeit, uns dafür zwar triftige Gründe zu geben (Der Mond geht in die Luft!), aber uns mit besten Absichten trotzdem immer weiter in die Hölle stapfen zu lassen. Der Zweck heiligt für Jack die Mittel, und wir können da gar nicht immer widersprechen, kommen uns aber trotzdem immer dreckiger vor. Letztendlich wird Jacks Hintergrund aber nicht so tiefgreifend beleuchtet wie wir das erwartet hätten: Dass er schon zu Spielbeginn - wo er noch als recht nobler Held auftritt - bereits seit Jahren seine eingesperrte Sirenentochter benutzt, um Kammerjäger an der Nase herumzuführen, wird zum Beispiel kaum thematisiert.
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