Manche Spiele berühren uns mehr als andere. Damit meinen wir nicht, dass sie uns zwangsläufig zum Weinen bringen, sondern dass sie uns auf irgendeine Art und Weise beeinflussen, die uns dauerhaft prägt.
Weil gegen Ende des Jahres bekanntlich die besinnliche Zeit anbricht, sind wir von GamePro in uns gegangen und haben überlegt, welche Spiele das eigentlich für uns waren. Daher wird jeden Tag ein Redakteur des GamePro.de-Teams drei Spiele vorstellen, die sein/ihr Leben geprägt haben. Nach Rae, Hannes und Tobi ist nun Mirco dran.
Metal Gear Solid
Die PlayStation war meine erste eigene Konsole, die ich zu Weihnachten 1997 von meinen Eltern bekommen habe und Metal Gear Solid war mein erstes »richtiges« Spiel für die neue Kiste. »Richtiges« deswegen, weil es mein Vater irgendwie für cool hielt, mir zusammen mit der Playsi das Rennspiel V-Rally zu schenken - wegen Autos und so.
Doch er merkte schnell, dass mich Polygon-Boliden im virtuellen Matsch kalt lassen, also wurde ich zu meinem Geburtstag (drei Monate nach Weihnachten) zur Wiedergutmachung mit Metal Gear Solid versorgt. »Tactical Espionage Action« - dieser verheißungsvolle und für mich aufgrund schlechter Englischkenntnisse noch völlig unverständliche Schriftzug hatte sich damals in mein Hirn gebrannt.
Mit gerade Mal acht Jahren schlich ich mich mit Snake durch das eiskalte Alaska, traf die fesche Meryl, den etwas ängstlichen Schlaumeier Hal Emmerich, Revolver Ocelot und viele mehr. Unvergessen bleibt außerdem der Bosskampf gegen Psycho Mantis, der meine Gedanken lesen und daher alle Angriffe vorhersehen konnte, wenn der Controller im ersten Slot der Konsole steckte.
Erst, wenn man ihn umstöpselte, konnte man den Bösewicht erledigen. Was für eine geniale Idee, zumal man sich damals nicht mal eben schnell auf Youtube ein Video-Walkthrough reinziehen konnte.
Metal Gear Solid hat mich nachhaltig beeindruckt - den Bosskampf gegen Metal Gear REX habe ich nie geschafft und musste extra einen Kumpel dafür anrufen. Zudem war es das erste und letzte Spiel, dass ich nach dem ersten Durchlauf noch mehrere Male mit einer Komplettlösung durchgezockt habe. Dieses Spiel hat mich mit der PlayStation zusammenwachsen lassen. Noch heute bin ich Fan der Serie und von Hideo Kojima.
Pokémon Rote Edition
Ich glaube, ich habe es schon mal irgendwo geschrieben, aber Pokémon Rote Edition hat mir viele Rückenschmerzen bereitet. Weil ich täglich stundenlang in Bauchlage Game Boy gezockt habe, versteifte sich meine gesamte Wirbelsäule, aber die Wehwehchen waren es wert!
Die Taschenmonster haben nämlich nicht nur meine Liebe für den Game Boy beziehungsweise für Handhelds aufflammen lassen, sondern mir dank Link-Kabel-Tauschfunktion auch viele lustige Pausenhof-Treffen beschert. In der Schule haben wir uns nämlich regelmäßig verabredet, um gegenseitig anzugeben, was wir doch für coole Viecher gefangen haben.
Pokémon Rote Edition habe ich so exzessiv gezockt, dass ich Hausaufgaben und kleine Haustätigkeiten wie den Müll rauszubringen schleifen ließ - und deswegen einmal schlimm von meiner Mutter mit Game-Boy-Verbot bestraft wurde. Game-Boy-Verbot! Das hieß auch Pokémon-Verbot! Gott, was habe ich Rotz und Wasser geheult.
Das Spiel war letztlich auch der Grund, warum ich täglich der TV-Serie entgegenfieberte und begann, mein Taschengeld für Pokémon-Sammelkarten zu verschleudern. Diese Euphorie für ein bestimmtes Thema hatte ich danach nur noch einmal mit Dragon Ball. Daher ist Pokémon Rote Edition ein wahrlich prägsames Spiel-(Erlebnis) gewesen.
Splinter Cell: Chaos Theory
Splinter Cell: Chaos Theory ist für mich bis heute immer noch der beste Teil der Serie, doch das ist nicht der Grund, warum ich es hier in dieser Auswahl aufführe. Vielmehr hat mich der Bezug zur Plattform geprägt. Denn Metal Gear Solid (siehe oben) hat mich zum PlayStation-Fan gemacht. Folglich habe ich die ersten beiden Splinter Cells auch auf der PS2 gezockt. Und auch die Disk von Chaos Theory rotierte im Laufwerk meiner heißgeliebten PlayStation 2 - bis ich bei einem Kumpel die Xbox-Version sah.
Die sah nämlich viel besser aus! Detaillierte Schatten, Lichteffekte, selbst Regentropfen konnte ich auf Sam Fishers Kampfanzug erkennen! Das ist das erste Mal, dass ich einen so drastischen Plattformunterschied erlebt habe. Als Sony-Jünger war ich ein bisschen entsetzt. Seit diesem Tag kaufte ich mir regelmäßig beim Kiosk PlayStation- und Xbox-Magazine, um mich besser über technische Unterschiede zu informieren.
Ende der Geschichte: Ich kaufte mir Splinter Cell: Chaos Theory für die Xbox, die ich wegen Halo eh schon mein Eigen nannte, und kam aus dem Staunen nicht mehr heraus. Während mich also Metal Gear Solid der Playsi näherbrachte, führte mich erst Splinter Cell: Chaos Theory richtig zur Xbox-Konsole.
Mirco Kämpfer
@Khezuhl
Mirco hat, auch wenn das in diesen Texten so klingen mag, nicht erst auf der PlayStation gezockt. Schon Jahre zuvor durfte er sich ein NES mit seiner Schwester teilen oder am Atari seiner Eltern zocken. Zudem besuchte er regelmäßig Schulkumpels, um auch in den Genuss von N64- und SNES-Titeln zu kommen. Beide Konsolen hat er nämlich nie besessen.
Als nächstes verrät euch Dom, welche Spiele ihn geprägt haben.
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