»Diesmal gibt's Fahrräder. Und Fußball.« Lars Gustavsson, seit dem ersten Teil der Serie der kreative Kopf hinter Battlefield, wirkt ein bisschen wie ein Religionslehrer: mittleres Alter, gepflegter Vollbart, leicht ergraut, warmherziger Blick, ein mildes Lächeln. Der Mann ist durch und durch sympathisch, und so ist man gewillt, ihm alles zu glauben, was er über Battlefield 4 erzählt.
Das mit dem Fahrrad und dem Fußball war trotzdem eine Scherzantwort, wenn auch auf eine ernste Frage: Warum sollte man sich ein halbes Jahr nach End Game, dem letzten DLC für Battlefield 3, für teures Geld einen Nachfolger kaufen, der im gleichen Szenario angesiedelt ist, die gleichen Waffen und Fahrzeuge bietet, nicht wesentlich besser aussieht und keine offensichtlichen Neuerungen hat? Und dann lässt uns Gustavsson Battlefield 4 spielen. Und dann wissen wir es.
Auch wenn der geneigte Battlefield-Spieler das anders empfinden mag: Battlefield 4 kommt keineswegs besonders früh. Seit Battlefield 1942 (2002) erschien jährlich ein, wenn nicht sogar mehrere Battlefield-Titel. Zwischen den letzten beiden Hauptspielen der Reihe, Bad Company 2 und Battlefield 3, lagen nur eineinhalb Jahre. So gesehen lässt sich Dice mit Battlefield 4, das zwei Jahre nach Battlefield 3 in den Läden stehen soll, geradezu massig Zeit.
Der oft gehörte Vorwurf aus der Community, Electronic Arts würde Dice nun wohl dazu zwingen, fließbandmäßig Battlefield-Titel rauszuhauen, so wie Activision das auch mit Call of Duty täte, greift also nicht so recht - oder kommt zumindest zehn Jahre zu spät. Trotzdem muss sich Dice die Frage gefallen lassen, warum man denn bei einem großartigen Spiel wie Battlefield 3 überhaupt aussteigen sollte. Die Frage kam schon 2011 beim Wachwechsel von Bad Company 2 zu Battlefield 3 auf. Damals gab es ein Schlagwort, das für viele die Antwort war: Jets. Und so hat auch Battlefield 4 sein Schlagwort, das Veteranen der Serie reflexartig den Vorbesteller-Button klicken lassen wird: Commander-Modus.
Der Commander-Modus: neu und doch vertraut
Als Lars Gustavsson im Präsentationsraum bei Dice in Stockholm vor einem Dutzend internationaler Pressevertreter erstmals verkündet, Battlefield 4 werde den Commander-Modus wieder aufleben lassen, hatte er sich die Reaktion des Publikums vermutlich anders vorgestellt. Okay, da ist dieser Spinner von GameStar, der freudig erregt auf seinem Stuhl herumrutscht und jetzt Herzchen auf seinen Schreibblock malt, aber ansonsten haben nur zwei andere Journalisten aus der Gruppe Erfahrungen mit dem Modus. Sei's drum: Das Ding hat Battlefield 2 (und Battlefield 2142) zu etwas wirklich Besonderem gemacht, nicht umsonst stand er auf der Battlefield 4-Wunschliste der Fans ganz weit oben. Der Commander-Modus funktioniert so: Jeweils ein Spieler pro Team fungiert als Oberbefehlshaber seiner Mannschaft. Der kann auf einer speziellen taktischen Karte das gesamte Spielfeld überblicken und den Squad-Anführen per Mausklick Befehle erteilen, etwa »Flagge C einnehmen!«.
Der Squad-Anführer kann diesen Befehl nun akzeptieren und reicht ihn damit an seine Squad-Mitglieder weiter. Für befolgte Anweisungen erhält nicht nur das Squad, sondern auch der Commander Punkte. Mit denen wiederum aktiviert der Teamchef in regelmäßigen Abständen spezielle Hilfsaktionen, etwa Aufklärungsdrohnen, die Feinde aufdecken, EMP-Schläge, die Equipment und Fahrzeuge kurzzeitig lahmlegen oder sogar mächtige Tomahawk-Raketen. Welche Aktionen der Commander starten kann, hängt mitunter direkt von der Leistung seiner Untergebenen ab: Erst wenn das Team eine bestimmte Position erobert hat, steht zum Beispiel das aus Teil 3 bekannte und gefürchtete Gunship auf Abruf bereit.
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