Der gemeine Battlefield-Spieler zockt hauptsächlich zwei Spielmodi: Conquest und Rush. Der eine Modus bietet die volle Battlefield-Erfahrung mit großen Karten, vielen Fahrzeugen und bis zu 64 Spielern. Der andere setzt auf schnelle Action mit einer klar definierten Frontlinie. In Battlefield 1 tritt nun ein neuer Modus an, um die beiden beliebtesten Spielvarianten vom Thron zu stoßen: Operations.
Im Rahmen der Open Beta haben wir Conquest und Rush bereits ausgiebig Probe gespielt und in der GameStar-Titelstory über Battlefield 1 zusammen mit E-Sport-Profis bis ins Detail auseinandergenommen.
Auf dem Anspiel-Event bei Dice in Stockholm kurz vor dem Release von Battlefield 1 haben wir uns deshalb besonders auf Operations konzentriert - und wie sich bald herausstellte, war das die absolut richtige Entscheidung. Operations kombiniert die Stärken von Conquest und Rush und wird so zum größten und großartigsten Modus in Battlefield 1.
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Die Regeln des Kriegs
Moment, denken einige jetzt vielleicht, wie kann ein Spielmodus denn groß sein? Dann lasst uns mal erklären, wie Operations funktioniert. Grundsätzlich ähnelt das Spielprinzip dem Rush-Modus. Zwei Teams mit bis zu 32 Spielern pro Seite stehen sich als Angreifer und Verteidiger gegenüber.
Die Angreifer müssen allerdings keine Funkgeräte in die Luft jagen, sondern zwischen einem und drei Flaggenpunkte erobern und diese dann halten. Sobald sie das geschafft haben, zieht sich das verteidigende Team auf eine neue Position zurück und das Spiel beginnt von vorn. Stück für Stück müssen die Angreifer ihre Gegner so von der Karte drängen, bevor ihre Respawn-Tickets verbraucht sind.
War die Attacke erfolgreich, ist die Runde aber noch lange nicht vorbei. Und damit kommen wir zur Besonderheit von Operations. Statt des Match-Endstands sehen wir den Ladebildschirm einer neuen Map, auf der die Partie anschließend mit gleichen Teams fortgesetzt wird. Je nachdem, welche der vier Operations wir spielen, geht ein Match über zwei oder sogar drei Karten. Erst wenn die Angreifer tatsächlich alle Sektoren auf allen Maps erobert haben, ist die Runde gewonnen.
Damit das überhaupt möglich ist, hat das offensive Team zwei Extraleben. Sobald ihre Tickets komplett aufgebraucht sind, wird ein neues Bataillon in den Kampf geworfen, um die Attacke dort fortzusetzen, wo sie zuletzt aufgehalten wurde. Außerdem eilt den unterlegenen Angreifern in der neuen Runde meist ein Behemoth zu Hilfe, eines der riesigen Vehikel (Zeppelin, Panzerzug oder Schlachtschiff), die das Schlachtfeld fast im Alleingang dominieren können.
Ein packendes Hin und Her
Soviel zur schnöden Theorie. In der Praxis ist Operations einfach … überwältigend. Als Verteidiger führen wir ein intensives Rückzugsgefecht. Wir verschanzen uns in Schützengräben oder hinter dicken Festungsmauern und nehmen die anstürmenden Feinde aufs Korn. Wir wehren uns verzweifelt gegen anrückende Panzerkolonnen oder den mächtigen Zeppelin, der über uns am Himmel schwebt und Feuer und Tod auf uns niederregnen lässt.
Immer wieder schaffen wir es in letzter Sekunde, einen Flaggenpunkt zurückzuerobern, bevor unsere letzte Verteidigungslinie fällt. So ringen wir den Gegnern Ticket um Ticket ab, um den Vormarsch schließlich zum Erliegen zu bringen.
Auf Seiten der Angreifer werfen wir dagegen Welle um Welle von Soldaten an die Front. Wir fallen den Verteidigern über die Flanke in den Rücken und brechen ihre Stellungen auf - die Maps sind dafür groß genug. Medics rennen umher und springen in Granatentrichter, um Verbündete wiederzubeleben: Jedes Leben zählt!
Nur, wenn wir ständig Druck ausüben und unsere Übermacht von Fahrzeugen effektiv einsetzen, schaffen wir es, alle Punkte gleichzeitig einzunehmen und den Feind weiter zurückzudrängen. So viel Schlachtfeld-Atmosphäre haben wir in Battlefield noch nie erlebt.
Historische Käseschlacht
Jede Operation erzählt die Geschichte einer bekannten Offensive des Ersten Weltkriegs und wird mit einer Introsequenz eingeleitet. Wir spielen etwa die Kaiserschlacht (was im Schwedisch-Englisch-Mix der Dice-Mitarbeiter eher nach »Käseslacht« klingt). Darin kämpfen wir erst in matschigen Schützengräben auf der Map St. Quentin's Scar, bevor sich die britischen Verteidiger in den Schutz des ehemals gemütlichen französischen Dorfs Travecy zurückfallen lassen.
Sollten die Deutschen St. Quentin vollständig erobern, wird auf der Karte Amiens weiter gekämpft. In der großen Stadt mit vielen engen Gassen haben die klobigen Tanks gegenüber der Infanterie oft das Nachsehen. Operations schöpft also das gesamte Portfolio von Battlefield 1 aus: Wir erleben furiose Panzerschlachten und Duelle zwischen Jägern und Bombern am Himmel genauso wie erbitterten Häuserkampf der einfachen Fußsoldaten. Und das alles in einer Partie.
Außerdem lässt die Frostbite-Engine ihre Muskeln spielen, um für jede Menge Atmosphäre zu sorgen. Jede Angriffswelle, die gegen die Linien der verzweifelten Verteidiger brandet, hinterlässt deutliche Spuren: Wände und ganze Häuser liegen in Trümmern, Granaten sprengen dunkle Trichter in saftig grüne Wiesen und mit der Zeit legt sich eine Mischung aus Rauch, Pulverdampf und Giftgas über das Kampfgebiet.
Außerdem kämpfen wir bei unterschiedlichen Witterungsbedingen. Mal verhüllt dichter Nebel die Straßen von Amiens, ein andermal heben sich die Silhouetten unserer Feinde deutlich vor der strahlenden Sonne ab.
Wir sind jetzt schon davon überzeugt, dass Operations das Zeug zum prägenden neuen Battlefield-Modus hat. Ein Grund spricht allerdings dagegen: Operations dauert lang. Vielleicht zu lang. Eine Runde schlägt locker mit einer dreiviertel Stunde oder sogar länger zu Buche. Zwar kann man jederzeit das Spiel verlassen oder beitreten, Strafen drohen nicht, das volle Spielerlebnis kommt aber nur zustande, wenn zwei gleichbleibende Teams sich eine große Schlacht liefern.
Um Spieler bei der Stange zu halten, lockt Operations mit Punkteboni. Erfolgreiche Angreifer- und Verteidiger-Teams erhalten am Rundenende Multiplikatoren auf ihre erspielten Scores. Wir hoffen, dass dieser Anreiz ausreicht, um auch Gelegenheitszocker für den neuen Modus zu begeistern.
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