Aus dem Hut gezaubert
Tatsächlich unterscheiden sich die bisher gezeigten sechs Spielcharaktere deutlich voneinander: Der vampirische Schwertkämpfer Rath setzt Gegnern mit der Klinge zu, saugt ihnen Leben ab und wirbelt auf Knopfdruck durch die Horden der kleinen Angriffsroboter, die allesamt als Altmetall enden. Als Bilderbuch-Elfe huscht Bogenschützin Thorn wieselflink in Schussposition und beharkt Feinde mit Pfeilen.
Der humanoide Pilz Miko wirft mit Shuriken und Pilzsporen um sich oder heilt Teamkameraden. Marquis bleibt lieber auf Abstand - der goldene Gentleman-Roboter mit Melone und Monokel setzt auf ein Scharfschützengewehr und eine mechanische Eule, die einmal aus dem Hut gezaubert über ein Areal patrouilliert und bei Feindkontakt detoniert. Man merkt: Den abgedrehten Humor aus Borderlands behält Gearbox offenbar auch bei Battleborn bei.
Die bisher bekannten Helden von Battleborn:
Jeder Charakter kann im Laufe einer Koop-Mission oder eines PvP-Matches bis zum Maximallevel 15 aufsteigen und sich in einem DNA-ähnlichen Helix-Menü bei jedem Aufstieg eine von zwei neuen Fähigkeiten oder Upgrades aussuchen. Frontsoldat Oscar Mike darf sich beispielsweise zwischen einem Rotpunktvisier für kurze Distanzen oder Zielfernrohr für große Entfernungen entscheiden. Design-Chef Mulkey betont dabei, dass die Charaktere nicht zwangsläufig einfach stärker werden, sondern vielmehr neue Möglichkeiten und Spezialisierungen dazu erhalten. In der nächsten Story-Mission starten alle wieder von vorn und können ihren Charakter neu aufleveln und andere Entscheidungen treffen.
Abseits des Schlachtfeldes erhöht man durch absolvierte Partien dauerhaft die Stufe eines Charakters und erhält dafür sogenannte Mutationen. Die lassen den DNA-Skillbaum buchstäblich mutieren und wir können einzelne Fähigkeiten austauschen. Im Match stehen beim Stufenaufstieg dann neue Optionen zur Wahl. Darüber hinaus gibt es im Koop-Modus z.B. bei Endgegnern Loot in verschiedenen Steltenheitsstufen zu ergattern.
All das soll Abwechslung ins Spiel bringen und zum erneuten Durchspielen von Koop-Einsätzen motivieren. Story und Gameplay erinnern dabei gleichermaßen an Destiny, das ebenfalls auf Shooter-Instanzen setzt - allerdings mit dem Unterschied, dass der Level-Forschritt nicht persistent ist. Stattdessen will Battleborn dazu anregen, stetig neue Charakter-Builds auszuprobieren.
MOBA-Hülle, Shooter-Kern
Vom PvP-Modus bekamen wir lediglich die bereits bekannte Spielart »Incursion« zu sehen. Dabei treffen zwei Teams aus je fünf Helden, unterstützt von computergesteuerte Minion-Wellen, auf einer symmetrischen Karte, aufeinander. Das klingt alles sehr nach MOBA aus der Ego-Sicht, Gearbox versichert aber, dass es sich bei Battleborn in erster Linie um einen Multiplayer-Shooter handelt. »Klar bedienen wir uns bei anderen Genres, aber im Kern ist Battleborn ein Team-Shooter«, erklärt Creative Director Randy Varnell.
Optisch macht Battleborn mit seinem plakativen und quietschbunten Cartoon-Look (insbesondere bei den tollen Explosionen) einen sehr sympathischen Eindruck und erinnert an den Genre-Kollegen Team Fortress 2. Auch die markante Design-Handschrift von Borderlands 2 ist klar erkennbar. Zufall ist das natürlich nicht: Ein großer Teil des Borderlands-Teams ist an Battleborn beteiligt, Projektleiter Randy Varnell war bereits für Borderlands 2 der Design Producer. Auch die Schauplätze versprechen Abwechslung: Während das PvP-Match bei unserem Besuch im dichten Dschungel mit fahlem Licht und einer exotischen Pflanzenwelt ausgetragen wird, führt die Koop-Mission das Helden-Team durch eine bedrohliche Metropole, die gothische Architektur mit Sci-Fi-Look vermischt.
Bis zum Release von Battleborn auf PC, PS4 und Xbox One wird es jedoch wohl noch eine Weile dauern: Bis auf das Jahr 2015 lässt sich Gearbox nicht auf einen Termin festnageln. Klingt plausibel, zumal das gezeigte Material aus der Pre-Alpha-Version stammt. Eine echte Einschätzung wird erst möglich sein, wenn wir Battleborn selbst anspielen können.
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