Es war einmal vor gar nicht allzu langer Zeit, in einer eigentlich überhaupt nicht weit entfernten Galaxie, da besiegelten ein Kaufvertrag den Wechsel der wohl gewinnträchtigsten Marke der Welt zu einem der größten Unterhaltungskonzerne der Industrie. Damals, im Herbst des Jahres 2012, trennte sich George Lucas für die stolze Summe von vier Milliarden Dollar von seinem Baby - auf das der Krieg der Sterne künftig von jemand anderem ausgefochten werde.
Und Disney, die stolzen Käufer, waren mehr als kriegshungrig. Noch am selben Tag feuerte das Zeichentrick-Imperium aus allen Rohren: man wolle so schnell wie möglich einen neuen Star Wars-Film in die Kinos bringen, tönte man. Darüber hinaus gäbe es Pläne für zwei weitere Fortsetzungen - eine neue Trilogie, ganz im Geiste der alten Episoden also.
Jedes Jahr ein neuer Sternenkrieg
Mittlerweile sind zwei Jahre ins Land gegangen und aus den einst so ambitionierten Absichten im Hause Disney hat sich ein klar umrissener Schlachtplan entwickelt. Von der aufgeregt-naiven Aufbruchsstimmung nach der Akquise ist praktisch kaum etwas übrig und nichts bleibt dem Zufall überlassen. Seit Mai 2014 wird die siebte Episode bereits gedreht, die ihrerseits als Startschuss für ein Trommelfeuer von Star Wars-Filmen dienen soll.
Bis 2020, so sehen es die Pläne vor, will man die Fans jedes Jahr mit einem neuen Film aus dem Star Wars-Universum versorgen. Spinoffs, Tie-Ins, Sequels - egal welche Unterform der cineastischen Klassifizierung Hollywood irgendwann einmal erfunden hat, Disney wird sie bedienen. Und mit Rian Johnson (Looper) steht sogar schon der Regisseur für Episode 8 in den Startlöchern. Böse Zungen rufen da wahrscheinlich nicht zu Unrecht etwas von Ausschlachtung von den Dächern, konsequente Markennutzung könnte man es mit viel gutem Willen auch nennen.
Dabei begann der Start des ersten großen Sternenkriegs seit der ungeliebten zweiten Trilogie eher holprig. Die Suche nach dem passenden Regisseur hatte noch etwas vom Glücksrad - da waren derart viele große Namen im Spiel, dass der Zeiger - egal wo er denn nun stehen bleiben würde - einfach keine Niete treffen konnte. Als er sich dann ausgerechnet bei J.J. Abrams einpendelte und damit Größen wie Guillermo del Toro, David Fincher oder Ben Affleck außen vor ließ, war den eingefleischten Fans dann aber doch nicht zum Jubeln zu Mute.
Die Fans zweifeln noch
Nun war Abrams zwar bekannt für seine Liebe für das Genre und seine sichere Hand in Bezug auf Action und Dramatik, aber... verdammtnocheins, das ist nun mal der Kerl, der eigentlich gerade erst Star Trek wieder in die Relevanz gerebooted hat. Und Fans haben da so ihre Prinzipien. Andererseits: ein Star Wars-Film, bei dem George Lucas endlich nichts mehr zu sagen hat - das klang am Ende doch zu verlockend. Der erste Shitstorm verebbte denkbar schnell.
Und dann war da das Drehbuch, das ursprünglich von einem Oscar-Preisträger geschrieben werden sollte. Michael Arndt, Autor des wundervollen, sehr leisen, kleinen, aber unfassbar feinen Little Miss Sunshine bekam den Zuschlag - und die wartende Weltöffentlichkeit war glücklich. Nur J.J. Abrams nicht. Arndts eingereichter Entwurf missfiel dem Regisseur, der Drehbuchautor musste weichen, Abrams schrieb stattdessen selber um.
Nun sind solche Wechsel im Autorensessel in einem solch frühen Produktionsstadium nichts Ungewöhnliches, bedenklich erst recht nicht. Als Co-Autor hat sich Abrams nämlich Lawrence Kasdan geangelt, der höchstpersönlich die Drehbücher zu Die Rückkehr der Jedi-Ritter und Das Imperium schlägt zurück zu verantworten hatte. Und wenn man jemandem zutraut, die Rückkehr zu den Wurzeln der Serie einzuleiten, dann ja wohl ihm.
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