Astro Gaming ist seit fast zwei Jahrzehnten der Platzhirsch im Bereich der Gaming-Headsets, vor allem an der Konsole. Seit 11 Jahren mit dabei: das kabellose Flaggschiff A50. Daran ändert sich auch in Zukunft nichts, das beliebte Modell wird auch 2024 unter gleichem Namen fortgeführt – das neue A50 X bekommt allerdings ein ordentliches Upgrade.
Halb Basisstation, halb HDMI-Switch
Die größte Neuerung des Astro A50 X befindet sich nicht am oder im Headset selbst, stattdessen ist sie bei der Basisstation zu finden.
Mit dem sogenannten PlaySync könnt ihr leicht zwischen zwei Audio-Quellen wechseln. PS5/PS5 und Xbox Series/Xbox One werden jeweils über einen von zwei HDMI 2.1- oder USB-C-Ports angeschlossen, die Nintendo Switch kann ebenfalls einen der beiden HDMI-Ports belegen.
Verwendet ihr die HDMI-Steckplätze der A50 X-Station wird sie quasi zum HDMI-Switch, ihr könnt also die Bildsignale von dem kantigen Kasten zum Fernseher durchschleifen lassen.
Die Passtrough-Funktion soll sämtliche HDMI-2.1-Standards übertragen können:
- 4K
- 120 Hertz
- HDR
- variable Bildfrequenzen (VRR)
- Automatischer Niedriglatenzmodus (ALLM)
Aufgrund der beiden HDMI-Anschlüsse könnt ihr zwei Konsolen an einer Basisstation vereinen, müsst also nicht mehr euer Headset umstecken oder irgendwelche Adapter benutzen.
Und das Ganze soll auch keine spürbaren Auswirkungen auf euer Gameplay haben. Die Station sorgt zwar für eine Latenz, die soll mit ungefähr 1 bis 2 Millisekunden jedoch vernachlässigbar niedrig liegen.
Vergleichbar ist der Latenzzuwachs mit dem einer zeitgemäßen Videoaufnahmekarte wie der Avermedia Live Gamer 4K oder der Elgato 4K60 Pro und aus Erfahrung können wir sagen, dass ihr davon nicht viel bemerken werdet.
Wichtig für PC-Spieler*innen:
Zockt ihr an eurem Schreibtisch oder habt einen Mini-PC unter dem Fernseher stehen, könnt ihr das Astro A50 X ausschließlich per USB-C an eurem Computer betreiben. Ausschlaggebend für diese Entscheidung seien Eigenheiten beim PC-Gaming wie die zig unterschiedlichen Auflösungen und Bildwiederholraten, mit denen PC-Spieler*innen zocken, sowie die Präferenz hin zum DisplayPort-Anschluss.
Basisstation dient wie gewohnt als Ladeschale: Ihr könnt das Astro A50 X auch unabhängig von der PlaySync-Station nutzen und auch via USB-C aufladen, im offiziellen Dock geht es aber natürlich bequemer.
Ohnehin werdet ihr euch wohl eher selten mit einem knapp 350 Gramm schweren, recht klobigen Kopfhörer aufs Rad schwingen oder am See joggen gehen.
Allzu schnell müsst ihr das Headset in der Theorie übrigens gar nicht laden: Bis zu 24 Stunden gibt Logitech (das Unternehmen hat Astro bereits 2017 gekauft) bei der Akkulaufzeit des A50 X an, ausgehend von einem Lautstärkepegel von 78 Dezibel.
Was kann der Astro A50 X-Kopfhörer?
Erstmals in der A50-Reihe kommen beim X die Graphen-Treiber von Logitech zum Einsatz. Der Werkstoff reagiert sehr direkt auf Schwingungen, mindert Verzerrungen ab und ist dabei sehr leicht. Schon das Logitech G Pro X 2 mit Graphen-Treibern überzeugte mit einer detailverliebten Sound-Kulisse und damit dürfte auch das Astro A50 X punkten.
Schnelle Ton-Übertragung: Wie auch bei vielen anderen Logitech-Produkten kommt als kabelloser Standard die 'Lightspeed'-Technologie zum Einsatz. Per 2,4 GHz-Verbindung werden dabei die Daten von der Basisstation zum Headset übermittelt und das so gut wie ohne Latenz.
In dieser Hinsicht befindet sich das A50 X auf Augenhöhe mit anderen Headsets von Razer, Turtle Beach und Co. Allesamt setzen mittlerweile auf 2,4-GHz-Verbindungen, nur dass Astro nicht einen auf eine Konsole zugeschnittenen USB-Stecker verwendet.
Das Astro A50 im Trailer:
Auch Bluetooth ist mit an Bord: Ihr könnt das A50 X mit jeder beliebigen Bluetooth-Quelle koppeln und gleichzeitig mit dem an der Basisstation ausgegebenen Game-Sound kombinieren. Gleichzeitig zocken und auf dem Handy Musik hören oder Anrufe führen, soll also problemlos funktionieren.
Welche Bluetooth-Version zum Einsatz kommt und ob darunter auch ein Low Latency-Modus fällt, hat Logitech allerdings noch nicht bekannt gegeben.
Kein Noise-Canceling und was ist eigentlich mit 3D-Audio?
Im Gegensatz zur direkten Konkurrenz aus dem Hause Turtle Beach (dem Stealth X Pro) ist beim A50 X keine aktive Geräuschunterdrückung verbaut. Nebengeräusche werden also lediglich von den geschlossenen Ohrmuscheln unterdrückt.
Bei einem Premium-Produkt finden wir das ganz schön ärgerlich, zumal wir die Funktion nicht mehr missen wollen:
Fraglich ist zudem, wie das A50 X mit 3D-Tonformaten harmoniert: Die PS5 mischt bei der Verwendung von HDMI ihren Tempest-3D-Sound passend für Lautsprecher am Fernseher und nicht für Headsets ab. Das funktioniert nur via USB-C-Verbindung.
Ihr müsstet bei der PS5 also genau auf eure Audio-Einstellungen im Systemmenü achten.
Bei den Xbox-Konsolen kann hingegen das Headset-Format über HDMI ausgegeben werden. Das Astro A50 X sollte also zumindest Dolby Atmos for Headphones und Windows Sonic unterstützen, für DTS Headphone:X gibt Logitech jedoch keinen Support an.
In Europa müssen wir uns noch bis 2024 gedulden
Bereits am 20. Dezember erscheint das Astro A50 X in den Farben Weiß und Schwarz zum Preis von 379,99 Dollar in den USA, hierzulande müssen sich Konsolen-Spieler*innen aber noch bis zum Frühjahr 2024 gedulden. Dann soll das Headset mit der innovativen Basisstation zum saftigen Preis von 399,99 Euro erscheinen.
Überzeugt euch der Nutzerkomfort des Astro A50 X oder seid ihr mit eurem bisherigen Headset vollauf zufrieden?
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