Gemeinhin gilt die französische Revolution von 1789 als Beginn der modernen europäischen Demokratie. Das zu dieser Zeit (genauer gesagt im Jahr 1793) angesiedelte Assassin's Creed Unity zeigt aber, dass nach dem berühmten Sturm auf die Pariser Bastille statt ordentlicher Rechtsstaatlichkeit erst mal Chaos, Verschwörungen und öffentliche Hinrichtungen den Alltag bestimmen. Ideale Voraussetzungen also für ein Action-Adventure nach dem inzwischen altbekannten Assassin's Creed-Erfolgsrezept.
Nicht nur Frankreich, auch die Hauptfigur Arno Dorian findet sich in Assassin's Creed Unity in einer Zeit des Umbruchs. Während auf den Straßen wegen lächerlichster Kleinigkeiten die Köpfe rollen stößt Arno während seiner Ausbildung zum Assassinen auf Hinweise zum mysteriösen Tod seines Vaters.
Anders als seinem Serien-Kollegen Ezio aus Assassin's Creed 2 geht es Arno aber nicht um Rache. Er will lediglich Wiedergutmachung für erlittenes Unrecht, sowohl für das eigene als auch für das seiner Kindheitsfreundin - und Templerin - Elise. Arno muss also gleichzeitig den Mörder seines Vaters finden, den Templern trotzen und sich über seine Gefühle zu Elise klar werden; und das alles, während in Paris die Französische Revolution tobt. Was ein Stress.
Freiheit? Gleichheit!
Wer Assassins Creed kennt und mag, der wird auch in Assassin's Creed Unity gut bedient: Die typischen Zwischenmissionen etwa haben sich kaum verändert: Verfolge X und belausche ihn bei einem Templer-Treffen, nimm Y eine unglaublich wichtige Nachricht ab und so weiter.
Die großen, wichtigen Story-Missionen laufen allerdings etwas anders ab: Zu Beginn der Mission wird uns das Ziel vorgestellt, den Weg dahin müssen wir dann innerhalb gewisser Vorgaben selbst finden. So können wir beispielsweise entscheiden, ob wir uns durch ein Eckfenster in die Kathedrale Notre-Dame schleichen oder uns mit einem Schlüssel Zugang verschaffen. Selbstverständlich ist auch ein Frontalangriff mit Rauchbombe und Gewehr eine Möglichkeit, doch wir spielen ja ein Assassin's Creed und kein Battlefield. Ziel ist auf jeden Fall ein Attentatsopfer in der Kirche, das wir erreichen müssen.
Wir möchten ganz traditionell den Schlüssel benutzen und machen erst mal dessen Besitzer ausfindig. Den können wir dann eine Zeit lang verfolgen und schließlich bestehlen. Oder in einer dunklen Gasse umbringen und ausrauben. Oder einen vorbeilaufenden fanatischen Revolutionär angreifen und so eine Massenprügelei heraufbeschwören, in der der Schlüsselträger schließlich zu Tode kommt. So oder so: Irgendwann wandert der Schlüssel aus der Hosentasche in Arnos Hand.
Beim Anspielen machen wir uns auf die Suche nach der passenden Geheimtür, nur um dann doch über ein offenes Dachfenster zu stolpern, das unseren Schlüssel komplett überflüssig macht. Nach erfolgreicher Infiltration stehen wir wieder vor mehreren Möglichkeiten. Warten wir geduldig, bis sich unser Attentatsziel zu uns in den Beichtstuhl setzt? Oder verlieren wir - wie beim Anspielen geschehen-auf halbem Weg die Geduld und stürzen uns von oben auf ihn?
Das Opfer ist am Ende so oder so erledigt, die Belohnung allerdings eine andere: Haben wir einige der optionalen Ziele erfüllt (etwa aus dem Verborgenen heraus töten), erhalten wir dementsprechend mehr Erfahrungspunkte.
Das etwas andere Sightseeing
Abseits der Haupthandlung warten diverse Nebenaufgaben. In den sogenannten »Paris Stories« tauchen wir tiefer in die Welt des Revolutions-Paris ein. Das bedeutet aber nicht zwangsläufig eine Auseinandersetzung mit Robespierre und Konsorten, diese bekannten Figuren hebt sich das Spiel weitgehend für die Hauptgeschichte auf.
In einer Nebenmission gehen wir beispielsweise Berichten über Satans Stimme nach, die angeblich Leute in ihr Verderben lockt. Natürlich ist nicht der echte Fürst des Bösen in die Sache verstrickt. Stattdessen nutzen Gauner die allgemeine Verwirrung, um Brunnen mit Halluzinogenen zu vergiften. Die benommenen Opfer werden dann an einen versteckten Ort gelockt und ausgeraubt.
Helfen wir dabei, das Verbrechen aufzuklären, bemerken das auch die Bürger der Stadt. Eine bestimmte Anzahl von guten Taten bringt uns Boni in Form von Erfahrungspunkten, Geld und Gegenständen. Den gleichen Effekt hat auch das Ergreifen von Dieben oder das Verhindern von Mordanschlägen.
Weniger großherzig, sondern ganz und gar eigennützig sind unsere Bemühungen um das heruntergekommene Café du Théâtre. Ähnlich wie die Villa Auditore im zweiten Teil muss auch das Café finanziell unterstützt werden, um zu altem Glanz zurückzukehren. Doch anders als Ezios Familiensitz wirft das Café nicht nur Geld ab, sondern versorgt die Assassinen mit wichtigen Informationen aus dem Quartier.
Im Laufe der Zeit weitet sich unser Informationsnetz auf die ganze Stadt aus. Inwiefern sich das langfristig auf unser Spiel auswirkt, konnten wir bei der vergleichsweise kurzen Anspiel-Session noch nicht feststellen. Andere Nebenmissionen wie Rennen oder Auftragsmorde gibt es nach wie vor.
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