Karibische Schlachtplatte
Wer mag, stellt sich mit Alonzo genau wie mit Edward Kenway in Black Flag hinter das Steuerrad und erkundet die Regionen quasi aus der Ego-Perspektive. Bequemer ist es allerdings, in die anfangs vernebelte Übersichtskarte zu wechseln und die Route des Schiffes mit dem Finger zu »malen«. Wer den Nebel schnell loswerden will, erobert - in einer Seeschlacht - die in den Regionen verteilten Leuchttürme.
Oder man macht Jagd auf Sklavenschiffe und rettet - nach einer Seeschlacht - deren Gefangene. Oder der Held legt sich mit den goldenen Schonern an, die - nach einer Seeschlacht - öfter mal eine Schatzkarte fallen lassen. Oder er absolviert eine der Attentatsmissionen, in denen er in bester Metal Gear Solid-Manier den Sichtkegeln der Feindbote ausweichen muss, bevor er - in einer Seeschlacht - das Zielboot versenkt.
Wer unterwegs erwischt wird, kann sich jedoch - in Seeschlachten - den Weg auch freiballern. Oder Alonzo nimmt Schmuggleraufträge an, in denen man jedoch - in einer Seeschlacht - erstmal feindliche Patrouillen loswerden muss. Kurz, es wird ganz schön viel gekämpft in Assassin's Creed Pirates, was schnell mal in Langeweile ausartet. Der einzige Missionstyp ohne Seeschlachten sind die Rennen, in denen unser Kahn meist anderen Schiffen und Minen ausweichen muss. Immerhin gibt es nach den Gefechten neben Waren und Geld stets auch Erfahrungspunkte - und die machen das Spiel dann doch richtig motivierend.
In der Taverne zur heißen Kugel
Das Aufstiegs-System in Assassin's Creed: Pirates ist sehr viel direkter als in Black Flag. Für gewonnene Schlachten und Zusatzaufgaben gibt es Erfahrung, damit steigt man im Level auf. Je nach Level stehen in der Taverne neue Mannschaftsmitglieder zur Verfügung, vom Bootsjungen bis zum Ersten Offizier. Jeder der Männer bringt Eigenschaften mit aufs Schiff. Das reicht von stärkerer Panzerung über schnellere Manöver in Rennen bis hin zur heißen Kugel, die Gegnern in Gefechten beständig Brandschaden zufügt. Es lohnt sich, diese Upgrades je nach Situation ins Schiff einzubauen und nach den eigenen Vorlieben zu konfigurieren - sehr gut!
Schön anspruchsvoll
Assassin's Creed: Pirates ist ein hübsches Spiel, der Preis dafür sind hohe Hardware-Anforderungen. Das Testgerät, ein Retina-iPad von 2012, kam in heftigen Schlachten auch heftig ins Ruckeln. Auf Apple-Geräten braucht es zudem mindestens iOS 7. Dafür gibt es dann aber auch tolle Grafikeffekte, vor allem Licht und Wetter machen ordentlich Atmosphäre. Musikalisch klaut das Spiel etliche Melodien von der Vorlage, die sich aber schnell wiederholen. Toll: Die Seemanns-Shantys sind auch wieder mit dabei -damit hat Ubisoft tatsächlich das Beste aus Black Flag auf die Mobilgeräte gebracht.
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