Kampfsystem: Assassins Creed wird ein wenig souls-like
- Die Kämpfe in Assassin's Creed: Origins wurden komplett neu entwickelt, basieren nun auf einem Hitbox-System und spielen sich vollkommen anders als in den bisherigen Serienteilen.
- Steuerung und prinzipielle Funktionsweise erinnern frappierend an die Souls-Reihe. Wir kombinieren leichte und schwere Schläge, blocken - falls vorhanden - mit dem Schild oder weichen im richtigen Moment aus und wechseln fließend zwischen unterschiedlichen Waffengattungen.
- Gegner haben Lebensbalken und einen Level. Wer sich auf Stufe 20 mit Level-30-Feinden anlegt, sollte das Kampfsystem entsprechend gut beherrschen.
- Der Schleichangriff ist nicht mehr zwangsläufig ein Instakill, sondern richtet nur noch besonders viel Schaden an - abhängig von der Qualität unserer Dolche.
- Der Fernkampf wird eine deutlich wichtigere Rolle spielen als in den Vorgängern. Wer entsprechend skillt, kann theoretisch komplett auf andere Waffen verzichten. In der Demo haben wir eine Festung ausschließlich mit einem frisch gefundenen epischen Bogen ausgeräuchert - ein großer Spaß.
- Die Kämpfe sind zwar weit vom Schwierigkeitsgrad eines Dark Souls entfernt, aber dennoch deutlich anspruchsvoller als in den Vorgängern. Bayek hält gegen ähnlich-stufige Gegner nur wenige Treffer aus, und seine Lebensenergie regeneriert zwar automatisch, aber extrem langsam.
- Knifflig wird's auch durch die vielen unterschiedlichen Gegnertypen. Wir bekamen es unter anderem mit klassischen Schwertkämpfern, Speerträgern, Axt- und Keulenschwingern sowie natürlich Bogenschützen zu tun. Jeder Feind hatte andere Reichweiten und Angriffsmuster und erfordert entsprechend unterschiedliche Strategien.
- Wir können auch vom Rücken unseres Reittiers aus kämpfen, was unseren Demo-Eindrücken zufolge deutlich besser funktioniert als etwa in The Witcher 3, weil die Steuerung prinzipiell die gleiche bleibt wie zu Fuß.
- Erstmals in der Serie wird es auch richtige Bosskämpfe geben, und zwar tonnenweise - sagen zumindest die Entwickler. In der Demo sind wir in einer Gladiatorenarena samt sich drehender Stachelfallen gegen einen hünenhaften Speerkämpfer namens Slaver angetreten. Das Duell zog sich minutenlang hin, blieb aber dennoch durchgehend spannend, weil wir nicht nur unseren Gegner, sondern auch die Fallen im Blick behalten mussten.
- Trotz aller neuen Waffen und Kampfmanöver bleibt Schleichen aber der effektivste Weg zum Ziel. Dabei stehen uns nun deutlich mehr Routen zur Verfügung, weil wir fast überall hochklettern können.
Mutiger Neuanfang mit einem großen Aber
Ja, Assassin's Creed: Origins hat sehr genau hingeschaut, was bei anderen Open-World-Rollenspielen gut funktioniert. Wenn das Ergebnis sich derart harmonisch zusammenfügt, wie es zumindest in unserer Demo der Fall war, dann soll es uns recht sein. Zumal der Titel sich trotz aller radikalen Neuerungen nach ein wenig Umgewöhnung immer noch wie ein echtes Assassin's Creed anfühlt. Kein Wunder, das Team von Origins war bereits für das großartige Black Flag verantwortlich und arbeitet bereits seit 3,5 Jahren an dem Titel.
Ein Fragezeichen bleibt allerdings noch: Für ein Spiel, das bereits in vier Monaten erscheinen soll, wirkte Origins an mancher Stelle erstaunlich unfertig, auch wenn es sich noch um eine Alpha-Version handelte. Mal blieb unser Pferd im Boden stecken, mal hatte die KI merkwürdige Aussetzer, mal konnten wir nicht über eine Brüstung schießen, obwohl Bayek eindeutig groß genug dafür war. Und seit Unity wissen wir, dass Assassinen auch vor fehlerhaften Releases nicht zurückschrecken. Wenn die Entwickler die Probleme aber bis zur Veröffentlichung in den Griff bekommen, dann könnte Assassin's Creed. Origins tatsächlich zum bislang besten Serienteil werden. Das Potenzial ist definitiv vorhanden.
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