Hulk in Weiß
Wer kennt es nicht: Ein unvorsichtiger Schritt, eine nicht beachtete Wache - und schon machen unsere Häscher nicht nur Jagd auf uns, sondern möchten uns im Anschluss in kleine Assassinenhäppchen verwandeln. Wohl dem, der es nicht soweit kommen lässt: Wachen lassen sich aus Verstecken und so ziemlich allen Richtungen, aus denen sie uns nicht kommen sehen, ausschalten. Die Aktion wird als Button über den Soldatenköpfen angezeigt, wir selbst warten dann nur darauf, dass unser Meuchler schnell genug zuschlägt.
Wenn das nicht gelingt, bleibt nur der Griff zum Schwert. Hier offenbart sich eine der größten Schwächen der Spielmechanik von Assassin's Creed Identity: Hat uns ein Gegner gesichtet, werden wir zum Kampf gezwungen, auch wenn wir gerade die Beine in die Hand nehmen. Während sich unser Assassine im Spurt schwerfällig umdreht und nach dem Hiebwerkzeug greift, kassieren wir schon die ersten Treffer. Ebenso träge wirkt das Kampfsystem: Es dauert gefühlte Ewigkeiten, bis ein Blockkommando umgesetzt wird, von Immersion ist bei den Attackenserien wenig zu spüren.
Immerhin schlagen wir fester zu als in anderen Serienteilen, gerade Berserker wirken jedoch mit ihren wuchtigen Hieben fast schon wieder deplatziert. Wer auf den Gedanken kommt zu fliehen, der muss auf eine eigens dafür vorgesehen Schaltfläche drücken, die danach für einige Zeit gesperrt ist. Und der Zugriff auf unsere Spezialfähigkeiten, etwa um eine Rauchbombe zu zünden, dauert ebenfalls zu lange - da muss Ubisoft dringend nachbessern.
Gierige Leere und nutzlose Items
Derzeit wirkt Assassin's Creed Identity bedrückend leer: Die Städte sind nur spärlich bevölkert, die meisten Bewohner sind Mönche, die wir als mobile Tarnung nutzen können. Umso stärker drängt sich die schwach texturierte Spielwelt in den Vordergrund, die besonders auf großen Bildschirmen altbacken wirkt und zudem immer wieder mit Performanceproblemen zu kämpfen hat. Das Item- und Levelsystem wirkt zudem aufgesetzt: Wir finden nach Missionen chiffrierte Gegenstände, die wir in einem lotterieähnlichen System entschlüsseln dürfen, nur um sie danach an unseren Helden zu kleistern. Optische Auswirkungen haben die Ausrüstungswechsel jedoch nicht, wir teilen wir so nur mehr Schaden aus oder halten mehr Schwerthiebe aus.
Erfahrung bringt zwar neue Fähigkeiten, die lassen aber immer länger auf sich warten: Erst müssen wir durch den Verkauf von Gegenständen erhaltenes Kleingeld aufwenden, um den Lernprozess zu starten. Dann müssen wir auch noch eine Zeit lang warten, bis sich unser Recke mühsam eingeprägt hat, wie ein stärkerer Schwerthieb ausgeführt wird, ohne versehentlich die eigenen Gliedmaßen abzutrennen. Das wirkt so, als sollten Spieler einerseits zum Kauf der Echtgeldwährung motiviert werden, andererseits dauert der Übergang zu neuen Levels länger und das Spiel wird gestreckt. Große Überraschungen erwarten den Spieler jedoch auch in späteren Levels nicht - schade.
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