Guybrush Threepwood hat die Sache mit den Piraten ja eigentlich versaut. Seitdem LucasArts mit seinem legendären Adventure auf den Markt kam, denkt zumindest jeder PC-Spieler bei dem Thema an Beleidigungsfechten und Piranha-Pudel, statt an stahlharte Freibeuter. Ob Assassin's Creed 4: Black Flag damit als Beleg gelten darf, dass bei Ubisoft nur Konsolenspieler sitzen: Unklar.
Fest steht aber: Atmosphärisch ist die Fortsetzung wunderbar gelungen und die weite, offene Spielwelt vermittelt mehr denn je echten Entdeckergeist. Nur die Technik entwickelt sich trotz Next-Gen nicht gewaltig weiter. Wir fassen unserer Erfahrungen mit der Demo-Version zusammen, die auf der Spielemesse E3 2013 gezeigt wurde.
Wo kommen Sie denn her?
Unsere neue Spielfigur Edward Kenway ist immerhin schon mal kein Guybrush. Mit seinem blonden Haar und dem markanten Kinn erfüllt er alle Voraussetzungen an einen echten Schrecken der sieben Weltmeere. Zumindest soweit wir das anhand der Titelbilder unserer Piratenromane beurteilen können.
Problematischer wird es aber mit dem Design seiner Attentäter-Uniform. Das an sich hervorragende Design der Figur fügt sich in diese Zeitperiode voll von Pluderhosen und großen Hutkrempen nicht mehr ganz so harmonisch ein, wie zuvor. Schon Connor aus Assassin's Creed 3 wirkte im Bürgerkriegs-Szenario etwas fremd. Doch das lösten die Entwickler sehr elegant, indem sie ihm eine indianische Herkunft verpassten. Der straffe Raubvogel-Look seiner Kleidung passte perfekt in den indianischen Kulturkreis, mit seinem Glauben an Naturmagie. Ob ihnen für Edward eine ähnlich glaubwürdige Verortung gelingt, wird man vermutlich erst später genau sagen können.
Da gackern ja die Hühner!
Alles andere in der Spielwelt passt hingegen erneut hervorragend zusammen. Unsere E3-Demo startet vor einer schabrackigen Inseltaverne, irgendwo in der Karibik. Hühner gackern über die Holzbohlen, Palmen wehen in der Brise und im Hintergrund schimmert ein weiter, azurblauer Ozean, dessen Wellen realistisch dahin ziehen. »Das ist keine Story-Mission, die wir hier spielen«, sagt unser Vorspieler, »wir wollen diesmal zeigen, was in der Spielwelt so alles los ist«.
Um das zu demonstrieren, marschiert er durch eine lebhafte Ansammlung vermutlich halbtrunkener Inselbewohner zu einem Taubenverschlag. Merkwürdige Wahl, so scheint uns. Doch siehe da: Es sind Brieftauben und sie bringen uns Arbeit! Und wenn wir Arbeit sagen, meinen wir Mordaufträge.
Wir sind nicht bei GTA V
Im konkreten Fall sollen wir zwei örtliche Brüder aus dem Verkehr ziehen. Also die bekannte »Eagle Vision« angeknipst und schon leuchten unsere beiden Zielpersonen als rote Silhouetten in der Menge vor uns auf. Der erste davon ist gerade dabei, sich an der Bar sein flüssiges Mittagessen hinter die Binde zu kippen. Gemütlich schlendert Edward herüber, lehnt sich neben ihn an den Tresen und rammt seinen Kopf auf die Theke.
Weil das aber nicht die subtilste Vorgehensweise ist, flüchtet der andere Bruder Richtung Anlegestelle. Dort hoppst er in eine Segelfregatte und fährt davon, als wären wir hier bei GTA V. Zum Glück parkt unsere eigene Nussschale auf der Gegenseite und die Verfolgung zu hoher See kann losgehen.
Auch wenn es ein wenig albern aussieht, wenn jemand mit einem beachtlichen Kahn davon rast, wie in einem Fluchtwagen mit laufendem Motor, demonstriert dieser Abschnitt schön die neue Freiheit in Assassin's Creed 4. Während Connor noch auf einzelne Hochsee-Abenteuer beschränkt war, kann Edward direkt aus dem Dschungel über den Strand auf sein Schiff rennen und mit ihm auf hohe See und zu neuen Inseln reisen.
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