An dieser Stelle finden sie bald ein ausführliches Preview-Video zu Ark: Survival Evolved.
Stopp. Bevor Sie anfangen, diesen Text zu lesen, surfen Sie auf YouTube, suchen nach dem »Jurassic Park Theme« und setzen ihre Kopfhörer auf. Fertig? Gut, dann sind Sie bereit für Ark: Survival Evolved.
Stellen Sie sich vor, Sie stehen an einem tropischen Sandstrand. Die Sonne spiegelt sich in den Wellen, Palmen rauschen im Wind. Um sich zu orientieren, erklimmen Sie einen Hügel. In der Ferne ragt ein gigantischer Obelisk aus Metall in den Himmel. Plötzlich hören Sie ein stampfen. Die Erde vibriert. Panisch blicken Sie sich um, als mit einem Krachen ein Tyrannosaurus Rex durch die nahe Baumreihe bricht.
Auf seinem Rücken sitzt ein Typ mit Cowboyhut. Wenn sie Glück haben, winkt er Ihnen nur zu und reitet davon, vielleicht hält er sogar an und lädt Sie ein, seinem Stamm beizutreten. Vermutlich jedoch werden sie einfach nur zur Zwischenmahlzeit für sein überdimensioniertes Pony. Denn im Grunde ist Ark eben auch nur ein weiteres Survivalspiel vom Schlag eines Rust oder DayZ: komplex, unbarmherzig und nicht gerade einsteigerfreundlich. Und doch ist Ark auch etwas ganz besonderes.
Seit ihrem Release im Juni 2015 ist die Early-Access-Version von Ark der neue König im Survival-Spiele-Dschungel. Rund 45.000 Spieler bauen, kämpfen und jagen dort täglich. Die alten Platzhirsche Rust (35.000) und DayZ Standalone (23.000) haben diese Zahl nicht einmal zu ihrer Blütezeit erreicht. Sind allein die Dinos der Grund für diesen gigantischen Erfolg? Wir haben uns im Spiel auf Spurensuche begeben.
Early Access & Konsolenversion
Ark: Survival Evolved ist seit Juni 2015 im nur im Early-Access-Programm auf Steam erhältlich. Im Juni 2016 soll das Spiel auch auf Xbox One und Playstation 4 erscheinen. Die erste Releaseversion sorgte mit herben Performance-Probleme und Lags für viel Frust bei den Käufern. Seitdem haben die Entwickler das Spiel aber stetig verbessert und weiterentwickelt. Zwar kommt es noch immer zu heftigen Nachladerucklern, dennoch ist Ark inzwischen gut spielbar. Über das Steam-Forum halten die Entwickler Kontakt zur Community und informieren über den aktuellen Stand der Arbeiten. Insgesamt sind wir zuversichtlich, dass Studio Wildcard zum geplanten Releasetermin ein voll funktionsfähiges Spiel abliefert.
Schere, Stein, Schrotflinte
Der offensichtlichste Unterschied zur Survival-Konkurrenz liegt natürlich im Schauplatz. Statt lebensfeindlicher Postapokalypse wartet ein prähistorisches Tropenparadies auf uns, der namensgebende Ark. Wann, wie und warum wir im Ark gelandet sind und dort ums Überleben kämpfen, weiß wohl nicht einmal der Entwickler Wildcard Studios selbst.
Eine echte Hintergrundgeschichte gibt es nicht. Folglich bleibt uns ein Rätsel, warum wir neben Dinos, Dodos, Säbelzahntigern und anderen längst ausgestorbenen Spezies aus verschiedenen Epochen auch auf seltsame Alien-Artefakte treffen. So ist es dann auch kein Problem, dass wir nach einiger Zeit auf der mysteriösen Insel Pfeil und Bogen gegen Sturmgewehr und Schrotflinte tauschen. Der reine Spielspaß ist bei Ark wichtiger als eine logisch nachvollziehbare Spielwelt.
So ungewöhnlich und spannend der SciFi-Dino-Mix auch sein mag, so einfallslos und langweilig ist die erste Stunde im Spiel. Nachdem wir uns mit dem Charaktereditor eine Spielfigur erstellt haben, wachen wir nackt und ohne Ausrüstung irgendwo in der Spielwelt auf. Was folgt, ist der typische Survival-Trott. Wir sammeln ein paar Steine auf und fällen einen Baum (mit bloßen Händen!). Aus Holz, Stein und Rinde basteln wir per Mausklick im Inventar unser erstes Werkzeug, eine Spitzhacke. Juhu. Es folgt weiteres Holz- und Steingehacke, nur unterbrochen von gelegentlichem Beerenpflücken gegen den Hunger. Erst ein unerwarteter Sound bewahrt uns vor dem spontanen Hirntod. Ein Level-Up!
Grinding-Frust
Wie in einem Rollenspiel sammeln wir in Ark Erfahrungspunkte für nahezu jede Aktion. Bei jedem Stufenaufstieg verbessern wir nicht nur einen unserer Charakterwerte wie Lebensenergie, Nahkampfschaden oder maximales Tragegewicht, sondern erhalten auch Punkte, mit denen wir Crafting-Rezepte freischalten, im Spiel »Engramme« genannt.
Weil unser Rang auch nach dem Tod unserer Spielfigur erhalten bleibt, sorgt das Level-System für Motivation und reduziert den naturgemäß hohen Frustfaktor des Survival-Spiels. Sollten wir im Kampf mit Dinos oder Mitspielern mal den Kürzeren ziehen, verlieren wir zwar unsere Ausrüstung, müssen aber nicht komplett bei Null anfangen.
Beim ersten Start auf einem neuen Server bewahrt uns aber nichts vor einer langen Grind-Phase. Während wir also weiter abwechselnd auf wehrlose Bäume, Steine und den ein oder anderen Dodo einprügeln, dämmert uns, dass wir der Faszination-Ark so nur im Schneckentempo näherkommen. Wir brauchen einen Helfer, der uns die Grundlagen des Spiels beibringt. Oder jemanden, der uns gleich an die Hand nimmt und uns die Teile des Spiels zeigt, die nur erfahrene Spieler erreichen können.
Wir haben Glück und finden beides. Christian und Matthias, oder TheLiquidDuck und Exhumed wie sie im Spiel heißen, sind beide echte Ark-Experten, haben Guides geschrieben (Links im »Mehr zum Thema«-Kasten am Artikelanfang) und halten ihre Abenteuer auf ihren eigenen YouTube-Kanälen fest. Christian erklärt uns, dass mit Erreichen der Stufe fünf alles besser wird. Dann schalten wir nämlich die Steinschleuder frei.
Mit dieser Distanzwaffe könnten wir endlich auch Jagd auf größere Dinos machen. Hinter Steinen oder auf erhöhter Position sei man selbst vor großen Urzeitechsen recht sicher, weil die Wegfindung der KI gerne mal Zicken mache. Man müsse sich halt nur clever anstellen, erklärt der Experte. Leider stellen wir uns nicht clever an. Nachdem wir unsere Überreste von den Hufen eines Triceratopspärchens gekratzt haben, starten wir erneut. Wieder heißt es Holz hacken und Steine kloppen. Fühlt sich ein bisschen an wie Straflager. Wer spielt so etwas freiwillig?
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