Der Weg ist das Ziel
Der Spielablauf ist streng linear und hält ausschließlich situationsbedingte Rätsel bereit – ihr tüftelt also stets immer nur am aktuellen Problem. Dadurch verliert man bei Another Code: R zwar selten die Übersicht, zumal euch eine praktische Gebietskarte zur Verfügung steht. Allerdings fühlt man sich so auch etwas eingeschränkt. Die Kopfnüsse sind dafür schön abwechslungseich und steigen langsam im Schwierigkeitsgrad. Von reinen Suchaufgaben, »Bringe Objekt A zu Ort B«-Jobs bis hin zu Code-Entschlüsselungen reicht das Rätsel-Repertoire. In regelmäßigen Wiimote-Einlagen, etwa beim Anzünden von Grillkohle mit Streichhölzern oder dem Messen von Wasser via Reagenzglas, wird immer wieder euer Schüttel-Geschick auf die Probe gestellt. Fester Bestandteil eures Inventars sind zwei hilfreiche Hightech-Spielzeuge: Das DAS speichert nicht nur sämtliche Mitteilungen, die ihr von Ashleys Vater erhaltet, sondern auch Fotos, die ihr mit der Kamera an jedem beliebigen Ort aufnehmen könnt. Zudem werden in einer Art Stammbaum alle Charaktere aufgeführt, denen ihr im Verlauf des Abenteuers begegnet. Des Weitern könnt ihr im DAS jederzeit die immer komplexer werdende Handlung nachlesen und den Spielstand sichern. Zweites Gadget: das TAS, eine virtuelle Wiimote, die ihr einsetzt, um Code-geschütze Türschlösser zu knacken.
Stilvolle Kulissen
Die Präsentation steht der schmackhaften Rätselkost in nichts nach. Die abwechslungsreichen Kulissen, allen voran der Lake Juliet sowie die angrenzenden Waldgebiete, Wohnsiedlungen und Gebäude, hauchen der Spielwelt Leben ein. Die Hintergründe sind handgemalt und sehr liebevoll gemacht, was ebenso au die aufwändigen Cel-Shading-Charaktere zutrifft, die auch einem Animé stammen könnten. Zwar sind die Texturen der vorberechneten Backgrounds teils etwas pixelig, dennoch gehört Another Code: R zu den schöneren Wii-Spielen. Gut gefällt uns auch die Mimik der Charaktere. In Dialogen müsst ihr des Öfteren zwischen zwei Antworten wählen, die anhand einer Animation dargestellt werden: Je nach positiver oder negativer Antwort schüttelt Ashley mal vehement mit dem Kopf oder nickt freudig zustimmend. Apropos Dialoge: Da Another Code: R komplett ohne Sprachausgabe auskommen muss, klickt ihr euch durch zahlreiche Gespräche, Notizen und Erinnerungs-Sequenzen. Zwar lauscht ihr dabei einem teils ordentlichen Soundtrack, dennoch hätten vertonte Gespräche der ansonsten dichten Atmosphäre in jedem Fall gut getan.
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