Sisyphus am Meer?
Der Anspruch von Anno bleibt, wie zu erwarten, hinter den PC-Titeln zurück: Wir schalten zwar nach und nach neue Gebäude frei, aber das beschränkt sich meist nur auf eine neue Produktionskette oder ein zusätzliches Zivilisationsgebäude, die wir dank permanenter Rohstoffknappheit ohnehin nur nach und nach platzieren können. Fehler können wir uns dabei durchaus erlauben - die Gebäude kosten zwar Unterhalt, meist erwirtschaften wir jedoch einen guten Überschuss, sodass wir sie im Zweifelsfall stehenlassen und später einfach verschieben.
Durch die Wartezeit verkommt so die anfängliche Motivation, nur noch das nächste Gebäude zu erreichen, zur Fleißarbeit: Straßennetz erweitern, Häuschen setzen, warten, Haus aufsteigen lassen, warten - und das Ganze erneut von vorne. Bis wir erst einmal die Erlaubnis zum Schiffsbau erteilt bekommen, muss unsere Insel ganze 1200 Handwerker beherbergen - und selbst ab diesem Zeitpunkt teilt sich der Wartezeitenwahnsinn nur auf mehrere Eilande auf, die wir zwecks unterschiedlicher Fruchtbarkeiten kolonisieren sollten.
Dinge, die die Welt in Stillstand versetzen
Ernüchternd ist, mit welchen Elementen der Spielfortschritt gehemmt werden soll: Die lagernde Menge an Ressourcen war durch die Kapazität unserer Kontore schon in den PC-Titeln beschränkt, nun helfen aber nur noch teure Lagerhausupgrades, um mehr sammeln zu können.
Die Füllmenge unserer Schatzkammer wurde im gleichen Handgriff beschränkt - und lässt sich bei gähnender Leere nur durch das Warten auf Steuereinnahmen oder nervige und wenig lohnenswerte Minimissionen auffüllen: Etwa indem wir markante Personen in unserer Stadt ausfindig machen, Gebäude anklicken oder bestimmte Ressourcen abliefern. Über den automatisierten Verkauf an neutrale Händler oder Mitspieler können wir kein Geld mehr generieren, ebenso fällt der Einkauf von Waren gegen Gold flach - lediglich mit befreundeten Mitspielern dürfen wir Waren tauschen. Ersatzlos gestrichen sind auch die Kämpfe zu Land und zur See.
Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.
Dein Kommentar wurde nicht gespeichert. Dies kann folgende Ursachen haben:
1. Der Kommentar ist länger als 4000 Zeichen.
2. Du hast versucht, einen Kommentar innerhalb der 10-Sekunden-Schreibsperre zu senden.
3. Dein Kommentar wurde als Spam identifiziert. Bitte beachte unsere Richtlinien zum Erstellen von Kommentaren.
4. Du verfügst nicht über die nötigen Schreibrechte bzw. wurdest gebannt.
Bei Fragen oder Problemen nutze bitte das Kontakt-Formular.
Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.
Nur angemeldete Plus-Mitglieder können Plus-Inhalte kommentieren und bewerten.