In den Pandemie-Jahren avancierte das eigentlich schon 2018 erschienene Among Us zum Hit. "Schuld" daran war vor allem das simple, aber packende Spielprinzip: Die Spieler*innen müssen in einem Raumschiff Aufgaben erfüllen, unter ihnen ist aber ein oder mehrere Verräter, die der Crew in die Suppe spucken und sie ausschalten sollen. Auch mich packte das Spiel kurzzeitig mit diesem "Social Deduction"-Mechanismus, und dass ich es nicht länger spielte, hatte seinen Grund.
Darum bin ich gespannt auf das Spiel
Gerade Spiele mit dem Prinzip von Among Us finde ich in der Realität – also als Brettspiel – einfach spannender als virtuell. Schlicht, weil man hier den Mitspielenden direkt gegenüber sitzt und sie anhand ihrer Mimik und Gestik noch besser einschätzen kann als vor einer Konsole oder einem PC.
Als Brettspiel-Fan war ich also schon seit geraumer Zeit auf der Suche nach einer analogen Umsetzung von Among Us, und es gibt ja durchaus einige Kandidaten, wie etwa den Klassiker "Werwölfe von Düsterwald". Doch irgendetwas fehlte mir stets, weswegen es die für mich perfekte Umsetzung bislang noch nicht gab.
Es könnte aber sein, dass meine Suche jetzt ein Ende hat. Denn mit Among Cultists wird aktuell auf Kickstarter ein Brettspiel per Crowdfunding finanziert, dem man die Nähe zu Among Us schon im Titel anhört. Und tatsächlich haben sich die Personen hinter dem Projekt von Among Us inspirieren lassen und planen mit Among Cultists eine mehr oder weniger inoffizielle Umsetzung für den Wohnzimmertisch, deren Mechaniken allen Kenner*innen der Vorlage ziemlich bekannt vorkommen dürften.
Among Cultists: Das Social Deduction-Brettspiel im Überblick
Die wichtigsten Fakten:
- Spielerzahl: 4-8
- Altersempfehlung: Ab 14 Jahren
- Spielzeit: 45 - 90 Minuten
- Verlag: Godot Games
- Preis: 50 Euro (Grundspiel), 94 Euro (All-In-Pledge)
- Kickstarter-Projektseite: Among Cultists
Darum geht's: 4 bis 8 Spielende kommen in einer alten Universität zusammen, um dort das Ritual eines finsteren Kults zu verhindern. Je nach Spielerzahl gibt es aber ein oder zwei Kultist*innen, die es auf die anderen Spielenden abgesehen haben. Sämtliche Rollen sind natürlich geheim. Im Verlauf des Spiels bewegen wir uns über den Plan und führen Raumaktionen aus. Die "Guten" sammeln so nach und nach Bücher, um eine Punkteleiste zu füllen, die für den Spielsieg wichtig sind.
Die Kultist*innen müssen das natürlich verhindern und können dafür in Räumen beispielsweise Sabotagekarten spielen. Bei jeder Begegnung in der Universität werden zudem verdeckt Karten unter den beteiligten Personen getauscht, bekommt jemand dabei eine rote Pulskarte untergejubelt, gilt diese Person als tot. Entdeckt werden kann das allerdings erst über besondere Aktionen, Begegnungen sollten also so gut es geht vermieden werden.
Kleine Gameplay-Elemente in bestimmten Räumen, wie abschaltbarer Strom oder von Runde zu Runde Ereignisse, sollen zudem für Abwechslung sorgen. Es ist sogar möglich, Konferenzen einzuberufen, um wie bei Among Us bestimmte Spieler*innen herauszuwählen. Um das Spiel zu gewinnen, muss die "gute" Fraktion die notwendige Punktzahl erreichen, wer zum Kult gehört, siegt bei einer bestimmten Anzahl erledigter Personen.
Auf Youtube gibt es bereits diverse Info- und Let's Play-Videos, anhand derer ihr euch einen guten Eindruck vom Spiel und dessen Ablauf verschaffen könnt:
Link zum YouTube-Inhalt
Das Spiel ist bereits finanziert, die dafür erforderliche 20.000 Euro-Marke wurde bereits nach 12 Minuten geknackt. Among Cultists wird also definitiv erscheinen.
Wann? Die Auslieferung des Spiels ist für den Herbst geplant, wie immer bei Kickstarter-Projekten kann sich das Ganze aber auch um Wochen oder gar Monate verschieben.
Einschätzung der Redaktion
Tobias Veltin
@FrischerVeltin
Ich habe zwar schon einige Social Deduction-Brettspiele in meiner Sammlung, eine Entsprechung zu Among Us fehlt mir aber noch. Diese Lücke könnte Among Cultists nach meiner ersten Einschätzung füllen, denn hier erinnert von der Prämisse bis hin zu den Aktionen - und natürlich dem Verrätermechanismus - sehr viel an die offensichtliche Vorlage. Und das sorgt dann vermutlich auch am Spieltisch für vorsichtiges Abtasten. Denn wer dem Kult angehört, ist natürlich nicht bekannt, was entsprechende Fragen aufwirft. Warum geht Person A beispielsweise in Raum X? Wieso kommst du in den Raum, in dem ich gerade bin? Das kann mit der richtigen Spielgruppe eine Riesengaudi sein, weswegen ich auch bereits in die Kampagne eingestiegen bin.
Einige Fragezeichen bleiben allerdings noch: Funktioniert das Prinzip tatsächlich so gut, wie es den Anschein hat? Stimmt das Balancing? Und verliert das Ganze auch nach mehreren Runden nicht an Reiz? Antworten darauf wird es erst nach dem Release geben, weswegen ich natürlich noch keine grundsätzliche Empfehlung abgeben kann. Wer aber wie ich nach einer analogen Umsetzung des Among Us-Prinzips sucht, sollte Among Cultists in jedem Fall im Auge behalten.
Habt ihr jetzt Lust darauf bekommen und spielt ihr noch Among Us?
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