»Die Playstation 4 ist allem voran eine Videospielkonsole« heißt es auf der Enthüllungsveranstaltung der neuen Sony-Maschine im Juni 2013. Die Fans jubeln. Den Ball hat Sony eiskalt verwandelt. Die Vorlage kam vom Gegner: Microsoft hatte tags zuvor das Konzept um Online-Zwang und Gebrauchtspiel-Sperre der Xbox One vorgestellt. Fans gingen auf die Barrikaden und sympathisierten nach der Sony-Veranstaltung mit der PlayStation 4. Microsoft ruderte etwas später zurück. Inzwischen sind also beide Systeme vor dem Konsolen-Herrgott wieder gleich.
Umso mehr durch Sonys Annäherungen an Microsoft: Die Japaner setzen bei der PlayStation 4 erstmals auch auf externe Bauteile - die PlayStation-4-Architektur ähnelt also, genau wie die der Xbox One, einem Spiele-PC. Ein Vorteil für Spieleentwickler. Und: Auch auf der PlayStation 4 kostet Online-Spielen ab sofort Bares. Dennoch hat Sony einen ganz entscheidenden Vorteil: Die Konsole ist von Beginn an gut 100 Euro günstiger als die Xbox One.
Die Konsole
Verglichen mit der Xbox One wirkt die PlayStation 4 kompakt. Einerseits wegen der eingebauten Schrägen, andererseits, weil die Maße auch tatsächlich kompakter sind: Die Konsole misst 27,5 x 5,3 x 30,5 Zentimeter. Die Form einer schwarzen Rasierklinge und die dezenten »PS4«- und »Sony«-Logos auf der Vorderseite sollen Understatement vermitteln.
Anders als die Xbox One lässt sich die PS4 auch aufstellen, der dafür notwendige Standfuß befindet sich allerdings nicht in der Verpackung, ist im Handel für etwa 25 Euro zu haben. Vertikal kommt das Design der Konsole voll zur Geltung. Wer also das nötige Kleingeld und den Platz hat, die Konsole neben dem restlichen HiFi-Equipment aufzustellen, der sollte dies in Betracht ziehen.
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Wie das Vorgängermodell macht auch die PlayStation 4 einen Blu-ray-Player überflüssig. DVDs, CDs oder eben Blu-ray-Filme, all das spielt die PS4 anstandslos ab. Videos werden hochauflösend in Full HD auf dem Fernseher wiedergegeben. Die Konsole ist sogar in der Lage, 4K-Auflösung auszugeben - wie bei der Xbox One fehlt hier aber noch entsprechendes Quellmaterial. Einen entsprechender 4K-Video-On-Demand-Dienst könnte Sony auch auf der PlayStation 4 starten, bestätigt ist der allerdings noch nicht.
Der Controller
Auf den ersten Blick erinnert der neue Dualshock 4 unverwechselbar an seine Vorgänger. Doch Sony hat das Gamepad stark überarbeitet: Der Controller ist ein wenig größer und schwerer. Er liegt dank überarbeiteter Ergonomie besser in den Händen, fühlt sich auch etwas wertiger an. Die Analogstickoberflächen sind nicht mehr konvex, sondern bieten den Daumen durch eine Wölbung nach Innen mehr Halt, ein eingebauter Lautsprecher über dem PlayStation-Button dient als zusätzliche Soundquelle und mit Hilfe des Headset-Anschlusses kann man Mikrofon und Kopfhörer nun auch direkt am Controller anstecken.
Das mittig platzierte Touchpad eignet sich beispielsweise, um durch Inhalte zu scrollen oder sich in einem Spiel umzusehen, die Lightbar an der Controllerfront hingegen, um den Controller im Raum via PlayStation Eye zu orten oder um durch Blinksequenzen und Farbänderungen Signale an Spieler weiterzugeben - etwa wenn die Gesundheit am Limit ist.Bewegungssteuerung ist auch bei der PlayStation 4 ein Thema, auch wenn Sony das nicht so groß aufbauscht wie Microsoft. Das PlayStation Eye sieht der Kinect-Leiste sogar ziemlich ähnlich, ist allerdings optional, im Laden für etwa 60 Euro zu haben.
Vernetzte Multimedia-Maschine
Trotz der Beteuerungen Sonys, dass die PS4 in erster Linie eine Konsole zum Spielen sei, eignet sie sich auch dazu, Medien wie Videodateien, Bilder und Musik von USB-Sticks oder aus dem Netzwerk zu streamen. Prominenter vertreten als die Media-Center-Funktionen ist jedoch die Vernetzung mit PlayStation-Nutzern auf der ganzen Welt: Tippt man etwa auf die Share-Taste des Dualshock-4-Controllers, zeichnet die Konsole bis zu 15 Minuten des aktuellen Spielgeschehens auf und schickt diese anschließend über Facebook an Freunde. Oder wir streamen unsere Partie mit Hilfe von Ustream live ins Internet.
Auch das gemeinsame Gaming-Erlebnis soll sich wandeln: Über den Streamingdienst Gaikai soll es künftig möglich sein, Spiele von Freunden zu beobachten und aktiv einzugreifen, ihnen etwa bei Problemen zu helfen. Aber Gaikai soll auch als Game-On-Demand-Dienst funktionieren und Spiele komplett übers Internet streamen können. Wenn wir im PSN-Store etwa eine Demo probespielen wollen, könnte man diese mit Gaikai sofort starten, ohne erst einen Download starten zu müssen. Längerfristig plant Sony über Gaikai auch allerhand PlayStation-Spiele vergangener Generationen zur Verfügung zu stellen. Allerdings wird Gaikai frühestens 2014 startet. Und dann auch erst mal nur in den USA - für Deutschland gibt es noch keinen Termin.
Spiele über Gaikai
Mit Gaikai hat Sonys Playstation 4 eine kleine Revolution an Bord: Videospiel-Streaming oder auch Cloud-Gaming, wie es gerne genannt wird. Die Idee dahinter: Spiele werden nicht auf der eigenen Konsole ausgeführt, sprich Bilder und Töne dazu berechnet, das erledigen vielmehr Server, die weit entfernt in einem Rechenzentrum stehen. Die Konsole sendet lediglich die Tastenkommandos, die der Spieler via Controller erteilt, per Internet zum Server. Der Server berechnet entsprechend den Controller-Kommandos die daraus entstehende Spielsituation, zeichnet entsprechende Bilder und schickt diese übers Internet zurück. Die Konsole muss die Bilder dann nur noch auf das TV-Gerät malen. Funktioniert ein bisschen wie bei Video-on-Demand-Diensten, nur raffinierter.
Großer Vorteil der Streaming-Technologie: Spiele starten quasi sofort. Datenträger oder Installation? Nicht notwendig. Nachteil: Die Reaktionszeit ist nach wie vor zu groß. Die Steuerung wirkt mehr oder weniger träge, je nach Qualität der Online-Verbindung. Sony kaufte die Firma im Oktober 2012 für 380 Millionen US-Dollar. Mittels Gaikai soll man zukünftig mehr und mehr ältere Playstation-Oldies auf die Playstation 4 streamen dürfen.
Vernetzung ist auch beim Zusammenspiel der PlayStation 4 mit der PS Vita ein wichtiges Thema: Via »Remote Play« lässt sich die Konsole mit dem Sony-Handheld koppelt. Nach dem Vorbild von Nintendos Wii U soll es dann möglich sein, auf der Vita statt auf dem Fernseher zu spielen. Ob das alles ohne Zeitverzögerung funktioniert und wie viele Spiele dieses Feature letztlich unterstützen, muss sich allerdings erst noch zeigen. Genau wie der Dritthersteller-Support der Playstation-App, die es für iPhone, iPad und Android-Geräte gibt. Mit der App fungiert das Smartphone oder Tablet als Second Screen, zeigt etwa Statistiken, Karten der Spielumgebung an.
Das Hauptmenü
Das Playstation Dynamic Menu bleibt der Design-Linie und Ästhetik des Vorgängers weitestgehend treu. Es dominieren schlanke Schriften, große Hintergründe und flache Bilder. Das lässt die Oberfläche edel und dynamisch erscheinen. Unnötige Animationen und Ähnliches bleiben außen vor. Obenauf sind in einer kleinen Reihe simple Symbole für den Playstation Store, Benachrichtigen wie Einladungen, die Freundesliste, das eigene Profil, Einstellungen und die Uhrzeit angeordnet.
Darunter schmiegen sich große, flache Kachelsymbole. De facto handelt es sich dabei um Spielecover, wobei die Abbildung des zuletzt gestarteten Games dominiert. Daneben sind Lieblingsanwendungen und -spiele zu erkennen: Browser, Filmdienste und vieles mehr. Direkt darunter präsentiert das Playstation Dynamic Menu weitere Informationen zur aktuellen Software: Wie viele deiner Online-Freunde besitzen das gleiche Spiel? Welche Trophäen hast du erkämpft? Gibt's Neuigkeiten oder Filme dazu, wollen deine Online-Freunde vielleicht Screenshots oder Filme teilen oder kannst du den Spielgenuss durch Zukauf von Erweiterungen verlängern?
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