Seite 2: Aliens: Colonial Marines - Was lange währt ...?

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Der Staubplanet

Zeitlich ist Colonial Marines nach Alien 3 angesiedelt, wir besuchen allerdings in erster Linie die Schauplätze aus Aliens: Die Rückkehr. Winter und sein Team suchen nach Ellen Ripley, die auf der Sulaco zum Mond Acheron (LV-426) reiste, um einem Aufklärungsteam als Beraterin zur Seite zu stehen. Den dunklen und staubigen Trabanten, der um den Gasriesen Calpamos kreist, besuchen wir auch: Wir versuchen, unser Lager in einer heruntergekommenen Basis aufzuschlagen, kämpfen uns (unter anderem mit der mächtigen Smartgun) bis in den Kontrollraum vor.

Um auf Nummer sicher zu gehen müssen wir nun allerdings noch Bewegungsmelder an vorgegebenen Stellen anbringen. Also durchkämmen wir alle Räume. Echtes Horror-Feeling, kommt aber auch dabei nicht auf. Zu vorhersehbar sind die »überraschenden« Auftritte der Xenos. Hier verschenkt Gearbox viel Schock-Potenzial.

Sonderlich viel Horror steckte in den anspielbaren Levels nicht. Sonderlich viel Horror steckte in den anspielbaren Levels nicht.

Für den anschließenden Großangriff der Aliens auf unsere Stellung schleppen wir eine Selbstschussanlage in den Kontrollraum. Aber auch die kann nicht verhindern, dass die Szene mit einem Hechtsprung eines großen Aliens in unser Gesicht endet. Wie es weitergeht, verraten die Entwickler nicht. Wir haben allerdings schon genug von der Kampagne gesehen, um sagen zu können, dass es bei Colonial Marines eher um Action als um Survival-Horror istgeht

Und zumindest in den gezeigten und gespielten Abschnitten erfindet sich Gearbox in Sachen Spiel- und Missionsdesign sowie Kartenlayout nicht neu. Im Gegenteil: Es wirkt sogar etwas altmodisch, dass man sich in verwinkelten Gängen und Räumen verläuft und Rüstungen sowie Medipacks einsammeln muss, um seine Gesundheit zu verbessern.

Da passt es auch ins Bild, dass das Spiel entgegen dem Trend alles andere als einfach ist -- was viele Fans erfreuen wird. Viele einfache Gegner sind halt auch schwer zu besiegen. Zumal die Biester flink und wendig sind. auch wenn ein Alien allein vielleicht schwächer ist, als seine Filmvorbilder, Vor allem im Koop-Modus für vier Spieler dürfte das auch für die benötigte Spannung sorgen.

Aliens vs. Marines

Im regulären Mehrspieler-Modus treten die Spieler zusammen in den üblichen Modi gegeneinander an. Eines unterscheidet den Multiplayer-Modus von Colonial Marines aber vom Rest: Die Gegner der Marines sind keine Menschen, sondern Aliens. Und die haben keine Schusswaffen, können dafür aber an Wänden und Decken entlangklettern und sich besser verstecken als die Marines. Und mit Hilfe eines gezielten Säurespritzers und einer Klauen-Ohrfeige geht ein menschlicher Soldat dann schon mal zu Boden. Abgesehen davon, dass die Aliens an unebenen Wänden wie Felsen oder dergleichen noch regelmäßig hängenbleiben, funktioniert ihre Wandlauf-Steuerung sehr gut.

Besonders stark ist ein Alien allein nicht. Greift man es allerdings nicht schnell genug an, erwischt es einen schon mal mit einem Spritzer Säure. Besonders stark ist ein Alien allein nicht. Greift man es allerdings nicht schnell genug an, erwischt es einen schon mal mit einem Spritzer Säure.

Zwei Modi konnten wir so bereits ausprobieren. Der erste heißt »Extermination Time«, die Aliens müssen darin ein Nest verteidigen, das die Marines dem Erdboden gleichmachen wollen. Der zweite weitaus interessantere Modus: Die Marines gehen schrittweise einer vorgegebenen Mission nach, klappern also beispielsweise Wegpunkte ab, aktivieren unterwegs Sender und Lastenaufzüge. Die Aliens müssen sie daran hindern, bevor sie am Ziel ankommen. Ein großer Spaß, der vor allem die Zusammenarbeit fördert.

Optisch wirkt Colonial Marines ein klein wenig altbacken. Optisch wirkt Colonial Marines ein klein wenig altbacken.

Als weniger grandios erweist sich die Technik: Colonial Marines lief während der Präsentation auf einem PC und wirkte selbst dort ein wenig blass. Die aufgebohrte Unreal Engine 3 erscheint zumindest in den gezeigten Abschnitten angestaubt. Wir gehen daher davon aus, dass der Shooter auf den Konsolen nicht weiter an Grafikqualität einbüßt. Auch die Kampagne wirkt altbacken, was aber nichts Schlechtes sein muss: Früher waren Shooter knackiger und auch etwas verwinkelter als heute -- Colonial Marines spiegelt genau das wieder.

Wer Black Ops 2 & Co. zu einfach und zu schlauchig findet, könnte an Colonial Marines durchaus einen Narren fressen -- wie übrigens auch alle Fans der Filme. Denn in Sachen Wiedererkennungswert hat der Gearbox-Shooter -- mal abgesehen von den etwas zu schwachen Einzel-Aliens -- viel zu bieten. Wenn Colonial Marines also im Februar endlich aus dem Gearbox-Reifekeller befreit wird, erwartet uns ein Altherren-Shooter, erster Güte. Etwas mehr Horror und mehr Mut zum Spieldesign hätten wir uns da schon gewünscht, zumal wir uns nun fragen, was da eigentlich so lange gedauert hat.

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