Stellen wir uns vor, ein erfahrenes Entwicklerstudio bekäme mit der »Alien«-Franchise eine der altehrwürdigsten SciFi-Horror-Marken in die Finger, dazu ein sieben- bis achtstelliges Budget sowie ein paar Jahre Zeit. Das kann nur klappen? Tatsächlich wurde das in den letzten drei Jahrzehnten dutzende Male versucht, selten ist das Ergebnis dabei aber ein würdiges Alien-Spiel entstanden. Das aktuellste Beispiel ist nicht mal ein Jahr alt: Aliens: Colonial Marines aus dem Hause Gearbox war eine ganze Menge - vor allem dürftig - aber weder atmosphärisch dicht, noch gruselig, geschweige denn im Konsens mit der berühmten Vorlage.
Nun kommt ein weiteres Alien-Spiel auf uns zu, bei dem die Rahmenbedingungen der Entwicklung sowohl überraschend als auch wenig Neues sind. Denn dass das englische Studio Creative Assembly an Alien: Isolation arbeitet, ist seit knapp zwei Jahren durch Gerüchte, mysteriöse Bilder und Markenschutzbeantragungen ein offenes Geheimnis. Doch was genau soll Alien: Isolation werden? Nach dem Konsolen-exklusiven Aliens versus Predator: Extinction von 2003 ein weiterer Versuch, die Marke ins Strategie-Genre zu verfrachten? Schließlich sind die Briten vor allem für ihre Total War-Reihe, zuletzt mit Total War: Rome 2 bekannt.
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Tatsächlich konnte das Studio aber bereits in der Vergangenheit mit Spielen wie Spartan: Total Warrior oder Viking: Battle for Asgard Erfahrung in anderen Genres sammeln. Eigentlich Nebensache, denn bei Creative Assembly arbeitet ein komplett eigenständiges Team an dem neuen Xenomorph-Spektakel. Kann das was werden?
Ripley Junior
Nach zwei Jahren der Spekulationen haben die Entwickler den Facehugger aus dem Sack gelassen und der Öffentlichkeit erste Infos und Bildmaterial aus Alien: Isolation zukommen lassen. Fest steht: Creative Assembly will mit Alien: Isolation zurück zu den Wurzeln der Marke, was man bereits am Namen erkennt. Der kleine aber feine Unterschied im Titel (das fehlende »s«) gegenüber Gearbox' Dauerballerei, die sich als Sequel zum Action-betonten zweiten Film-Teil »Aliens: Die Rückkehr« sieht, kommt nicht von ungefähr. Und auch das mit der »Isolation« scheint man ernst zu nehmen. Die Entwickler haben sich klar den ersten Alien-Film von 1979 zum Vorbild genommen.
Die Ausgangssituation in Alien: Isolation ist ähnlich wie in »Alien: Das unheimliche Wesen aus einer fremden Welt«, ohne einfach stur den Film nachzuerzählen: 15 Jahre nach den Ereignissen aus Alien und dem Verschwinden von dessen Heldin Ellen Ripley (die zu diesem Zeitpunkt irgendwo im All in Kälteschlaf umherirrt) begibt sich deren Tochter Amanda im Auftrag des Konzerns Weyland-Yutani auf die heruntergekommene und vermeintlich verlassene Handelsstation Sevastopol.
Amanda Ripley hat aber auch persönliche Beweggründe für ihren Trip, denn auf der Station soll sich die Black Box von Mutter Ellens einstigem Frachtschiff Nostromo befinden. Die könnte Aufschluss darüber geben, was auf dem Schiff, dem Schauplatz von Alien, passiert ist. Creative Assembly hat Ripley Junior dabei übrigens nicht einfach aus dem Hut gezaubert: Amanda Ripley-McLaren ist eine Schöpfung von James Cameron und sollte ursprünglich in Aliens: Die Rückkehr thematisiert werden. Die bereits gedrehten Szenen fielen aber schließlich der Schere zum Opfer.
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