Überleben statt kämpfen
Eine lange Einführung in die Handlung gönnte Creative Assembly bei der ersten Vorführung von Alien: Isolation nicht. Mit einem Abschnitt mitten aus dem Spiel wollten die Entwickler zeigen, was Sache ist: Die Sevastopol ist wie ausgestorben. Alles wirkt, als wäre die Besatzung von der einen Sekunde auf die andere verschwunden. In den Räumen und schmalen Korridoren herrscht aufgrund der nicht mehr taufrischen Elektrik schummrige Stimmung - also so, wie sich das für ein Alien-Spiel gehört. Gegenüber anderer Titeln aus der Reihe fällt aber doch sofort ein Unterschied auf: Wir sehen weder stapelweise rote Explosivfässer, noch liegt an jeder Ecke ein Impulsgewehr herum.
Das Spiel verzichtet komplett auf ein HUD, was in Verbindung mit der First-Person-Ansicht der Immersion zugute kommen dürfte. Ein Teil davon wird zumindest vom berühmten Bewegungsmelder kompensiert, welcher auch Missionsziele anzeigt und zusammen mit einer ollen Lampe die gesamte Standardausrüstung darstellt. Wozu auch mehr einpacken? Die Station ist ja schließlich verlassen - wenn da nicht ständig diese merkwürdigen Signale auf dem Motion Tracker wären und dieses nervige Kratzen auf Metall.
Dumm nur, dass die Station nicht im bestem Zustand ist und nach ein paar Reparaturen verlangt. Also Werkzeug suchen und ran an die Arbeit. Doch es kommt natürlich, was unausweichlich war: Ein knapp drei Meter großer Xenomorph hat sich auf die Jagd nach Amanda gemacht. Aus Ermangelung an Feuerkraft hilft da nur, die Beine in die Hand zu nehmen, vorsichtig um Ecken zu linsen und auf Knopfdruck den Atem anzuhalten, wenn man den des Aliens bereits im Nacken spürt. Das Biest folgt übrigens keinem strikt vorgegebenen Pfad und immer den selben Mustern, sondern passt seine Jagdtaktik dynamisch der Situation und dem Verhalten des Spielers an. Dadurch soll die Kreatur stets unberechenbar bleiben und der Spieler niemals die völlige Kontrolle über das Geschehen gewinnen.
Stealth-Survival-Horror-Bastelstube
Spielmechanisch erinnert Alien: Isolation also etwa an den Indie-Hit Amnesia: The Dark Descent, doch das Alien-Franchise wäre nicht das Alien-Franchise, wenn die Gejagte nicht irgendwann auch mal zum Gegenschlag ausholen würde. Davon war in der Demonstration allerdings noch nichts zu sehen. Im fertigen Spiel soll aber ein umfangreiches Crafting-System integriert sein. So lassen sich auf der Station alle möglichen, aber teils seltene und an gefährlichen Orten versteckte Gegenstände finden, die sich zu Fallen, improvisierten Waffen und anderem nützlichen Kram zusammenfügen lassen. Es würde uns wundern, wenn da nicht irgendwann auch ein selbstgebauter Flammenwerfer herausspringt.
Dennoch betonen die Designer, dass sich der Spieler zu keiner Zeit übermächtig fühlen werde. Alien: Isolation schlägt also klar in die Survival-Horror-Ecke, wofür die Vorlage geradezu prädestiniert ist. Es grenzt an ein Wunder, dass sich daran in den letzten 35 Jahren noch kein anderer Entwickler ernsthaft versucht hat ...
Horror kommt natürlich immer noch einen Tick besser rüber, wenn auch die Technik im Hintergrund passt, vor allem bei Licht- und Schattenspielereien. Auch hier macht Alien: Isolation bisher eine gute Figur. Auffällig ist auch, dass die Entwickler es trotz des kalten und kargen Stils schaffen, die Schauplätze detailreich zu gestalten. Trotzdem wollen wir hier erst noch mehr sehen, denn Publisher SEGA in Verbindung mit Technik-Demonstrationen hat in letzter Zeit ja bekanntlich nicht so gut funktioniert (siehe Video).
Link zum YouTube-Inhalt
Immerhin finden sämtliche Arbeiten inklusive denen an der maßgeschneiderten Engine bei Creative Assembly im Haus statt, als dass Teile an externe Studios - wie im Falle von Colonial Marines - weitergegeben werden. Wie das Endergebnis letztlich aussieht, erfahren wir voraussichtlich spätestens gegen Ende 2014, wenn Alien: Isolation nach vier Jahren Arbeit für PC, PlayStation 3, PlayStation 4 (bei welcher der DualShock4 übrigens auch als Motion-Tracker fungieren soll), Xbox 360 und Xbox One erscheinen soll.
Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.
Dein Kommentar wurde nicht gespeichert. Dies kann folgende Ursachen haben:
1. Der Kommentar ist länger als 4000 Zeichen.
2. Du hast versucht, einen Kommentar innerhalb der 10-Sekunden-Schreibsperre zu senden.
3. Dein Kommentar wurde als Spam identifiziert. Bitte beachte unsere Richtlinien zum Erstellen von Kommentaren.
4. Du verfügst nicht über die nötigen Schreibrechte bzw. wurdest gebannt.
Bei Fragen oder Problemen nutze bitte das Kontakt-Formular.
Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.
Nur angemeldete Plus-Mitglieder können Plus-Inhalte kommentieren und bewerten.