Fünf Jahre mussten Xbox-User auf Alan Wakewarten. Kein Wunder, der verplante Schriftsteller verläuft sich ja sogar in seinen eigenen Geschichten. Mit dem Downloadtitel Alan Wake's American Nightmarehat er den Weg zu uns zum Glück schneller gefunden. Für alle die ihn noch nicht kennen oder ein weiteres Abenteuer mit ihm bestreiten möchten, versetzt er uns ein weiteres Mal in schaurige Begeisterung.
Willkommen in Night Springs!
Um zu verstehen, worum es in American Nightmare geht, muss man den Vorgänger nicht kennen. Denn der amerikanische Albtraum spielt fernab des verschlafenen Städtchens Bright Falls aus Alan Wake, in einer Folge der von Twilight Zone inspirierten Mystery-Serie Night Springs. Aufmerksame Spieler können sich vielleicht noch erinnern, dass diese Serie in Fernsehern im originalen Spiel lief und Wake einige Episoden dafür verfasst hat - und in genauso eine verschlägt es ihn jetzt.
Alan, der Meister des Lichts, kämpft gegen seinen bösen Doppelgänger Scratch, den Boten der Dunkelheit. Der ist die serienmordende Manifestation der Finsternis in Gestalt des Schriftstellers und hat es auf Alans Frau Alice abgesehen. Das kann der tapfere Autor aber nicht einfach so zulassen und deswegen müssen wir den Lauf der Geschichte ändern, um seine Liebste zu retten. Mehr sei an dieser Stelle erst mal nicht verraten, denn ähnlich wie im Original-Spiel hängt die Spannung eng mit dem Entdecken der Story zusammen.
Was lauert in der Dunkelheit?
Am Spielprinzip hat sich wenig geändert: Wir erkunden malerische Landschaften, gehüllt in stetige Dunkelheit - die Taglichtabschnitte des Originals gibt es diesmal nicht. Dafür sehen wir so nicht nur schicke Licht- und Schattenspielereinen, die Dunkelheit bietet auch jede Menge Platz für die Ausgeburten der Finsternis. Unser fieser Doppelgänger versucht uns nämlich mit allen Mitteln den Garaus zu machen und quält uns neben grusligen Psycho-Spielchen auf Video auch mit Horden von Monstern.
Die Schattengestalten in Form von zähnefletschenden Axtmördern oder Kettensägen schwingenden Holzfällern schwächen wir mithilfe unseres besten Freunds der Taschenlampe und erledigen sie dann mit einer Auswahl an Schusswaffen. Neue Schrotflinten, Maschinenpistolen und Co schalten wir im Laufe des Spiels, durch das Sammeln von Manuskriptseiten frei und wappnen uns so gegen die immer stärker werdenden Gegner.
Für den Fall, dass wir aber doch mal in die Ecke getrieben werden, finden wir auf unserer Erkundungstour ab und an auch Leuchtfackeln, –Pistolen und Blendgranaten. Während uns die ersten beiden ein wenig Freiraum verschaffen und die Feinde nur schwächen, richtet die Blendgranate sogar noch größeren Schaden an.
Schon wieder hier lang?
Angetrieben werden wir meist von einfachen Suchspielchen, nach dem Prinzip »finde Gegenstand A, bringe ihn an Ort B und aktiviere Maschine C«. Das führt schnell dazu, dass Alan immer wieder durch die gleichen Landschaften läuft - öde. Tipps für unsere Aufgaben bekommen wir von Manuskriptseiten oder charismatischen Nebencharakteren. Neben dem Minimum an Dialog das wir führen müssen, um Hinweise zu bekommen, können wir die Gespräche auch noch vertiefen und interessante Details über die Figuren herausfinden.
Das überwiegend lineare Spielprinzip ist hin und wieder mit einigen simplen bis anspruchslosen Rätseln gespickt, bei denen wir meist nicht mehr tun müssen, als einen Hebel nach Anleitung umzulegen oder die richtige Uhrzeit einzustellen. Das tut dem Spielspaß aber keinen Abbruch, denn die grandiose Gruselstimmung die das Spielgefühl stark prägt, wird dadurch nicht beeinträchtigt.
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