Die GTA-Parodie Saints Row steht in erster Linie für platten bis grenzdebilen Humor - im positiven Sinne. Scherzhaft bezeichnete Entwickler Volition die Spieler des Titels in einem Interview auch mal als »Agents of Mayhem«, also sozusagen »Chaosbeauftragte«, da sie die offene Spielwelt besonders gerne nutzen, um jede Menge Unsinn anzustellen.
Warum also nicht den ganzen erzählerischen Ballast über Bord werfen, den Humor beibehalten und einen reinen Shooter daraus machen? Das müssen sich die kreativen Köpfe von Volition wohl gedacht haben, als der Startschuss zu Agents of Mayhem fiel.
Der Third-Person-Shooter hat eine »G.I. Joe«-hafte Geschichte um den Kampf der Agentengruppe MAYHEM (Multinational Agency for Hunting Evil Masterminds) gegen die böse Organisation LEGION (League of Evil Gentlemen Intent on Obliterating Nations), die - natürlich - die Welt zerstören will.
Die Story dient aber nur als Aufhänger für ein knallbuntes Dauergeballer voller skurriler Einfälle und platt-pointierter Dialoge. Und zwar immer mit einem Augenmerk darauf, dass in der bonbonfarbenen Comic-Zukunftsversion von Seoul nicht Gut gegen Böse kämpft, sondern sozusagen Chaotisch Böse gegen Rechtschaffen Böse.
Moment, Seoul? Ja, richtig: Agents of Mayhem spielt nicht im fiktiven Stilwater, Illinois aus den Saints-Row-Spielen, sondern in einer Comicversion der südkoreanischen Hauptstadt. Doch das tut dem Chaos keinen Abbruch.
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Ein Fall für drei
Wir schlüpfen im Spiel natürlich in die Rolle eines Mayhem-Agenten - andernfalls wäre der Titel ja etwas irreführend. Das heißt, eigentlich schlüpfen wir in die Rollen gleich dreier Mayhem-Agenten, denn ähnlich wie in einem klassischen Japano-Rollenspiel bilden wir eine Party aus drei Figuren, von denen aber jeweils nur der aktive Charakter sicht- und damit spielbar ist.
Wechseln können wir jederzeit mit einem simplen Tastendruck - dann wird unser Agent per Beameffekt an Ort und Stelle ausgetauscht (trotz dieser eigentlich idealen Koop-Prämisse bleibt's aber beim reinen Singleplayerspiel). So disponieren wir beispielsweise von der schallgedämpften Pistole des Ex-Yakuza Oni im Handumdrehen zu Rollschuh-Girlie Daisys Minigun um, wenn es die Situation erfordert.
Oder besser anders herum, denn in den von uns angespielten Abschnitten war Schleichen definitiv keine Option - vielmehr präsentierte Agents of Mayhem sich uns als chaotische Open-World-Schießbude mit unübersichtlichem Dauergeballer gegen Horden kugelschwammiger Robotergegner.
Und gelegentlichen (ebenso schwammigen) Spritztouren in gekaperten oder für die Mission bereitgestellten Autos. Ob die taktische Komponente des Agenten-Switchens also in der fertigen Version eine tatsächliche Funktion hat oder wie in der von uns ausprobierten Demo eher theoretischer Natur bleibt, wird sich noch zeigen müssen.
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