Viele Mitarbeitende und Shareholder von Activision Blizzard fordern den Rücktritt des CEO Bobby Kotick. Einem Bericht des The Wall Street Journal zufolge denkt dieser jetzt darüber nach, von seiner Stelle als Geschäftsführer zurückzutreten. Dies teilte er am Freitag einigen Führungskräften in einem Meeting mit.
Alle Infos zu den Vorwürfen gegen Activision Blizzard haben wir für euch in einem ausführlichen Artikel zusammengefasst. Einen Kommentar von GamePro-Chefredakteurin Rae Grimm bezüglich unserer Berichterstattung zum Thema haben wir euch ebenfalls verlinkt.
Rücktritt von Kotick nicht gewiss
Der Rücktritt erfolgt allerdings nur unter einer Bedingung. Kotick erwägt, die Firma zu verlassen, falls er die „firmenkulturellen Probleme“ nicht schnell genug beseitigen kann, die in den letzten Wochen für große Schlagzeilen gesorgt haben. Er bestätigt also nicht direkt, dass er zurücktreten wird, sondern knüpft diese Möglichkeit zunächst einmal an eine Bedingung.
Die Führungskräfte sollen Kotick am Freitag außerdem mitgeteilt haben, dass viele Mitarbeitende nicht zufrieden wären, wenn Kotick nicht zurücktreten würde. Kotick entgegnete darauf, dass er sich für einige der Vorfälle schämt, die unter seiner Aufsicht passiert sind. Er entschuldigt sich dafür, wie er mit den sich entwickelnden Problemen umgegangen ist.
Doch: Kotick ist schon seit drei Dekaden in einer leitenden Position bei Activision Blizzard. Demnach bleibt es fraglich, welchen Zeitraum er der Beseitigung der Probleme einräumt, die sich über viele Jahre im Unternehmen angestaut haben.
Mehr über die Hintergründe des Skandals bei Activision Blizzard findet ihr in einer Debatte im folgenden Video:
Gründe für den Rücktritt
Was ist geschehen? Kotick soll einer der Mitschuldigen an der aktuellen Firmenkultur von Activision Blizzard sein. Er selbst soll seit Jahren von den sexuellen Übergriffen gewusst haben, aber nichts dagegen unternommen haben. Im Gegenteil: Er soll Beschuldigte vor der Entlassung bewahrt haben.
Die Misere geht so weit, dass nicht nur die Mitarbeitenden selbst, sondern auch PlayStation-Chef Jim Ryan und Xbox-Chef Phil Spencer sich einschalten. Ryan hat bei Activision Blizzard nachgefragt, was gegen die Problematik unternommen werde, doch von der Antwort zeigt er sich enttäuscht. Spencer reevaluiert die Beziehung zu Activision Blizzard.
Alle Reaktionen zum Skandal um Bobby Kotick findet ihr auf GamePro:
- Activision Blizzard: Neue Petitionen von Mitarbeitenden und Fans fordern Rücktritt des CEOs
- Activision Blizzard: Kritik von PlayStation-Chef und Shareholder fordern Rücktritt des CEOs
- Xbox-Chef Phil Spencer will Beziehung zu Activision Blizzard nach aktuellen Berichten überdenken
Die Mitarbeitenden wollen sogar eine Gewerkschaft im Konzern etablieren, die ihre Rechte stärkt. Als Protestaktion wurden bereits Walkouts organisiert, bei denen die Angestellten ihre Arbeit niederlegen und für eine bessere Arbeitskultur demonstrieren. Eine Petition und ein offener Brief sollen ebenfalls helfen, den Missständen entgegenzuwirken.
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