Publisher Activision und Entwicklerstudio Bungie gehen ab jetzt getrennte Wege. Das haben beide vor kurzem öffentlich bekanntgegeben. Und während beide Parteien gut gelaunt in die Zukunft blicken und die Mitarbeiter bei Bungie bei der Bekanntgabe angeblich sogar in lauten Jubel ausbrachen, scheint die New Yorker Börse nicht so begeistert vom Ende der Zusammenarbeit.
Börse reagiert auf Bungie-Absprung: Bis zum Börsenschluss fielen die Aktien von Publisher Activision Blizzard um sieben Prozentpunkte. Viele lesen daraus eine Angst der Investoren, weil mit Bungie und Destiny eine der Einnahmequellen für den Publisher wegfällt.
Für einen Tag ist das definitiv ein sehr großer Verlust, den man auf keinen Fall auf die leichte Schulter nehmen sollte. Aktuelle "normale" Schwankungen auf dem deutschen Aktienmarkt liegen bei circa einem Prozentpunkt.
Bungie trennt sich von Activision
Warum das absehbar war und was das für Destiny bedeutet
(Noch) kein Grund zur Beunruhigung
Fallen die Aktien ab jetzt also ins Bodenlose? Das kann man so nicht mit Sicherheit sagen. Obwohl sieben Prozent Abfall einen deutlichen Einbruch darstellen, kommt es an der Börse regelmäßig zu Schwankungen, gerade wenn sich eine Firma von einem ihrer Teilhaber oder Partner trennt.
Am Aktienmarkt wird oft eine gefühlte Wahrheit verhandelt und nicht die tatsächliche Wirtschaftskraft der Unternehmen. Ein gutes Beispiel ist hier die angekündigte Scheidung von Amazon-Chef Jeff Bezos, der für ein extremes Auf und Ab der Amazon-Aktien sorgte.
Allerdings fällt, wie bereits erwähnt, mit der Trennung von Bungie auch der Umsatz weg, den Destiny und Destiny 2 generieren. Und obwohl die Activision laut einem früheren Bericht eher enttäuscht haben, bleibt fehlender Umsatz eben fehlender Umsatz.
Ob die Activision-Blizzard-Aktien tatsächlich langfristig an Wert verloren haben, wird sich erst in den folgenden Monaten zeigen. Kurzzeitige Schwankungen wie diese sind in erster Linie für Spekulanten interessant, die auf die kleinsten Veränderungen reagieren und damit ihren Profit machen.
Es kann sehr gut sein, dass der Kurs schon in einigen Monaten wieder steigt. Interessant wird sein, wie sich die New Yorker Börse in den Tagen und Wochen nach der Bekanntgabe verhält.
Stimmungsspiegel
Was die Aktien jedoch sehr gut zeigen, sind die Gefühle der Investoren und die Einschätzungen von Experten. Erst im März hatte die Analystenfirma Cowen Activision Blizzards Aktienbewertung trotz eigentlich hoher Kurse heruntergesetzt, weil das prophezeite Firmenwachstum zu hoch erschien.
Activision Blizzard selbst erklärt jedoch in einem Report an die amerikanische Börsenaufsicht, dass sie in ihren geplanten Gesamteinnahmen für 2019 keine großen Einbußen durch die Trennung von Bungie erwarten. Doch was die Firmen veröffentlichen und wie die Außenwelt, unter anderem auch der Aktienmarkt, darauf reagieren, sind zwei verschiedene Paar Schuhe.
Schließlich sind die Bungie-Mitarbeiter nicht die einzigen Angestellten, die den Publisher verlassen haben. CFO Spencer Neumann ist vor kurzem zu Netflix abgewandert und auch CFO Amrita Ahuja verlies die Firma. Personalveränderungen wirken sich ebenfalls oftmals auf Aktienkurse aus.
Welche Auswirkungen die Trennung also tatsächlich auf die beiden Firmen hat, lässt sich noch nicht mit völliger Sicherheit bestimmen. Für Destiny und Destiny 2 soll es jedoch erstmal keine Veränderungen geben: Beide Spiele laufen laut Bungie genau so weiter wie vorgesehen.
Glaubt ihr, dass der Aktienfall die Stimmung wiederspiegelt?
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