Woran denkt ihr, wenn ihr den Namen “Ghibli“ hört? Wahrscheinlich ebenfalls an die wunderschön gezeichneten Filme, die das alltägliche Leben oder fantastische Welten erkunden, oder? Der besondere Stil der Ghibli-Filme hat sich fest in der Anime-Community und darüber hinaus etabliert. Laut Studio-Gründer und Film-Legende Hayao Miyazaki dürfte das vor allem an der menschlichen Arbeit hinter den Werken liegen.
4-sekündige Szene aus Ghibli-Film wurde 1 Jahr lang produziert
Ein Beispiel für die detailgetreue Arbeit findet ihr in einer 4-sekündigen Szene aus dem Film Wie der Wind sich hebt aus dem Jahr 2013.
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Im kurzen Videoausschnitt könnt ihr ein großes Menschengetümmel sehen. Es wuselt auf allen Seiten herum. Obwohl die Szene animiert ist, hat sie etwas sehr Reales. Keine der Personen im Video der anderen und alle bewegen sich in ihrem eigenen Tempo fort.
Beispiele aus dem Ausschnitt: Eine Frau mit Kind kommt nur langsam voran, weil sie darauf aufpassen muss. An anderer Stelle huscht ein junger Mann flink durch das halbe Bild, indem er sich geschickt zwischen den Menschen hindurchdrückt. Daneben konzentriert sich ein anderer Mann darauf, die Hand einer jungen Frau zu erwischen, was er am Ende der vier Sekunden auch schafft.
Ihr seht also, das chaotische Gesamtbild vergisst durch die detailgetreue Arbeit die einzelnen Personen nicht, sondern lässt sie lebendiger als in vergleichbaren Werken der heutigen Zeit erscheinen.
Aus dem Hause Ghibli stammt unter anderem Chihiros Reise ins Zauberland, das einen Oscar gewonnen hat und der meist ausgezeichnete Animationsfilm überhaupt ist:
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Chihiros Reise ins Zauberland: Ghiblis Oscar gekröntes Meisterwerk
Ghibli-Gründer ist gegen Künstliche Intelligenz
Film-Legende Hayao Miyazaki ist kein Fan von Künstlicher Intelligenz, weswegen sich seine Werke und diejenigen des Studios davon zu Teilen distanzieren. In der Dokumentation Never-Ending Man: Hayao Miyazaki aus dem Jahr 2016 hat er KI sogar als „Beleidigung gegen das Leben selbst“ bezeichnet.
Der Hintergrund für diese Aussage ist, dass Miyazaki sich einfach nicht für diese Technologie interessieren kann. Dafür sei sie von der Realität der Menschen zu weit entfernt und zu unnatürlich. Er habe sich beim Betrachten der KI-generierten Szene aus der Dokumentation „regelrecht geekelt“.
Kollege Jonas hat im folgenden Artikel den aktuellen ChatGPT-Trend von Bildern im Ghibli-Stil eingeordnet:
Miyazakis Abneigung gegen KI bedeutet jedoch nicht, dass das Studio gänzlich darauf verzichtet. Tatsächlich hat er selbst vor der Veröffentlichung von Prinzessin Mononoke damit herumexperimentiert und das Gelernte im Film eingebunden.
Seitdem ist es nicht Ungewöhnliches, dass Mitarbeitende von Studio Ghibli mit CGI arbeiten. Der legendäre handgezeichnete Stil ist dem Studio dabei dennoch nicht abhanden gekommen.
Seht ihr das Thema KI und Kunst ähnlich wie Hayao Miyazaki oder stecken darin womöglich trotzdem Vorteile?
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