Yooka-Laylee - Die 90er-Party

Yooka-Laylee treibt uns beim Anspielen die Nostalgietränen in die Augen. Hier ist alles wie in den Jump&Runs der Neunziger – bis hin zur störrischen Kamera.

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Es ist die Gamescom 2016, aber ich fühle mich wie im Jahr 1998. Damals saß ich mit leuchtenden Augen vor dem Fernseher, hatte den Controller meines heißgeliebten N64 in der Hand und habe in Banjo-Kazooie der bösen Hexe Gruntilda den warzigen Hintern versohlt.

Heute habe ich den Nintendo-Controller gegen ein Xbox-Pad getauscht und schaue nicht auf einen pixeligen Röhrenfernseher, sondern auf einen großen Flatscreen. Aber meine Augen leuchten genau wie damals. Denn Yooka-Laylee fängt das Spielgefühl der Jump&Runs der späten Neunziger wirklich perfekt ein.

Springen, Spucken, Stampfattacke

Statt mit Bär und Vogel laufe ich diesmal mit Chamäleon (Yooka) und Fledermaus (Laylee) durch das weitläufige erste Level, das die Entwickler mit zur Gamescom gebracht haben. Yooka und Laylee sind dabei mindestens so vielseitig wie die Helden meiner Kindheit. Ersterer kann sich zu einer Kugel zusammenrollen, Obst futtern und anschließend ausspucken, Gegner mit seinem Ringelschwanz schlagen, Stampfattacken ausführen und sich sogar unsichtbar machen. Die Fledermausdame Laylee, die ständig auf Yookas Schulter hockt, schießt Schallwellen und kann Yooka sogar bei Bedarf ein kleines Stück mit ihren Flügeln tragen.

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Diese Fähigkeiten brauche ich, um die verlorenen Buchseiten zu ergattern, die in jedem Level verstreut sind. Die Seiten sollen Yooka und Laylee dabei helfen, die Bösewichte Capital B und Dr. Quack davon abzuhalten, die gesamte Weltliteratur zu absorbieren und zu Geld zu machen. Okay, das ist auf jeden Fall kreativer, als nur eine entführte Prinzessin zu retten.

Knochen im Kochtopf

Im Level treffe ich jede Menge durchgedrehte Figuren, die mir kleine Aufgaben stellen und mich dafür mit Buchseiten belohnen. Ich befreie ein abenteuerlustiges Skelett aus dem Kochtopf einiger Kannibalen, liefere mir ein Zielschießen mit einem möchtegern-aristokratischen Gnom oder lasse mich von einer verrückten Wissenschaftlerin in eine Pflanze verwandeln, um Blumen zu bestäuben. Die Auftraggeber sind also herrlich skurril, die Aufgaben selbst beschränken sich zumindest im ersten Level allerdings lediglich auf kurze Kämpfe, Kletter- oder Puzzlepassagen.

Man ahnt schon: Yooka-Laylee hat einen echt durchgeknallten Humor, der vor allem im Figurendesign und den Dialogen zu Tage kommt. Wobei Dialoge eher das falsche Wort ist. Statt echter Sprache kommt nur Kauderwelsch aus den Boxen. Ganz wie früher eben.

Yooka-Laylee erbt aber auch mindestens eine Schwäche von seinen Vorbildern. Die Kamera ist manchmal ähnlich störrisch wie bei den 3D-Jump&Runs der Neunziger. An anderen Stellen merkte man ebenfalls, dass das Spiel noch etwas Entwicklungszeit braucht. Mal hakte die Technik und ich fiel einfach durch Plattformen, an anderen Stellen sollte eher das Aufgabendesign und die Spielerführung optimiert werden. Da die Entwickler aktuell noch kein Releasedatum verraten wollen, gehe ich davon aus, dass sie sich bis zur Veröffentlichung noch etwas Zeit lassen. Gut so.

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