xCloud-Streaming soll Konsolen ergänzen, nicht ersetzen sagt Xbox-Chef

Project xCloud, Microsofts geplanter Streamingservice, soll anders als Googles Stadia nicht in direkter Konkurrenz zu den Konsolen stehen, sondern koexisiteren.

Microsofts Project xCloud soll Konsolen nicht angreifen. Microsofts Project xCloud soll Konsolen nicht angreifen.

Seitdem Project xCloud, ein Streamingservice für Xbox-Spiele, 2018 offiziell angekündigt wurde, gab es einigige Gerüchte, Spekulationen und wichtige Allianzen. Beispielsweise sorgt Microsofts neue Streamingtechnologie dafür, dass der Konzern mit Branchenkonkurrent Sony zusammenrbeiten will, um sich gegen Googles Stadia behaupten zu können.

Und während Kooperation meist eine gute Sache ist, waren sich viele Brancheninsider nicht einig, was das Spielestreaming auf so vielen Geräten denn nun für die Geräte bedeuten soll, die eigentlich zum Spielen genutzt werden: die Konsolen. Werden Xbox One und PS4 bald überflüssig, wenn jeder Xbox-Titel auf seinem Tablet spielen kann?

Cloudgaming ohne Chance gegen Couchgaming

Definitiv nicht, sagt Head of Xbox Phil Spencer. In einem Interview mit Giant Bomb auf der E3 sprach er über den Stellenwert, den xCloud in der Spielebranche einnehmen soll. Der Service solle die Konsolen lediglich ergänzen, nicht ersetzen. Cloudgaming habe aktuell noch keine Chance gegen Couchgaming mit 8k und 120 Hz.

"Ich glaube, dass Cloud-Technologie über die Jahre zu einer Wirklich tollen Erfahrung auf dem großen Bildschirm zuhause werden kann. Aber die beste Art, [Spiele wie] Cyberpunk 2077 oder irgendeins der Spiele die hier auf der E3 in den nächsten Jahren zu spielen, ist mit extra dafür entwickelter Hardware, zuhause mit lokalem Speicher, der diese Dinge so schnell wie möglich auf euren Bildschirm bringt."

Phil Spencer mit GamePro-Redakteur Tobias Veltin Phil Spencer mit GamePro-Redakteur Tobias Veltin

Ergänzend nicht ersetzend

Anstatt Spiele auf der Heimkonsole zu ersetzen soll der Service eher die Möglichkeit sein, woanders weiterzuspielen. Wer auf der Couch gerade an einer besonders spannenden Stelle hängt, dann aber länger unterwegs sein wird, soll unterwegs nicht auf die Erfahrung des Spiels oder die Spannung verzichten.

Bis komplett konsolenloses Spielen möglich ist, wird es wohl noch ein paar Hindernisse aus dem Weg zu räumen geben. Zum Beispiel die Menge an Daten, die beim Streaming übertragen wird versus die Menge an Daten, die unser Internetprovider uns streamen lassen möchte.

Grafik aus der Project xCloud Präsentation 2018. Grafik aus der Project xCloud Präsentation 2018.

Oder das Problem mit der Latenz, also der Verzögerung der Geschwindigkeit, mit der der Druck eines Knopfes auf dem Controller im Spiel registriert wird. Hier scheint xCloud laut der Seite Ars Technica jedoch auf einem guten Weg: Statt der normalen 65 Millisekunden Verzögerung mit einer direkten Verbindung kam die xCloud-Version nur auf 67 Millisekunden. Das hängt jedoch stark von Internetverbindung, Provider und den angeschlossenen Geräten ab.

Was haltet ihr von Cloudgaming?

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