Microsoft zeigt sich sehr zufrieden mit dem Xbox Game Pass: Die Abo-Zahlen steigen offenbar "rapide" an. Außerdem sollen diejenigen mit Abo nicht nur deutlich mehr spielen als die ohne, sondern auch viel mehr Geld für Spiele ausgeben. Die Rechnung scheint bisher also aufzugehen, zumindest laut den Aussagen von Microsoft. Der ehemalige PlayStation-CEO sieht die Sache allerdings eher skeptisch. Er fragt sich, wie sich das Ganze rechnen soll.
Game Pass "wächst rapide" und Abonnent*innen geben mehr Geld aus, sagt Microsoft
Xbox Game Pass läuft offenbar: Microsoft hat in einem Statement von CEO Satya Nadella erklärt, dass sich der Xbox Game Pass offenbar sehr gut schlägt. Es gibt zwar keine neuen Abo-Zahlen (die letzten wurden im Januar 2021 veröffentlicht), aber der Game Pass soll "rapide wachsen" (via: TweakTown).
Mehr Zeit und Geld für Spiele: Zusätzlich dazu, dass wohl immer mehr Leute den Game Pass abonnieren, freut sich Microsoft auch über das Verhalten der Abonnent*innen. Die sollen nämlich deutlich mehr Spiele spielen als die, die kein Abo haben. Gleichzeitig würden sie auch mehr Geld für Spiele ausgeben, als Menschen ohne Abo.
"Der Xbox Game Pass wächst rapide und transformiert, wie Menschen Spiele entdecken, sich mit ihnen verbinden und wie sie gespielt werden. Abonnent*innen spielen annähernd 40 % mehr Spiele und geben 50 % mehr aus als Nicht-Mitglieder."
Dabei bleibt natürlich ein bisschen unklar, wie genau diese Zahlen sein können. Es könnte dabei um Mikrotransaktionen innerhalb der Spiele, um DLCs oder um ganze Spiele gehen, wahrscheinlich um alles drei. Wir wissen auch nicht, ob sich die Zahlen auf interne Hochrechnungen, Analysten, genaue Zahlen zu sonstigen Plattformen oder nur auf die Xbox-Nutzer*innen beziehen, die keinen Game Pass haben.
Tendenziell dürfte es aber eigentlich nicht groß verwundern, dass das Konzept aufgeht: Wer gewissermaßen im Abo spart, fühlt sich vielleicht eher dazu berufen, Extras im Spiel zu kaufen oder für einen heruntergesetzten Titel zu bezahlen, wenn er den Game Pass verlässt.
Ex-PlayStation-CEO bezweifelt, dass der Game Pass rentabel sein kann
500 Millionen Abos? Der ehemalige PlayStation-Chef Shawn Layden spricht im Interview mit Gamesindustry.biz auch über Microsofts Game Pass. Er ist sich dabei nicht so sicher, wie lange sich der Abo-Service bei diesem Preisniveau noch halten können wird. Das liege zum Beispiel an teuren Entwicklungskosten von Spielen.
Er macht eine Rechnung auf: Wenn ein Spiel 120 Millionen US-Dollar kostet und ein Abo pro Monat 9,99 Dollar kostet, müssten insgesamt 500 Millionen Abonnent*innen gewonnen werden, um die Investition wieder hereinzuholen. Darum setze Microsoft momentan alles daran, den Service unters Volk zu bringen.
Wenn euch das wie mir zunächst sehr hochgegriffen vorkommt, bedenkt Folgendes: Wahrscheinlich rechnet der Ex-PlayStation-CEO hier nicht nur mit den reinen Entwicklungskosten per se, sondern mit allem Drum und Dran. Außerdem muss Microsoft mit dem Game Pass nicht nur ein einziges Spiel finanzieren und hat noch diverse andere Kosten in der Gaming-Branche.
Laut Shawn Layden könnte es auf Dauer jedenfalls schwierig werden: Wenn insgesamt 'nur' 250 Millionen Konsolen verkauft würden, dürften wohl kaum 500 Millionen Abos über die Ladentheke wandern. Wobei er offenbar außen vor lässt, dass der Game Pass auch ohne Konsole bald auf Smart TVs, Handys und dem PC funktioniert.
Das großer "Aber": Was Layden hier jedoch nicht bedenkt, ist der Sinn und Zweck des Game Pass. Hinlänglich ist bekannt, dass der Service vor allem Spieler*innen in das Microsoft-Ökosystem holen soll. Microsoft holt also nicht nur durch den reinen Abopreis und etwaige Verkäufe Geld in die eigene Kasse, sondern durch die Bindung an die Marke.
Wie denkt ihr über den Game Pass? Glaubt ihr, das kann sich überhaupt lohnen, oder erhöht Microsoft den Preis?
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