Wie gut funktioniert das Modell Game Pass eigentlich? Das ist von außen nur schwer einzuschätzen, da wir komplett von Aussagen seitens Microsoft abhängig sind, die nur vereinzelt konkrete Zahlen nennen. Laut dem Unternehmen läuft es für den Service allerdings prächtig. Angeblich wächst der Game Pass rapide (25 Millionen Abos wurden überschritten), und wer ein Abo besitzt, soll sogar mehr Geld ausgeben als Leute ohne Abo.
Trotzdem gibt es immer wieder Kritik, und jetzt sorgt sich sogar der ehemaliger Vize-Präsident von Microsofts Gaming-Sparte um die Auswirkungen des Game Pass auf die Industrie.
Ist der Game Pass das Spotify für Gaming?
In der aktuellen Folge des Xbox Expansion Pass-Podcasts äußerte sich Ed Fries zu der Thematik, der maßgeblich an der Entwicklung der ersten Xbox beteiligt war. Auf die Frage, was er bei seinem ehemaligen Arbeitgeber heute anders machen würde, kam er auf den Game Pass zu sprechen. Als Konsument würde er den Service lieben, so Fries, aber im Hinblick auf die Entwicklung der Industrie als Ganzes mache er ihn nervös:
Der Game Pass macht mir Angst. Es gibt eine Analogie in der Musikindustrie, die sich Spotify nennt. Als Spotify durch die Decke ging, wurde das Musik-Business zerstört. Die Umsätze wurden halbiert, und niemand kaufte mehr Songs. Deshalb müssen wir aufpassen, ein solches System nicht in der Games-Industrie zu implementieren.
Fries nennt wie viele andere Spotify als "abschreckendes" Beispiel, allerdings handelt es dabei um seine persönliche Auffassung. Denn über die Rolle von Spotify bei der Entwicklung der Musikindustrie wird viel diskutiert, viele sehen Spotify schlicht als logische Schlussfolgerung des technischen Fortschritts und der Tendenz, Datenträger nicht mehr physisch besitzen zu müssen. Spotify sei also nicht der Grund, sondern vielmehr ein Produkt dieser Entwicklung.
Das sind die neuen Game Pass-Spiele im Mai:
Sony schlägt schon lange in die selbe Kerbe: Das PlayStation-Team hat in den ersten Regionen ihren neuen Abo-Service PS Plus Premium gestartet, der dem Game Pass durchaus ähnlich ist. Große First-Party-Spiele wird es im Vergleich zur Konkurrenz am Erscheinungstag aber nicht geben. Als Grund nennt Sony, dass dafür das Budget für die Entwicklungen gesenkt werden müsste und somit die Qualität der Spiele leiden würde.
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Der Game Pass könnte bald teurer werden
Ob Ed Fries mit seinen Aussagen richtig liegt, können wir nur spekulieren und ist im Hinblick auf die Qualität der Titel auch subjektiv. Allerdings ist bekannt, dass Microsoft den Game Pass lange Zeit subventioniert hat, um ihn zu dem Erfolg zu machen, der er heute ist. Ähnlich wie bei Abo-Diensten aus anderen Sparten – wie Netflix oder eben Spotify –, wird Microsofts Service aber früher oder später teurer werden müssen.
Glaubt ihr, der Game Pass schadet auf Dauer der Gaming-Industrie?
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