In einem Interview mit dem Videospiel-Magazin Edge spricht der bekannte Spieledesigner Peter Molyneux über seine Erwartungen und Wünsche an die NextGen-Konsole Xbox (720). Dabei machte er klar, dass er als Spieler primär eine Gaming-Plattform wolle und die so oft beschworenen Zusatz-Funktionen, wie Social-Features, Sharing, TV und andere Entertainment-Inhalte nicht die primären Aufgaben einer Spiele-Konsole seien.
Für Molyneux werde es spannend zu sehen, welchen Weg Microsoft mit der neuen Xbox einschlagen wolle: »Entweder gehen sie den Weg der Hyper-Vernetzung und Übertragbarkeit. Oder sie besinnen sich auf die Funktion der Konsole als Spiele-Plattform und kümmern sich nicht zu sehr um Hyper-Vernetzung und Übertragbarkeit. Welchen Weg sie gehen, wird eine faszinierende Entscheidung.«
Ganz persönlich würde Molyneux es vorziehen, wenn Microsoft sich darauf konzentriere, in erster Linie eine Spielekonsole zu bauen, die erst an zweiter Stelle als allgemeines Zentrum für Unterhaltung, Fernsehen und Internet dient. Zuvor hatte Microsoft stets die Vielschichtigkeit der neuen Xbox betont: Die Konsole soll eine »neue Generation von Spielen, Fernsehen und Entertainment« ermöglichen. Damit möchte man sich als Zentrum der Unterhaltung in den Wohnzimmern etablieren.
Peter Molyneux sieht dies skeptisch: »Die Konsole ist fürs Spielen gemacht. Sie ist für diese Masse an großartigen loyalen Spielern da draußen gemacht. Zu diesen ganzen zusätzlichen Funktionen kann ich nur sagen: Ich will keine neue Möglichkeit, auf Facebook zuzugreifen. Ich habe bereits alle Möglichkeiten, mich auf Facebook zu bewegen. Ich möchte einfach das, wofür ich bezahlt habe: Tolle Spiele spielen.«
Laut Molyneux gibt es die Tendenz, Konsolen als das einzige und wichtigste Input-Gerät für den Fernseher zu etablieren. »Es geht auch darum, dass Xbox und PlayStation 4 z.B. die Sky-Box verdrängen. Ich als Spieler will das nicht. Ich glaube, all dieser Kram verwässert das Wesentliche.«
Bis 2012 war Peter Molyneux selbst bei Microsoft tätig. Nach seinem Ausscheiden gründet er das Entwicklerstudio 22Cans, aus dem das Gameplay-Experiment Curiosity - What's Inside the Cube? Als Teil des Projektes 22 Experiments hervorging. Der Designer und Programmierer war beteiligt an Titeln wie Populus, Dungeon Keeper, Black & White und Fable.
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