Wolfenstein: The New Order - Retro-Zukunfts-Nazis greifen an - Angespielt

Im zweiten Teil unserer exklusiven Vorschau zu Wolfenstein: The New Order spielen wir selbst - und müssen uns im virtuellen London mit Panzerhunden und Nazi-Technologie herumschlagen.

Wolfenstein: The New Order - Debüt-Trailer: Blazkowicz gegen Blechbüchsen Video starten 1:40 Wolfenstein: The New Order - Debüt-Trailer: Blazkowicz gegen Blechbüchsen

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Nach den ersten Infos zu Wolfenstein: The New Order folgen jetzt exklusive Angespielt-Eindrücke. Als einziges deutsches Magazin konnten wir bei Entwickler MaschineGames in Schweden den kommenden Shooter nicht nur ansehen, sondern auch selbst spielen.

Ortswechsel. Wir befinden uns mit Blaskowicz in einem Auto. Regen prasselt auf den Asphalt, die roten Doppeldecker-Busse am Straßenrand lassen keinen Zweifel daran, dass wir in London sind. Unser Fahrer heißt Bobby, er dient ebenfalls im Widerstand. Etwas mulmig ist uns schon, als wir eine deutsche Straßensperre passieren und auf das Ziel unserer Fahrt zurollen: die »Nautica«. Das riesige Gebäude schält sich vor uns aus dem Regen wie ein duschendes Ungeheuer, hunderte Meter hoch ragt der Komplex in den wolkenverhangenen Himmel.

Hier sollen wir für den Widerstand Angriffshelikopter zerstören und nach wichtigen Dokumenten Ausschau halten. Mit den Worten »Viel Glück, B.J« drückt uns Bobby eine Knarre in die Hand, lässt uns aussteigen und rast im nächsten Moment in vollem Tempo auf den Haupteingang zu. Die Wucht der folgenden Explosion reißt uns von den Füßen, eine meterhohe Statue kracht vor uns auf den Boden. Wir rappeln uns auf und erledigen die ersten anstürmenden Nazis mit unserer Pistole.

Die Panzerhunde sind flinke und zähe Gegner. Die Panzerhunde sind flinke und zähe Gegner.

Wir laufen weiter auf das Gebäude und die Trümmerlandschaft davor zu, als wir plötzlich von einem wütenden Roboterhund angefallen werden. Wir ziehen uns zurück und feuern wild auf das bedrohliche Vieh. »Panzerhunde sind zähe Gegner«, lacht Jerk Gustafsson neben uns, »am besten umgeht ihr sie.« Wir flüchten lieber, hören das gierige Kläffen hinter uns und sehen gerade noch, wie das Biest hinter uns von einem herabfallenden Geröllteil zerquetscht wird. Jetzt haben wir fast den zerstörten Eingang der Nautica erreicht, müssen vorher allerdings noch durch einen Zaun, der der Explosion offensichtlich standgehalten hat - warum auch immer.

Für solche Hindernisse gibt's in The New Order einen futuristischen Schweißbrenner, der ein wenig an den Plasma-Cutter aus Dead Space erinnert. Entweder verschießt Blaskowicz damit kurze Lichtwellen oder mit der Zweitfunktion einen gebündelten Laserstrahl, der sich prima dazu eignet, Türen aufzuschweißen. Wir betreten durch einen Trümmer-Korridor und am brennenden Autowrack vorbei den lichtdurchfluteten Eingang der Laboranlage und werden direkt von einem großen Kampfroboter überrascht, der in der Halle patrouilliert. Das nächste Feuergefecht beginnt.

Hintergrund: MachineGames
MachineGames existiert seit 2009, damals wurde das Studio von Jim Kjellin, Magnus Högdahl, Fredrik Ljungdahl, Jens Matthies, Kjell Emanuelsson, Michael Wynne und Jerk Gustafsson gegründet. Sämtliche Gründungsmitglieder arbeiteten vorher bei Starbreeze beschäftigt, das unter anderem für The Darkness oder The Chronicles of Riddick: Escape from Butcher Bay verantwortlich zeichnete. 2010 wurde MachineGames von ZeniMax aufgekauft, Wolfenstein: The New Order ist das erste Projekt des Teams. Der Sitz von MachineGames ist Uppsala in Schweden, in den Büros arbeiten knapp 60 Leute.

Wie in alten Zeiten

Die Schießereien fühlen sich angenehm rund an, wie bei Rage erinnert das Waffenverhalten von Wolfenstein: The New Order stark an die Shooter der späten 90er-Jahre. Das gilt übrigens auch für die restliche Spielmechanik: Wenn wir zum Beispiel getroffen werden, sinkt zuerst unsere Schildenergie, danach geht es der Lebensenergie an den Kragen, die sich nur teilweise wieder regeneriert. So wandert unser Blick ebenso hektisch wie regelmäßig nach unten zur Energieanzeige, eine Augenbewegung, die man heutzutage »dank« der überpräsenten Selbstheilung schon fast verlernt hat.

Darüber hinaus funktioniert das Deckungssystem ausgezeichnet. Zwar klemmt sich Blaskowicz nicht direkt hinter Vorsprünge und Hindernisse, kann aber in die Hocke gehen und per Steuerkreuz oder Mausbewegung hinter dem Schutz hervorlehnen, um Gegner auszuspähen. So lange darf er sich dann allerdings nicht bewegen. Das funktioniert wie in anderen Teilen der Serie und verleiht dem Spiel ein erfrischendes »Old-School-Gefühl«. So ballern wir dem Mech aus der Deckung mehrere Pistolensalven in den Stahlschädel, bis er letztendlich zuckend und funkensprühend seinen Dienst quittiert.

Die Feuergefechte in Wolfenstein: The New Order sind geradlinig und kompromisslos. Die Feuergefechte in Wolfenstein: The New Order sind geradlinig und kompromisslos.

Im nächsten Raum wartet keine Erholung, sondern die nächste Gegnerhorde, die hektisch Angriffsbefehle bellt. Ein Soldat hat ein Stand-MG bemannt, Mündungsfeuer blitzt auf. Unsere Schildanzeige rast nach unten, wir flüchten hinter eine niedrige Mauer und klauben anschließend eine Maschinenpistole auf. Die Waffenpalette in Wolfenstein: The New Order soll von historischen bis futuristisch anmutenden Knarren ein buntes Potpourri bieten, viele Waffen lassen sich zudem beidhändig führen. Übertriebene Superkräfte soll es dagegen nicht mehr geben.

Wir schnappen uns ein Medikit und erledigen nach und nach die Nazis, bevor wir mit einer platzierten Granate das Geschütz ausschalten. »Es lohnt sich, sich in den Gebieten genauer umzusehen«, hakt Jerk Gustafsson ein. »In diesem Raum gibt es zum Beispiel einen Lüftungsschacht, durch den ihr hinter das Geschütz gelangen könnt.« Im fertigen Spiel soll es noch mehr solcher Details geben, zum Beispiel Objekte wie Fässer oder Nachbildungen von Kampfflugzeugen, die Blaskowicz von der Decke schießen und auf Gegner krachen lassen kann.

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