Der Engel und ihr Toyboy
Ein Zug donnert durch die Nacht. An Bord: B.J. Blaskowicz und Anja. »Die beiden wollen unerkannt von Polen nach Berlin reisen«, weist uns Jerk Gustafsson ein. Wir blicken aus der Ego-Perspektive auf ein Tablett mit zwei dampfenden Tassen Kaffee und wollen im edel eingerichteten Speisewagen gerade zu Anja gehen, als plötzlich der Waggon erzittert und ein Kampfroboter hereinstapft.
Er begleitet eine ältere Frau und einen Jüngling, beide hochdekoriert in deutschen Uniformen und miteinander turtelnd wie Teenager. »Die Frau ist Obersturmbannführer Engel«, erklärt Gustafsson, »sie ist einer der Oberbösewichte im Spiel.« Und ihr Begleiter? »Das ist Bubi, ihr Geliebter und eine Art Toy Boy.« Aha. Blaskowicz will sich gerade mit dem Kaffeetablett am Tisch des ungleichen Pärchens vorbeimogeln, als ihn Frau Engel am Arm packt: »Nicht so schnell, junger Mann. Setzen sie sich«.
Frau Engel mustert B.J. mit eiskaltem Blick und meint dann trocken: »Ich möchte sie einem Test unterziehen. Damit lassen sich die Spuren unreinen Blutes in einem Menschen feststellen. Ich bin mir sicher, dass sie den Test mit Leichtigkeit bestehen werden. Und wenn nicht, dann werde ich sie erschießen.« Bubi neben ihr kichert wie ein Schuljunge. Und bevor wir es uns versehen, hat die Nazi-Dame zwei Karten auf den Tisch gelegt. Eine zeigt einen verführerischen Mund, die andere ein Auge. »Welches Bild erregt Sie mehr?«, fragt Engel.
Der Präsentator muss per Tastendruck eine Karte auswählen. Was passiert, wenn er sich falsch entscheidet? Gleichzeitig schielt er zur Waffe, die ebenfalls auf dem Tisch liegt - und sich per Tastendruck aufheben ließe -, entscheidet sich aber trotzdem für die Karte mit dem Mund.
Die nächsten beiden Karten zeigen eine Blume und und einen Schmetterling. »Welches Bild lässt sie mehr Glück empfinden?«, will Engel wissen. Blaskowicz wählt den Schmetterling. »Was erfüllt sie am meisten mit Abscheu?«, fragt Engel und hält zwei Karten mit einer Spinne und einem Totenkopf hin. Der Held deutet auf die Spinne. »Gut«, beendet Engel den Test, »wären sie ein Nichtarier, hätten sie zur Waffe gegriffen.« Und entlässt uns im Anschluss hysterisch lachend mit dem Kaffee zu Anja.
Wahlmöglichkeiten
So eine Szene hätten wir in einem neuen Wolfenstein nicht erwartet. Hier wird tatsächlich geredet statt geschossen! Noch dazu wirft die Kartenwahl Fragen auf. Vor allem die, ob die Szene anders ausgegangen wäre, wenn wir uns anders entschieden hätten. »Lasst euch überraschen«, grinst Gustafsson.
Viele Möglichkeiten wird es vermutlich nicht geben, aber immerhin hätte sich B.J. ja die Waffe auf dem Tisch schnappen können. Der Produzent fügt an: »Mit solchen Szenen wollen wir die Geschichte um Blaskowicz deutlich intensiver und persönlicher erzählen.« Eine Entscheidung soll zudem den weiteren Verlauf der Handlung so stark beeinflussen, dass es ein alternatives Ende geben wird. Abgesehen davon bleibt Wolfenstein: The New Order aber ein Shooter. Davon können wir uns jetzt in einer zweiten Demo-Szene überzeugen - und endlich selbst spielen!
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