Sowohl Wolfenstein 2: The New Colossus als auch Call of Duty: WW2 sehen in der internationalen Originalfassung anders aus als die Versionen, die in Deutschland auf den Markt kommen: Hierzulande veröffentlicht kein Entwickler oder Publisher ein Spiel, in dem verfassungsfeindliche Symbole wie das Hakenkreuz oder die SS-Rune zu sehen sind. Tatsächlich ist das sogar eine Voraussetzung der USK, die die Spiele sonst gar nicht erst prüft und im Voraus eine entsprechende Erklärung verlangt. Im Fall von Wolfenstein 2: The New Colossus wurde sogar die Geschichte des Spiels umgeschrieben. Aktuell wird hitzig darüber debattiert, ob das alles wirklich sein muss.
Jetzt schaltet sich auch der BIU-Geschäftsführer Felix Falk in die Diskussion ein und macht sich im Games Wirtschaft-Interview dafür stark, dass Games in dieser Hinsicht zukünftig wie Filme oder Serien behandelt werden.
"Computer- und Videospiele haben sich in den vergangenen Jahrzehnten zu einem wertvollen Kulturgut entwickelt. Museen auf der ganzen Welt zeigen heute Games-Ausstellungen, immer häufiger werden digitale Spiele in den Feuilletons der großen Tagesszeitungen diskutiert."
"Dennoch gibt es einen wesentlichen Unterschied zu anderen Medien: Während beispielsweise im Film verfassungsfeindliche Symbole wie das Hakenkreuz bei entsprechendem Kontext verwendet werden können, wird dieses Recht Games bisher nicht eingeräumt."
"Nicht zuletzt mit Blick auf die Entwicklung von Computer- und Videospielen ist das grundsätzliche Verbot, verfassungsfeindliche Symbole zu verwenden, willkürlich und verstößt unter anderem gegen die Grundrechte der Kunst- und Meinungsfreiheit."
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Die Rechtslage sei hoffnungslos veraltet und müsse angepasst werden. Nichtsdestotrotz sei es "verständlich, dass die Publisher angesichts der drohenden strafrechtlichen Konsequenzen zurückhaltend sind und im Zweifelsfall auf Nummer Sicher gehen." Der Bundesverband Interaktiver Unterhaltungs-Software e. V. (BIU), zu dessen Mitgliedern auch Activision Blizzard und der Bethesda-Mutterkonzern Zenimax zählen, setze sich dafür ein, dass "diese Diskriminierung [im Vergleich] zu anderen Kunstformen ein Ende hat":
"Games sind seit 2008 offiziell als Kulturgut anerkannt. Doch in Games können nach wie vor keine verfassungsfeindlichen Symbole bei entsprechendem Kontext verwendet werden. Ursache hierfür ist ein Gerichtsurteil aus den frühen Jahren des Mediums. Als Verband der deutschen Games-Branche sehen wir es zuallererst als die Aufgabe der zuständigen Behörden, zeitnah die veraltete Rechtsposition anzupassen und die momentane Ungleichbehandlung endlich zu beenden."
Seht ihr das auch so, würdet ihr dem BIU-Geschäftsführer zustimmen oder nicht?
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