Allzweckwaffe Smartphone
Wir starten mit Marcus in der Nähe des detailgetreu nachgebauten Pier 39 und inspizieren zunächst einmal die sehr lebendige Großstadtatmosphäre. Zwei Hunde spielen miteinander, weggeworfene Zeitungen fliegen durch die Luft, zahllose Passanten bevölkern die Straße, viele davon in Gespräche vertieft.
Und jeden können wir per Smartphone anzapfen. Das wird noch wichtiger als im Vorgänger, denn nur so kommen wir an viele Nebenaufträge - unsere Map ist zu Beginn unseres Probespiels für Ubi-Verhältnisse erstaunlich leer.
Also Handy anwerfen und Umgebung scannen: Wir entdecken einen gelb markierten Passanten, der offenkundig Probleme mit seinem Handy hat. Kein Wunder, er wird nämlich gerade gehackt und zwar von einem automatisierten Störquelle, die wir nun ausfindig machen sollen und per Flugdrohne schließlich an de Spitze des Coit Towers entdecken.
Keine sonderlich anspruchsvolle Beschäftigungstherapie, aber zumindest sinnvoller in die Spielwelt eingebettet als die üblichen Item-Sammeleien.
Ohnehin will sich Watch Dogs 2 größtenteils von der berühmt-berüchtigten Ubisoft-Formel verabschieden. Die komplette Spielwelt ist von Beginn an befahr- und begehbar, Auftragsziele sehen wir erst auf der Map, wenn uns jemand gesagt hat, wo wir hinmüssen.
Unser Handy wird dabei zum logischen Questlog, in der Dedsec-App bekommen wir unsere gerade aktiven Aufträge angezeigt, um den Weg dorthin kümmert sich die Nudle Maps«-App.
Koop im Vorbeigehen
Weitere Storymissionen bekommen wir aber leider nicht zu sehen, Ubi hat etwas anderes mit uns vor. Darauf machen sie uns winkend aufmerksam, und zwar mitten in der Spielwelt. Denn in Watch Dogs 2 können uns ähnlich wie in The Division jederzeit andere Spieler begegnen und sich unserer Gruppe anschließen - egal ob zum Chaos stiften, oder um spezielle Koop- und PvP-Aufträge anzugehen.
Storymissionen bleiben jedoch außen vor. Damit nicht Dutzende Varianten von Marcus (es gibt jede Menge Klamotten-Shops) durch San Francisco rennen, werden wir einen separaten Avatar bauen dürfen, der dann von anderen Spielern statt Marcus gesehen wird. Klingt sinnvoll, wir sind allerdings gespannt, ob Ubi auch für diesen Kniff eine logische Story-Erklärung auf Lager hat.
Ein Mal Chaos, aber gehackt bitte
Unsere Koop-Mission gemeinsam mit Associate Producer Sean Crooks ist - mal wieder - die Beschaffung von Daten, die sich dummerweise mitten in einem Gang-Quartier befinden. So langweilig die Ausgangssituation, so spannend und flexibel die Umsetzung. Wir entscheiden uns für klassische Aufgabenteilung: Sean fürs Grobe, wir fürs Subtile.
Während Sean in Deckung wartet, aktivieren wir unsere Flugdrohne und nehmen die ersten vier Gang-Mitglieder ins Hacking-Visier. Bei den meisten Personen und Objekten können wir in Watch Dogs 2 nun bis zu vier unterschiedliche Hacks initiieren, was den Handlungsspielraum tatsächlich enorm erweitert.
Dazu gehören jetzt auch Massenhacks, mit denen wir mehrere Handys gleichzeitig klingeln lassen können. Gedacht, getan, Sean schickt die vier abgelenkten Gang-Mitglieder mit den Fäusten zu Boden. Um einen anderen kümmern wir uns, da dieser praktischerweise direkt hinter einem Auto steht. Fahrzeug hacken, Rückwärtsgang einlegen, Gas geben, Problem gelöst.
Blöderweise haben wir nun die Aufmerksamkeit aller anderen Gang-Mitglieder, wir brauchen Verstärkung. Also hacken wir ein weiteres Handy und senden dessen Positionsdaten an eine verfeindete Gang. Die trifft nur wenig später ein und bringt noch mehr Stimmung in die Party.
Eine wilde Ballerei später bleibt nur noch ein bei den Daten verschanzter Feind übrig. Für den lassen wir uns was Besonderes einfallen, Sean pappt eine Taser-Mine an meine Flugdrohne, den Rest erledigt ein gut gezielter Konfrontationskurs. Und ja, das macht so viel Laune, wie es klingt.
Kampf um Follower
Und wozu der ganze Aufriss? Um Follower zu bekommen. Denn Dedsec braucht für seine ambitionierten Pläne so viel Unterstützer wie möglich und führt seinen Kampf gegen das System entsprechend öffentlich. Jeder Job, jede Nebenbeschäftigung sowie jede Koop- und PvP-Mission dient deshalb auch als PR-Aktion und verschafft uns mal mehr, mal weniger neue Follower - die Währung von Watch Dogs 2, mit der wir unser Arsenal aufrüsten können.
Die Logik von Ubisoft: Je mehr Follower, desto mehr finanzielle Unterstützer, desto mehr Budget für die Forschung. Und ja, einige Missionen werden ebenso bestimmte Fähigkeiten voraussetzen wie manche Orte der Spielwelt. Ein bisschen wird Ubisoft unsere Freiheit also doch einschränken. So lange wir aber keine Türme mehr erklettern müssen, um Icons aufzudecken, soll uns das durchaus Recht sein.
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