Erinnert ihr euch noch an den fantastischen ersten Blick aufs graugrüne Ödland, kurz nachdem ihr die Vault 101 in Fallout 3 hinter euch gelassen habt? Oder den umwerfenden Blick auf das schier unendliche Himmelsrand, kurz nach Verlassen der Höhle und dem Kampf gegen den Bären in TES: Skyrim? Viele dieser Momente bleiben uns für immer in Erinnerung.
Doch was passiert, wenn das erste Staunen abgeklungen und die Kinnlade langsam aber sicher wieder gen Norden gewandert ist? Für einige beginnt sofort die Erkundung der offenen Spielwelt, während manch anderer strikt der Geschichte folgt, um die Welt von allen Übeln zu befreien. In diesem Artikel verraten wir euch, was das Erste ist, was wir in einem Open World-Spiel machen.
Dennis erster Blick geht auf die Karte
In Videospielen geht es mir oft wie im echten Leben. Am Ziel angekommen, den ersten Fuß in eine unbekannte Stadt gesetzt, wandert der erste Blick auf die Karte beziehungsweise Google Maps. Schließlich muss ich mich an Ort und Stelle zurechtfinden, schauen, wo ich mich überhaupt befinde. Wohin führt die erste Mission, befinde ich mich im Norden, Süden, Osten, Westen und überhaupt, wie groß ist die Welt, in die mich die Entwickler geworfen haben?
Zudem gilt mein erster Blick auf die Karte auch als Art Kontrolle. Ich kann es nämlich überhaupt nicht leiden, wenn mich das Spiel von Beginn an mit sämtlichen Markern komplett überfordert. Passiert das, kann mein erster Schritt in einer Open World auch gleich mein letzter gewesen sein.
Max will alles aufdecken, egal wie lange es dauert
Meiner Meinung nach lassen sich Open Worlds in zwei Gesichtspunkte einteilen: Solche, in denen ich durch bestimmte Aktionen die gesamte Map automatisch aufdecken kann (z.B. Days Gone), oder die, bei denen Teile der Map solange verdeckt bleiben, bis ich selbst an die entsprechenden Stellen gelaufen bin (z.B. Assassin's Creed 3). Letzteres wurde mir schon oft zum Verhängnis, denn leider sehe ich mich gezwungen immer erst die Map aufzudecken und den "Nebel des Krieges" zu entfernen, bevor ich ernsthaft anfange zu spielen.
Und ja, das bedeutet, dass ich in AC: Odyssey mit meinem Level 1 Schiff ewig durch Griechenland geschippert bin, bis auch das letzte Stück Meer auf der Karte vom nervigen grauen Schleier befreit wurde.
Ich erinnere mich noch schreckhaft an die Ecke unten links: Riesig und ohne jeden Inhalt. Trotzdem musste ich hin. Warum? Ich weiß es nicht genau, aber vernebelte Stellen auf der Karte nerven mich und solange sie existieren, geht es für mich nicht weiter. Für mich ist (nicht nur) deshalb Fallout: New Vegas so großartig. Hier gibt es keinen Kriegsnebel im Pipboy, nur fehlende Markierungen. Mit denen komme ich aber klar. Was sollte mich auch daran stören?
Tobi muss sich erstmal orientieren
Ich würde von mir selbst behaupten, dass ich einen ganz guten Orientierungssinn habe und außerdem ganz gerne weiß, wo ich genau bin. Wenn ich also in einer mir bis dahin noch unbekannten Open World starte, fühle ich mich erst dann gut, wenn ich mich in der Welt orientieren kann.
Das fängt natürlich mit dem Studieren der Karte - so sie denn schon aufgedeckt ist - an und geht dann so weiter, dass ich markante Merkmale in der Landschaft suche, anhand derer ich mich bei der Navigation in der Welt auch ohne die Map orientieren kann.
Und hier trennt sich für mich die Open World-Spreu vom Weizen, denn manche Welten (wie Red Dead Redemption 2) machen das mit den markanten Orientierungspunkten ganz fantastisch, andere (zum Beispiel The Division) sind aufgrund ihrer Gleichförmigkeit - egal ob gewollt oder nicht - schwieriger zu erfassen und machen mir dementsprechend beim Erkunden auch nicht ganz so viel Spaß.
Mein Traum deshalb: Ein Open-World-Spiel komplett OHNE vorgefertigte Map, in der man gezwungen ist, sich wirklich orientieren zu müssen und vielleicht seine Karte sogar selbst zeichnen muss. Das wäre der Hammer!
Linda streunt erstmal in der Gegend umher
Lande ich in einer fremden Stadt, laufe ich gerne von einem Punkt aus ziellos drauf los und schaue, wo mich meine Neugier so hintreibt. Komme ich zufällig an einem berühmten Wahrzeichen vorbei, cool! Verliere ich mich in labyrinthischen Gassen und weiß nicht mehr weiter, auch cool!
Ganz genau so mache ich es in den meisten Open Worlds. Sobald alle Einführungsmissionen erledigt sind und mir die Spielwelt offen steht, renne ich los und lasse mich treiben. Wie eine Katze auf Streife, die jede Minute von etwas anderem abgelenkt wird, ziehe ich von einem interessanten Spot zum nächsten.
Hier eine Höhle, dort ein Flusslauf. Da drüben ein Waldabschnitt, ein Stückchen weiter ein Berg, dessen Spitze fast schon die Wolken berührt. Huch, jetzt bin ich gedanklich aber ganz schön in der Spielwelt von The Elder Scrolls 5: Skyrim abgetaucht. Muss ich unbedingt mal wieder spielen.
Hannes sucht sofort nach Geheimnissen
Sobald ich auf einer Open World-Map lande und mich das erste Mal frei bewegen kann, gibt es für mich nur eine Sache zu tun. Es ist mir egal wo die nächste Quest ist oder wie schön die Landschaft aussieht. Ich fühle immer direkt den Zwang, vor Ort nach Geheimnissen zu suchen.
Also stecke ich mir einen Radius von ein paar Metern ab und durchpflüge die Welt nach allem, was irgendwie verdächtig aussieht. Vielleicht gibt es ja hier schon ein Easter Egg, oder einen versteckten Dungeon! Jede Blume wird gepflückt, jeder Hügel erklommen, jedes Haus wird auf den Kopf gestellt.
Bis jetzt habe ich noch nie etwas gefunden, was diese intensive Suche gerechtfertigt hätte. Und leider führt das oft zu einer ersten Enttäuschung und ich bin danach geneigt in anderen Kartenabschnitten nicht mehr richtig auf Entdeckungstour zu gehen. Aber ich kann einfach nicht anders.
Basti versucht jedes Ziel per Luftlinie zu erreichen
Eigentlich starte ich Open World-Spiele genauso wie Kollege Dennis, indem ich zunächst auf die Karte schaue und mir einen Überblick verschaffe. Aber beim neulichen Anspielen von Rage 2 ist mir dann doch noch aufgefallen, was ich direkt danach mache.
Anstatt den Pfeilen zu folgen und Kurven um Hindernisse herum zu nehmen, versuche ich vor allem zu Beginn die Luftlinie zu nehmen. Dabei ist es dann ganz egal, ob ein Berg oder ein Haus im Weg ist, solange es irgendwie danach aussieht, als könnte ich auf diesem Weg weiterkommen. Mehr als nur einmal kann es passieren, dass ich dabei auf kleinere Glitches stoße oder an Bergketten hochspringe, um am Ende von einer unsichtbaren Mauer begrüßt zu werden.
Irgendwann ist man in einem Open World-Spiel in der Regel ja mobil genug, um schnell ans Ziel zu kommen aber zu Beginn eines Spiels mache ich es immer und immer wieder - warum, das weiß ich auch nicht so genau.
Kai geht auf Erkundungstour
Sobald die üblichen Tutorials durch sind und ich mich frei bewegen kann, tue ich normalerweise genau das: Ich durchstreife erst einmal frei die Umgebung. So sehe ich zumindest in Teilen schon einmal, was die Welt zu bieten hat und ob das Spiel überhaupt nach meinem Geschmack ist.
Es ist wichtig für mich, ob die Welt eher lieblos zusammengewürfelt ist oder voller Leben und Details steckt. Das ist ein wichtiger erster Eindruck, der entscheidet, ob das Spiel es überhaupt wert ist, Zeit darin zu investieren. Wenn ich mich nämlich auf eine Open World einlasse, will ich auch das Gefühl haben, wirklich Teil eines in sich stimmigen Mikrokosmos zu sein, statt in einer künstlichen Plastiklandschaft Aufgaben abzuarbeiten.
Paradebeispiel Red Dead Redemption 2: Hier kann ich im Prinzip nach dem einführenden Kapitel auf eigene Faust losziehen und die Welt nach Lust und Laune erkunden, ohne dass mir dabei langweilig wird. Gegenbeispiel Just Cause 4: Hier kann ich zwar auch losziehen und mich austoben, aber die Welt fühlt sich nicht lebendig, sondern nur wie eine Pappkulisse an. Wird schnell langweilig.
Jetzt seid ihr an der Reihe. Was macht ihr zuerst in einer Open World?
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