Hätten wir unserem früheren Ich vor einigen Jahren erklärt, dass im Jahr 2014 das Superheldenkino die Blockbuster-Saison praktisch im Alleingang dominieren würde, wir hätten uns wohl selbst ausgelacht. Mittlerweile ist das einst belächelte Genre aber eine feste Bank an den Kinokassen - so sehr, dass in Hollywood über Jahre hinweg geplant wird, welche Comic-Epen als nächstes kommen werden.
Wir fassen in diesem Special die spannendsten Comicfilm-Neuveröffentlichungen der kommenden zwei Jahre zusammen. Falls euch dieses Special gefällt, lasst es uns gerne in den Kommentaren wissen - dann reichen wir eine Liste mit weiteren Projekten bis ins Jahr 2019 nach.
Kingsman: The Secret Service - Kinostart: 12.02.2015
Wir beginnen mit der wohl unbekanntesten Comic-Umsetzung: Mark Millers The Secret Service haben hierzulande wohl nur eingefleischte Sammler schon mal in den Händen gehalten. Im Kern geht es in Kingsman: The Secret Service um eine Geheimorganisation, die abseits des Blicks der Öffentlichkeit gegen Superschurken kämpft. Colin Firth rekrutiert als alter Hase ein paar Frischlinge - und ab geht das bunte Treiben.
In den unterhaltsamen Trailern sieht das bereits schwer nach James Bond (Geheimagenten nutzen coole Gadgets) trifft Men in Black (Frischling wird in die Wirren der Untergrundorganisation geworfen) aus, wobei vor allem Samuel L. Jackson als schrulliger Megafiesling im Gedächtnis bleibt. Ob das auch Spaß macht oder am Ende nur hohles CGI-Gedröhne bleibt, wird sich zeigen müssen.
Derzeit stehen die Zeichen noch auf Mini-Katastrophe. Die Produktion hinter den Kulissen nämlich mit schweren Problemen zu kämpfen; Kingsman hätte längst erscheinen sollen. Zweimal. Regisseur Matthew Vaughn (Kick-Ass) schweigt über die Gründe, meist hat so ein Theater aber mit miesen Drehbüchern, Nachdrehs und nervösen Finanziers zu tun. Abwarten ist angesagt.
Avengers 2: Age of Ultron - Kinostart: 24.04.2015
Den ersten Avengers-Film hat gefühlt jeder fünfte Mensch auf dem Planeten gesehen. Bei weit über einer Milliarde Dollar Einspielergebnis war klar, dass Avengers 2 folgen muss. Nur: Wie setzt man auf die Invasion einer Alien-Armee unter der Führung eines wahnsinnigen Gottes eigentlich noch einen drauf? Eine Option: man macht aus den Aliens eine Roboterarmee.
In den Comics gehört Ultron zu den Schwergewichten der Avengers-Gegenspieler und wird dies im Film wohl sogar noch ausbauen. Josh Whedon hat im Vorfeld bereits vollmundig »einschneidende Veränderungen« angekündigt; Fans munkeln schon von einem möglichen Todesfall im Avengers-Team. Fakt ist, dass Marvel bestätigt hat, die Avengers würden nach diesem Film nicht mehr diesselben sein.
Bevor (und wenn überhaupt) hier aber jemand über den Jordan fährt, kommen zunächst erst einmal frische Gesichter hinzu: Neu an Bord sind Scarlet Witch (Elizabeth Olsen) und Quicksilver (Aaron Taylor-Johnson), die aber wohl ähnlich wie Hawkeye in Teil eins erst einmal für die Gegenseite streiten. James Spader (Stargate) gibt den mechanischen Oberfiesling, was bereits im Trailer für eine schön fiese Stimmfärbung sorgt.
Ant-Man - Kinostart: 17.07.2015
Eigentlich überraschend, dass die Geschichte um Marvels (zumindest hinsichtlich der Statur) kleinsten Helden im Charakter-Portfolio so spät kommt, ist Hank Pym doch in den Comics seit den 60ern eine feste - sorry - Größe. Dort war er unter anderem eines der Gründungsmitglieder der originalen Avengers, ist ein gern gesehener Crossover-Gast in allen möglichen Heften und Teil ein paar der wichtigsten Marvel-Storylines.
Wahrscheinlich ließ sich ein genialer Wissenschaftler, dessen Superkraft die Fähigkeit ist, auf winzige Größe zu schrumpfen und - ähem - mit Ameisen zu kommunizieren bzw. diese zu manipulieren, einfach deutlich schwieriger vermarkten als hammerschwingende Muskelgötter und exzentrische Milliardäre in unzerstörbaren Allzweckrüstungen.
Auch die Entstehungsgeschichte von Ant-Man ist kompliziert. Fan-Liebling Edgar Wright sollte eigentlich die Regie übernehmen, verließ nach nahezu acht Jahren Vorproduktion aber plötzlich das Projekt - angeblich weil Marvel ihre eigenen Vorstellungen durchdrücken wollten. Ein unschönes Vorzeichen. Die Hauptrolle teilen sich übrigens Paul Rudd und Michael Douglas.
The Fantastic Four - Kinostart: 06.08.2015
Es ist nicht so, als habe die Welt nach den beiden Fantastic Four-Filmen Mitte der 2000er auf eine neue Fortsetzung gewartet. Richtig schlecht waren die zwar nicht, aber als Batman Begins plötzlich die Karten neu mischte und Superhelden-Kino zu ultra-realistischer Massenkost mit Hirn und Herz machte, da war für das bunt-naive Treiben der Fantastischen Vier einfach kein Bedarf mehr.
Gut, dass es Reboots gibt, weshalb die Vier nun noch einmal ran dürfen. In neu. Und wahrscheinlich deutlich modernder, sprich realitätsnäher. Allein die Verpflichtung des Regisseurs spricht Bände: Josh Trank hat vorher mit Chronicle den ersten Superheldenfilm im Found-Footage-Stil gedreht.
Die Story springt wohl ganz Reboot-typisch wieder auf Anfang und zeichnet die Heldengenese der Fantastic Four nach, als Bösewicht muss abermals Doktor Doom herhalten. Der Cast besteht aus weitestgehend frischen Gesichtern (Miles Teller, Tobey Kebell anyone?), wirkt dabei aber so jung, dass man vermuten könnte, dass das hier die Teenie-Variante der Fantastischen Vier werden soll.
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