Seite 3: Video-On-Demand-Anbieter im Vergleich - Serien und Filme per Stream

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Nur Zweitverwertung?

Inhaltlich handelt es sich bei den vier großen Paketanbietern - überspitzt ausgedrückt - um Mediatheken der bekanntesten Free-TV-Sender. In erster Linie gibt's hier also bereits gesendete Filme und Serien zu sehen. Den Unterschied machen Quantität und Qualität. Bei Ersterem hat mit etwa 60.000 Videos ganz klar Maxdome die Nase vorn - allerdings befinden sich im Angebot auch jede Menge uralter TV-Produktionen der hauseigenen Sender, die so gut wie niemanden interessieren dürften.

Exklusive Inhalte (Bild: The Returned) könnten Kunden ködern. Exklusive Inhalte (Bild: The Returned) könnten Kunden ködern.

Und da wären wir auch schon beim Thema Qualität: Hier hat Watchever einen Vorteil. Die Auswahl der Inhalte ist gut getroffen, exklusiver Content ist ein Plus. Während das Angebot von Snap erst noch wachsen muss, um Watchever gefährlich werden zu können, muss Maxdome inhaltlich eine klarere Linie fahren. Neue Staffeln sind hier in den meisten Fällen aus dem Paket ausgeklammert und müssen extra bezahlt werden. Das Angebot von Instant Video ist solide. Amazon bietet ein breites, qualitativ hochwertiges Spektrum.

Die Ankündigung, künftig auch Eigenproduktionen veröffentlichen zu wollen und der Kampfpreis für Kunden, die sich ein Jahr lang an den Dienst binden, zeigen den unbedingten Willen Amazons, Videostreaming vorantreiben und Netflix den Deutschlandstart so schwer wie möglich zu machen. Eine eierlegende Wollmilchsau dürfte aber auch Netflix in Deutschland nicht sein: Immerhin müssen sich die Amerikaner dem deutschen Markt anpassen und hier erst einmal Rechte einkaufen - genau wie die anderen Anbieter. Ein Vorteil könnten allerdings die selbst produzierten Serien sein, die dann wohl exklusiv bei Netflix wären.

Gleiche Inhalte?

Konzentrieren wir uns auf die Dienste mit Paketangeboten, so fällt eine gewisse Grundbasis an Serien und Filmen auf, die sich durch alle Angebote zieht. So ist beispielsweise die Comedyserie 2 Broke Girls in den vier großen Portalen enthalten. Aber: Nicht alle Serien sind überall zu sehen. So ist etwa die Comedyserie The Big Bang Theory bei Maxdome, Watchever und Instant Video bis einschließlich der sechsten Staffel im Paketpreis integriert, während How I met your Mother bis einschließlich der siebten Season nur bei Maxdome und Snap in der Mediathek vertreten ist.

Die komplette Serie Breaking Bad gibt's bei Maxdome und Instant Video, Watchever bietet aktuell immerhin alle Folgen bis zur fünften Staffel. Auch durch Exklusivität zeichnen sich die Anbieter aus: So gibt es einige HBO-Serien wie Die Sopranos, John Adams und How to Make It in America nur über Snap zu sehen, Serien wie Anger Management, The Returned und The Walking Dead nur bei Watchever und Hawaii Five-0 bei Maxdome. Für eine bessere Übersicht haben wir euch die Verfügbarkeit von zehn beliebten Serien auf den unterschiedlichen Plattformen in einer Tabelle zusammengefasst.

Unterschiede beim Service

Die Kundenfreundlichkeit verbindet die vier großen Paketanbieter nach außen hin: Geworben wird für die monatliche Kündbarkeit, die günstigen Preise und eine kostenlose Testphase, die 30 Tage beträgt - beim Sonderling Mubi sind es nur sieben Tage. Sieht man die Dienste allerdings von innen, fallen ein paar Unterschiede auf: zum Beispiel beim Punkt Kündigung.

Die Angebote von Watchever, Instant Video, Snap und Mubi sind ganz einfach per Klick auf der Webseite kündbar - zum Monatsende, ohne weitere Frist. Maxdome hingegen will, dass man seine Kündigung bei einer Hotline (immerhin zum Festnetztarif) tätigt. Die Anleitung zur Kündigung ist zudem arg versteckt. Und: Der Gesprächspartner versucht, uns zum Bleiben zu bewegen.

Ein weiterer Wermutstropfen: Maxdome hat eine Kündigungsfrist von zwei Wochen. Im schlimmsten Fall bedeutet das, dass wir einen weiteren Monat auf unserem Abo sitzen. Nicht sonderlich kundenfreundlich! Um die Servicequalität der Anbieter zu überprüfen, haben wir je ein einfach zu lösendes Problem an den Kundenservice der Anbieter geschickt.

Am schnellsten hat Watchever reagiert: Nach zehn Minuten hatten wir eine Antwort in der Mailbox. Allerdings haben wir lediglich eine ganze Sammlung vorgefertigter Problemlösungen erhalten. Immerhin: Die richtige war dabei. Maxdome schickt zwar auch eine Antwort aus dem Vorlagenkatalog, geht dabei aber immerhin explizit auf unsere Anfrage ein. Videoload schafft dasselbe innerhalb von vier Stunden.

Ein Sonderlob geht an Mubi: Der Anbieter verfasst innerhalb von vier Stunden eine persönliche Nachricht mit der Problemlösung. Die Zahlung per Bankeinzug und Kreditkarte funktioniert bei allen getesteten Paketanbietern, Snap und Watchever unterstützen die Zahlung per PayPal, und Instant Video kann man mit dem vorhandenen Amazon-Konto verknüpfen, um darüber zu bezahlen.

Reife Technik

Technisch funktionieren alle Dienste einwandfrei: Ob Videos in SD oder HD - ein Ruckeln oder dergleichen haben wir nicht bemerkt. Allerdings ist eine stabile Internetleitung dafür natürlich vorausgesetzt.Auf dem Papier reicht eine 6.000er DSL-Leitung zum ruckelfreien Streaming aus, wir empfehlen aber einen 16.000er-Anschluss - dann gibt es auch beim parallelen Surfen keine Probleme. Fast alle Anbieter nutzen Microsofts Silverlight, um die Filme zu streamen. Das Plugin kann automatisch zwischen verschiedenen Qualitätsstufen hin- und herschalten. Nur Mubi verwendet den Flash Player.

Die Angst geht um: Deutsche VOD-Anbieter tun alles, um auf den möglichen Start von Netflix vorbereitet zu sein. Die Angst geht um: Deutsche VOD-Anbieter tun alles, um auf den möglichen Start von Netflix vorbereitet zu sein.

Die Bildqualität unterscheidet sich kaum: Hochaufgelöste Inhalte sehen gut aus, kommen aber nicht an HD-Übertragungen im TV, geschweige denn an Blu-rays heran. Dafür sind die Daten zu stark komprimiert. Gerade in dunklen Szenen ist der daraus resultierende schwache Kontrast sehr gut erkennbar. Die Anbieter sollten über eine weitere Qualitätsstufe für Leute mit schnelleren Anschlüssen nachdenken. Der HD-Anteil bei den Inhalten ist generell groß, nur bei Mubi ist

er arg mager. Inhalte, die von der FSK ab 18 Jahren freigegeben sind, werden bei Watchever standardmäßig gesperrt und nur durch eine Postident-Prüfung durch die Deutsche Post freigeschaltet. Snap, Instant Video und Maxdome gleichen die angegebenen Daten anderweitig ab, etwa durch Prüfung beim Bankinstitut. So wird sichergestellt, dass der Nutzer volljährig ist. Alle Anbieter nutzen außerdem ein PIN-System, um Eltern die Möglichkeit zu geben, Erwachseneninhalte für ihre Kinder zu sperren.

Unsere Wertung (siehe Klickstrecke unten)
Wir bewerten die Angebote so zielgruppengerecht wie möglich. Deshalb findet sich neben der Angebotsbreite, die die reine Quantität einfängt, auch der Punkt Sortiment im Wertungskasten. Das Sortiment umfasst die Auswahl angesagter Serien und Filme und deren Aktualität. Weil der Punkt Angebot über Komfort, Technik und Service steht, zählt er bei der Berechnung der Gesamtnote 50%.

Den »richtigen« VoD-Anbieter für sich zu finden, dürfte mit unserer Hilfe nun etwas leichter fallen. Aber Achtung: Filme und Serien sind nicht dauerhaft in den Mediatheken gespeichert. Verträge laufen aus, sodass Inhalte regelmäßig verschwinden und möglicherweise woanders wieder auftauchen. Dazu haben Maxdome und Co. extra eine Rubrik »letzte Chance« etabliert, in der Inhalte aufgeführt werden, die in Kürze nicht mehr verfügbar sind. Amazon und Watchever investieren kräftig, Netflix bereitet den Deutschlandstart vor - aus VOD-Sicht bleibt 2014 spannend!

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