Genre: Open-World-Adventure Entwickler: Studio Pixel Junk Plattform: Playstation 4, Playstation 5, Xbox One, Xbox Series X/S, Switch, PC Release: 30. September
Open World-Spiele nehmen es selten genau mit dem Zeitdruck. Vor lauter Kräutern und Felle sammeln scheint es oft, als könnten wir die Welt noch übermorgen retten – nicht aber in Unsighted. In diesem Geheimtipp aus Brasilien stirbt bei ausufernder Trödelei selbst die Heldin permanent. Wir stellen ihn euch vor.
Darum geht’s in Unsighted
Nach einem Krieg zwischen Menschen und Androiden liegt die Welt von Arcadia brach. Bedrohlich ist das vor allem für die Androiden, die seitdem von der Quelle ihrer Lebensenergie, Anima genannt, abgeschnitten sind. Sobald ihre Reserven auslaufen, verlieren sie ihr Bewusstsein und verwandeln sich in robotische Untote.
Als Androidin Alma müssen wir die offene, im Pixel-Art-Stil gehaltene Welt Arcadias bereisen und fünf Meteoritensplitter sammeln, in der Hoffnung, die Quelle rechtzeitig reaktivieren zu können. Den Weg zu den Splittern sowie ihre Reihenfolge schreibt uns Unsighted nicht vor, wir erhalten aber Empfehlungen.
Damit ihr euch ein besseres Bild vom Spiel machen könnt, hier der Trailer zu Unsighted:
Das völlig freie Erkunden verhindern lediglich diverse Hindernisse. In Zelda- und Metroid-Manier verlangen sie zum Überwinden bestimmte Fähigkeiten, die wir in Dungeons finden. Aufmerksamen Spieler*innen erlaubt Unsighted allerdings das Ausklügeln alternativer Lösungen. In einem Dungeon müssen wir zum Beispiel mit unserem Shuriken Dornenranken verbrennen und Fackeln entzünden, indem wir ihn durch Flammen werfen. Schneller geht es, wenn wir das Feuerschwert vom Schmied kaufen.
Das macht Unsighted so besonders
Der Zeitdruck ist keine bloße Tapete. Alle Bewohner*innen Arcadias, inklusive Alma, verlieren kontinuierlich Anima. Dass einige von ihnen während der rund zehnstündigen Story sterben werden, scheint unausweichlich. Meteoritenstaub hilft zumindest kurzfristig. Er verlängert die Lebenszeit von Androiden um 24 In-Game-Stunden (24 Minuten in Echtzeit), ist aber enorm selten. Sollen wir damit also andere Charaktere oder notfalls Alma und mit ihr unseren Spielstand retten?
Das moralische, emotionale Dilemma fordert – wie auch das von Soulsborne inspirierte Kampfsystem. Jede Aktion Almas ist an ihre Ausdauer gebunden und unbedachtes Vorgehen führt schnell zum Game Over. Beim Tod verlieren wir die Hälfte unserer Währung. Überleben wir den Rückweg, dürfen wir sie wieder aufsammeln.
Unser einziges Sicherheitsnetz ist eine Spritze, die Alma einmal vollständig heilt. Wir können sie an einem der Bonfire-ähnlichen Terminals auffüllen – und im Kampf nur durch Angriffe. So müssen wir konstant den besten Zeitpunkt zum Heilen abwägen und ob wir bei niedriger Energie das Risiko aggressiver Taktiken eingehen wollen.
Das alles klingt nach Stress. Dennoch kann Unsighted entspannend und zugänglich sein. Der einfachste Schwierigkeitsgrad, Explorer, liefert auf Wunsch Optionen wie Unverwundbarkeit, verlangsamte Zeit oder unendliche Ausdauer. Zudem können wir Zahnräder craften, die Almas Schaden erhöhen, ihr kurzzeitig Unverwundbarkeit geben oder sie einmalig wiederbeleben und mit anderen Spieler*innen im Koop durch Arcadia ziehen.
Für wen ist Unsighted interessant?
Dank seiner Accessibility- und Schwierigkeitsoptionen eignet sich Unsighted für alle, die gern erkunden und Geschichten lauschen, und auch für die, die nach Metroid Dread oder in Vorbereitung auf Elden Ring neue Herausforderungen suchen. Manche mögen sich am Pixel-Art-Grafikstil stören. Die simple Grafik sollte aber nicht von der Tiefe des Spiels ablenken.
- fordernde, aber stets faire Kämpfe
- Accessibility-Optionen
- erlaubt mehrere Lösungen für Hindernisse
- Zeitdruck-Feature konsequent durchgezogen
- Schnellauswahl für Zweitwaffen wäre nett gewesen
- Story beizeiten etwas flach
GamePro-Einschätzung
Erik Körner
@snoopykoira
Ich habe es schon über Death Trash gesagt und es gilt weiterhin: Spiele wickeln mich um den Finger, wenn ich merke, dass sie mich respektieren und mir vertrauen. Darin brilliert Unsighted. Statt mir eine Lösung für jedes Hindernis vorzuschreiben, bietet es mir zahlreiche Optionen, wenn ich nur kreativ genug bin. Kämpfe fordern, ohne je zu frustrieren, und es hat dank seines Zeitfeatures den Mut, unbequem zu sein. Besonders Xbox-Besitzer*innen mit GamePass-Abo haben keine Entschuldigung, Unsighted nicht zumindest anzuspielen.
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