Seite 2: Unsere Geheimtipps 2015 - Welche Spiele uns 2015 am meisten überrascht haben

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Michael Graf - Divinity: Original Sin

Divinity: Original Sin ist kein Rollenspielmeister aller Klassen. Die Haupthandlung- so banal wie der Telekolleg in der dritten Wiederholung. Die meisten Charaktere - so blass wie ich nach dem letzten Winter. Dennoch, dennoch sollten wir alle froh sein, dass solche Spiele überhaupt noch entwickelt werden.

Denn Original Sin hat etwas, das vielen zeitgenössischen Großproduktionen fehlt: Witz und eine geradezu verschwenderische Liebe zum Detail. Skelett-Hofnarren, eine sprechende Muschel, ein Orc, der bedauert, einen Goblin getötet zu haben (»Man muss nich' alle erschlagen. Nur manche!«) - die zahllosen kleinen, witzigen Begegnungen, Dialoge, Quests und Momente tragen machen Original Sin für mich zu etwas Besonderem. Sie lassen mich nämlich spüren, dass die Entwickler ihre Arbeit lieben. Und das finde ich unendlich viel schöner als das tausendste, glattgebügelte Assassin's Creed. Oh, außerdem hat Original Sin Taktikkämpfe, die's in der hektischen Moderne leider nur noch selten gibt. Alle das gilt übrigens genauso für den ebenfalls empfehlenswerten Wasteland 2 Director's Cut. Aber Original Sin ist hübscher.

Divinity: Original Sin im Test

Tobias Veltin - Zombie Army Trilogy

Dass mir Zombie Army Trilogy gefallen würde, war sofort nach der Ankündigung klar. Ich meine, das Grundgerüst von Sniper Elite 2, Scharfschützengewehre und Zombies in einem Paket: Das konnte doch gar nicht schief gehen!

Ging es auch nicht, trotzdem war ich beim Spielen überrascht, wie unglaublich viel Spaß ich mit dem Kopfschuss-Festival hatte. Besonders der Koop-Modus ist mit vier Mann eine Riesengaudi, regelmäßig standen uns die Schweißperlen auf der Stirn, wenn die dicken Maschinengewehr-Typen anrückten. Auch fast ein Jahr nach Release lege ich das Spiel regelmäßig für ein paar Zombie-Headshots ein - ich kann's nur empfehlen.

Zombie Army Trilogy im Test

Johannes Rohe - Unmechanical Extended

Ich liebe physikbasierte Puzzle- oder Geschicklichkeitsspiele wie Limbo, und deshalb war Unmechanical Extended für mich der Überraschungshit 2015. Das Indiespiel, das ursprünglich für PC und iOS erschienen ist, war im Oktober eines der kostenlosen PlayStation-Plus-Angebote und ist so eher zufällig auf meiner Festplatte gelandet.

Als ich es dann in einem Moment der Langweile ausprobiert habe, war ich sofort gefesselt. Trotz simpler Steuerung und einfachen Spielmechaniken stellt mich das Spiel vor echte Kopfnüsse, die auch mal Um-die-Ecke-Denken erfordern. Außerdem hat die düstere Kulisse einfach Charme - ähnlich wie Limbo. Unmechanical Extended ist kein Superhit und auch nicht fehlerfrei, doch es hat bei mir einfach den richtigen Nerv getroffen.

Unmechanical im Test

Dimitry Halley - Axiom Verge

Metroidvania ist in meinen Augen eines der am sträflichsten vernachlässigten Genres in der gesamten Branche: Eine fremde Welt erkunden, Geheimnisse entdecken, mit Gadgets, Waffen und Erfahrung besser werden - Axiom Verge vereint all das auf eine herausragende Art und Weise. Hinzu kommt noch ein famoser Soundtrack im Stil von Hotline Miami sowie beeindruckende Bosskämpfe, die in puncto Design mit Dark Souls mithalten können.

Klar, Pixeloptik ist langsam ein echt alter Hut in der Indie-Szene, aber das Ein-Mann-Projekt spielt bewusst mit dem eigenen Retro-Look: Mit der Glitch-Kanone kann ich die Beschaffenheit von Gegnern und Plattformen manipulieren. Das sieht dann aus wie Grafikfehler aus 8-Bit-Zeiten. Großartig! Auch die Story hat mich gepackt. Nach einem missglückten Experiment erwacht Wissenschaftler Trace auf einer völlig fremden Welt und erfährt im Lauf der Kampagne Erschreckendes über den Planeten und seine eigene Rolle in dessen Untergang. Das ist klassische Raumfahrer-Science-Fiction im Stil von Another World oder eben Metroid. Gibt's viel zu selten.

Darum gehört Axiom Verge zu den besten Indies 2015

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