Umbrella Corps - Angespielt: Ich kriech mich weg!

Umbrella Corps spielt sich flott, macht aber trotzdem vergleichsweise wenig Spaß. Immerhin sorgt eine ganz besondere Animation für Heiterkeit.

Umbrella Corps - Angespielt: Kurioser Mehrspieler-Shooter im Resident-Evil-Universum Video starten 9:59 Umbrella Corps - Angespielt: Kurioser Mehrspieler-Shooter im Resident-Evil-Universum

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Ich hätte es eigentlich besser wissen müssen. Ich hatte nämlich ernsthaft gedacht, der Multiplayer-Shooter Umbrella Corps könnte interessant werden. Aber vor vier Jahren gab es ja schon dieses Operation Raccoon City.

Auch Resident-Evil-mäßig angehaucht, auch mit Multiplayer-Fokus, auch in der Unity-Engine. Und verdammt, das war echt nicht gut. Aber ich dachte, dieses Mal ohne tumbe-KI-Kollegen mit Fokus auf PvP würde es richtig viel Spaß machen. Ich habe mich getäuscht.

Um fair zu bleiben: Umbrella Corps ist im direkten Vergleich mit Operation Raccoon City das bessere Spiel - was allerdings auch nicht sonderlich schwer ist. Mir gefällt auch das generelle Spielprinzip: 3 gegen 3 auf sehr kompakten Karten wie Raccoon City, dem Ganado-Dorf oder einem Forschungslabor, die alle wohlige Erinnerungen an gute Resident-Evil-Zeiten von Resi 4 und Co. aufkommen lassen.

Auch die Steuerung geht in der von mir gespielten PS4-Fassung gut von der Hand und ist angenehm anpassbar - sogar mit einer variablen Zielhilfe. Aber in den eigentlichen Matches will der Funke dann nicht so richtig überspringen.

Elimination und Multi-Mission

Umbrella Corps hat zwei Modi. Der erste ist klassisches Eliminieren, man hat nur ein Leben und das Team, das alle Gegner ausgeschaltet oder nach Rundenende die meisten lebenden Mitglieder hat, gewinnt. Der zweite (Multi-Mission) läuft über mehrere Runden, in jeder müssen ich und mein Team andere Aufträge erfüllen. Mal fünf Koffer auf der Karte stibitzen, mal eine DNA-Probe sicherstellen oder ein bestimmtes Gebiet halten.

Im Multi-Mission-Modus gibt es jede Runde eine neue Aufgabe. Im Multi-Mission-Modus gibt es jede Runde eine neue Aufgabe.

Klingt auf dem Papier ziemlich spaßig und generell spielt sich Umbrella Corps auch flott und unkompliziert, dank der kleinen Maps dauert es nie lange bis zum nächsten Duell. Dass viele Matches trotzdem in ein ziemliches Chaos ohne wirklichen Spaß ausarten, liegt an zwei Dingen.

Zum einen wäre da die nervige Kameraperspektive. Die klebt nämlich extrem nahe an der Schulter meines Helden, was nicht gerade für Übersicht sorgt - eine reine Ego-Perspektive wäre deutlich besser gewesen, zumal die Kamera beim genauen Zielen über Kimme und Korn in genau diese umschaltet.

Zum zweiten sind meine fünf Mit- und Gegenspieler und ich auf den Karten nicht alleine. Überall wanken Zombies, Hunde oder ähnliche NPCs herum, die uns zwar meistens in Ruhe lassen (jeder Spieler hat einen praktischen Störsender), wenn ich aber angeschossen werde und der Sender damit zerstört wird, gehen die Biester auf mich los. Das sorgt für eine ziemlich nervige Zufalls- und Frustkomponente, denn teilweise sieht man die Viecher wegen der miesen Kameraperspektive einfach nicht.

Einen Vorteil haben die Zombies: Oft lenken sie andere Spieler ab. Einen Vorteil haben die Zombies: Oft lenken sie andere Spieler ab.

Das Waffengefühl ist ok, der Nahkampfhaken dagegen (den man über einen Druck auf die Schultertaste rausholt), wirkt auf mich in den ersten Matches ein wenig übermächtig. Nicht nur, dass ein einziger Schlag für einen Kill ausreicht, er ist auch ziemlich schwer abzuwehren - mit einem Druck auf die Nahkampftaste im richtigen Moment.

Dazu sind die Anzeigen und Hinweise etwas überfrachtet, Munition wird mit blauen Balken angezeigt, an Wänden erkennt man Markierungen, an denen sie überklettert werden könnten, Deckungen werden angezeigt und zu allem Überfluss werden manchmal über die Charaktere auch noch Drahtgittermodelle gelegt - warum wissen wohl nur die Entwickler.

Altbackene Technik

Überhaupt ist die Technik von Umbrella Corps etwas altbacken. Zwar ist die Optik der (prinzipiell sehr abwechslungsreichen) Levels solide und die Charaktermodelle gehen in Ordnung, aber zum Beispiel die abgehackten Animationen wirken alles andere als zeitgemäß.

Im Anpassungsmenü kann man sich unter anderem Aufnäher an die Rüstung klatschen. Im Anpassungsmenü kann man sich unter anderem Aufnäher an die Rüstung klatschen.

Für Lacher sorgen die Bewegungen trotzdem, vor allem die Kriechanimation. Die sieht absolut kurios aus, einerseits, weil es von außen so aussieht, als würde die Figur schwimmen, und zum anderen, weil man damit fast so schnell ist wie im normalen Laufschritt.

Ganz nett ist immerhin, dass ich mit Erfahrungspunkten, die ich für absolvierte Matches bekomme, meinen Charakter mit neuen Outfits, Aufnähern und Logos ausstatten kann und auch neue Aufsätze für die Waffen freischalte. Für echte Motivation sorgt das aber nicht wirklich, und auch mit der Abwechslung ist es mit den gerade mal zwei Team-Modi und einer Handvoll Einzelspielermissionen (in denen es nur darum geht, simple Ziele abzuklappern) nicht so weit her.

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