Der Sexismus-Skandal bei Ubisoft hat jetzt für handfeste Konsequenzen gesorgt. Nachdem bereits im Sommer 2020 einige hochrangige Mitarbeiter entlassen wurden, kam es jetzt sogar zu Verhaftungen. Am Dienstag sollen zwei Ex-Bosse in Polizeigewahrsam genommen worden sein und noch einmal drei am Mittwoch. Einer von ihnen war laut der französischen Zeitung Libération Serge Hascoët, die frühere Nummer 2 des Publishers und Entwicklers.
Ubisoft: Fünf ehemalige Mitarbeiter nach Untersuchung wegen sexueller Belästigung festgenommen
Darum geht's: Vor über drei Jahren wurden unter anderem durch dieselbe französische Zeitung und Jason Schreier bei Bloomberg diverse Anschuldigungen publik gemacht. Die drehen sich um vielfältige Fälle sexualisierter Gewalt wie Belästigung, Diskriminierung, unangebrachte Beziehungen und vieles mehr. Hier könnt ihr die Details dazu nachlesen:
Im Anschluss daran haben mehrere Männer das Unternehmen verlassen, unter anderem die beiden hochrangigen Chefs Serge Hascoët und Tommy François. Ein Jahr später hieß es seitens des Unternehmens, Ubisoft habe sich gebessert, obwohl es gegenteilige Berichte und Aussagen von Mitarbeiter*innen gab.
Im Sommer 2021 sollen dann Beschwerden von der Solidaires Informatique-Gewerkschaft und von zwei Betroffenen eingereicht worden sein, die dann eine längere Untersuchung der Polizei beziehungsweise der Staatsanwaltschaft von Bibigny, Paris ausgelöst haben. Eine involvierte Anwältin spricht davon, dass es hierbei nicht um individuelles Verhalten, sondern "systemische sexuelle Gewalt" gehe.
Untersuchung dauerte an: Offenbar hat die französische Polizei jetzt seit über einem Jahr mit mehr als 50 Angestellten gesprochen und haufenweise Daten sowie Informationen gesammelt. Anscheinend im Zusammenhang damit wurden nun auch Serge Hascoët und Tommy François sowie drei weitere Ex-Ubisoft-Bosse in Gewahrsam genommen. Das berichtet zumindest die Zeitung Libération.
Ob es bereits eine Anklage gibt und wie lange die Betroffenen im Polizeigewahrsam bleiben, steht noch nicht fest. Allem Anschein nach sollen sie zunächst erst einmal nur befragt werden. Womöglich gehen sie danach allesamt wieder nach Hause und es kommt erst in einigen Wochen oder Monaten zu einer Verhandlung, aber das bleibt momentan alles noch unklar.
Ubsioft selbst hat auf Nachfrage von GamesIndustry.biz, Polygon oder Libération nur mit einem nichtssagenden Statement reagiert. Man habe dort keinerlei Kenntnis darüber, was dort mitgeteilt worden sei und könne es darum auch nicht kommentieren.
Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.
Dein Kommentar wurde nicht gespeichert. Dies kann folgende Ursachen haben:
1. Der Kommentar ist länger als 4000 Zeichen.
2. Du hast versucht, einen Kommentar innerhalb der 10-Sekunden-Schreibsperre zu senden.
3. Dein Kommentar wurde als Spam identifiziert. Bitte beachte unsere Richtlinien zum Erstellen von Kommentaren.
4. Du verfügst nicht über die nötigen Schreibrechte bzw. wurdest gebannt.
Bei Fragen oder Problemen nutze bitte das Kontakt-Formular.
Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.
Nur angemeldete Plus-Mitglieder können Plus-Inhalte kommentieren und bewerten.