Ubisoft nimmt einige Änderungen am eigenen Abo-Modell vor: Es existiert jetzt in zwei Varianten und kann auch als Ubisoft+ Premium abonniert werden. Im Zuge dessen hat Philippe Tremblay, der Director of Subscriptions bei Ubisoft in einem Interview erklärt, die Spieler*innen müssten sich an den Gedanken gewöhnen, Spiele nicht mehr zu besitzen. Das kommt bei einigen dieser Spieler*innen überhaupt nicht gut an.
Fans müssen sich wie bei Musik und Filmen daran gewöhnen, Spiele nicht mehr zu besitzen, sagt Ubisoft
Worum geht's? Eigentlich nur darum, dass Ubisoft jetzt zweigleisig fährt. Ubisoft+ gibt es jetzt in zwei Varianten. Einmal in der Classics-Variante, die nur eine kleine Auswahl an älteren Titeln anbietet und einmal in der Premium-Version, mit mehr Spielen, ihren Premium-Versionen und früherem Zugang zu neuen Titeln.
Fans müssen sich an Abos gewöhnen: Im Zuge dieser Veränderungen hat der Abo-Chef von Ubisoft mit Gamesindustry.biz aber auch über Abos im Allgemeinen geredet. Dabei hat er einige Aussagen getätigt, die bei vielen Spieler*innen auf wenig Gegenliebe stoßen. Dabei sind sie natürlich im Kontext zu betrachten und per se nicht unbedingt schlimm.
Was genau hat er gesagt? Auf die Frage hin, wie Spiele-Aboservices noch sehr viel mehr wachsen könnten, erklärt Philippe Tremblay, dass Spiele-Abos zwar bereits schnell wachsen würden, aber noch lange nicht so weit verbreitet seien, wie es beispielsweise bei Filmen, Serien und Musik der Fall sei.
"Eines der Dinge, die wir gesehen haben, ist, dass Gamer immer noch gewöhnt sind, Spiele zu haben und zu besitzen – ein bisschen wie bei DVDs. Das ist der Konsument*innen-Wandel, der geschehen muss. Sie haben sich auch damit angefreundet, ihre CD-Sammlung oder DVD-Sammlung nicht mehr zu besitzen."
Kaufen bleibt Option: Diese Entwicklung und Transformation gehe ein bisschen langsamer voran, als es in anderen Bereichen der Fall ist oder war. Nichtsdestotrotz wolle Ubisoft niemanden zu etwas zwingen und auch weiterhin beide Möglichkeiten anbieten. Ihr könnt also auch in Zukunft noch Titel wie Prince of Persia: The Lost Crown oder Assassin's Creed Mirage kaufen, wenn ihr wollt.
Trotzdem stößt die Aussage auf Kritik. Gerade in sozialen Netzwerken wie X/Twitter und Co. reagieren viele Fans nicht besonders verständnisvoll auf diese Aussage. Neben vielen Scherzen rund um Software-Piraterie weisen viele Kommentare vor allem darauf hin, dass es eben keine Garantie dafür gibt, dass Spiele tatsächlich auch auf Dauer in den Abo-Services verbleiben.
Link zum Twitter-Inhalt
Die beruhigend gemeinten Aussagen des Abo-Chefs, alles wäre auch ohne Besitz immer noch da, entsprechen nicht unbedingt der Wirklichkeit. Immerhin hat auch Ubisoft in der Vergangenheit immer wieder bei Spielen die Unterstützung eingestellt oder Server abgeschaltet. Zum Teil sogar mit dem Ergebnis, dass bestimmte Titel gar nicht mehr spielbar sind – auch Singleplayer-Spiele, die zum Beispiel für DLCs oder Kopierschutz-Funktionen Online-Zugang benötigen.
Außerdem drohen viele Spiele auch einfach ganz von der Bildfläche zu verschwinden, wenn sie nicht in irgendeiner Form konserviert werden. Dabei können physische Datenträger durchaus helfen. Immerhin gibt es durchaus Spiele, die einfach nirgendwo mehr erhältlich sind, wie die ganze Debatte rund um abgeschaltete Wii- und 3DS- oder PS3- und PS Vita-Stores zeigt.
Baldur's Gate 3-Studio erteilt Abos eine Absage: Auch Swen Vincke von Larian meldet sich in diesem Zusammenhang zu Wort. Ihm zufolge kommt das Mega-Rollenspiel in keinen Abo-Service.
Er halte generell nur wenig von solchen Angeboten, weil sie eine ganz besondere Form von Gatekeeping darstellen. Es sei praktisch unmöglich, idealistische Projekte über Abo-Services zu finanzieren, weil sie immer nur auf Kosten-Nutzen-Rechnungen und Profit-Maximierung ausgelegt seien.
Wie steht ihr dazu? Habt ihr euch schon daran gewöhnt, keine Spiele mehr zu besitzen oder sammelt ihr weiter fleißig physische Editionen?
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