Insbesondere bei Mobile-Games gehören Mikrotransaktionen mittlerweile zum Standard. Viele Spiele können kostenlos herunterladen und gespielt werden, für kleinere Beträge lassen sich dann Vorteile oder neue Kostüme im Spiel erwerben.
Diese Form der Finanzierung steht seit Jahren in der Kritik, da dadurch besonders junge Spieler*innen schnell in die Kostenfalle gelockt werden können. Ein Fall aus China aus dem letzten Jahr zeigt die potenziellen Folgen. (via South China Morning Post)
In eigener Sache: Durch den Hinweis aus der Community sind wir darauf aufmerksam geworden, dass dieser Artikel auf einer Geschichte basiert, die wir bereits im Juni 2023 aufgegriffen und besprochen haben. Diese Tatsache ist uns und dem Autor bei der Recherche nicht aufgefallen. Entsprechend haben wir den originalen Artikel offline gestellt und die folgenden Version so angepasst, dass sie aktuelle Informationen und Entwicklungen berücksichtigt. Vielen Dank, dass ihr uns auf diesen Fehler aufmerksam gemacht habt!
Knapp 60.000 Euro in nur 4 Monaten, das hat aber einen traurigen Grund
Dort hat eine Teenagerin jetzt in nur wenigen Monaten die kompletten Ersparnisse ihrer Eltern verbraucht. Die Lehrerin der Schülerin rief die Eltern an und teilte ihnen ihren Verdacht mit, dass die Tochter spielsüchtig sein könnte. In der Folge stellte die Mutter der Schülerin Nachforschungen an.
So stellte sie fest, dass sich auf ihrem Konto gerade noch 0,5 Yuan, also etwa 6 Cent befanden. Kurz zuvor waren es umgerechnet noch etwa 60.000 Euro gewesen. Die Teenagerin verheimlichte offenbar die Transaktionen und dazugehörigen Mitteilungen, weshalb die Situation erst später ans Licht kam.
Die Ausgaben verteilten sich dabei auf drei Posten:
- 16.000 Euro gingen in den Kauf von Handyspielen für sie selbst.
- 27.000 Euro für In-App-Käufe
- 16.000 Euro gab sie für Klassenkamerad*innen aus, denen sie ebenfalls Spiele kaufte.
Eins der Spiele, das die Teenagerin voraussichtlich gespielt hat, ist Honor of Kings (im Westen bekannt als Arena of Valor). Was das für ein Spiel ist, erfahrt ihr hier im Trailer:
Bedrängt durch Mitschüler*innen: Die Tochter gab in der Folge an, dass sie das getan habe, damit sie in Ruhe gelassen wird. Denn sie wurde von ihren Mitschüler*innen bedrängt, ihnen Spiele zu kaufen. Da sie Angst hatte, was ihre Eltern sagen werden, hat sie das auch nicht ihrer Lehrerin erzählt. Stattdessen hat sie einfach die Spiele für die anderen gekauft.
Wie kam die Tochter überhaupt an das Konto? Die Mutter gab der Teenagerin in der Vergangenheit das Passwort für ihre Bankkarte. Das war dafür gedacht, dass wenn die Eltern nicht da sind, dass sie sich selbst versorgen kann im Notfall. Das nutzte die 13-jährige aus und verknüpfte die Karte mit ihrem Handy und konnte dann einfach ohne Beaufsichtigung die Spiele und Mikrotransaktionen kaufen.
Sie gab zudem an, dass sie nicht versteht, wo Geld herkommt. Sie wusste zwar, wie sie alle Hinweise und Zahlungsbelege verschwinden lassen konnte, aber offenbar nicht, dass das Geld trotzdem irgendwo herkommen musste.
Welches Spiel hat sie gespielt? Wie das chinesische News-Video des lokalen Senders Elephant News vermuten lässt, handelte es sich um das in China damals sehr erfolgreiche Arena of Valor (dort genannt Honor of Kings, wie Mein-MMO damals berichtete). Es handelt sich dabei um eine MOBA wie League of Legends. Das Spiel lockt auch heute noch täglich zwischen 500.000 bis eine Millionen Spieler*innen an.
Fälle wie dieser haben in China dazu geführt, dass der Zugang von Minderjährigen zu Videospielen in den vergangenen Jahren stark eingeschränkt wurde. In diesem bestimmten Fall haben die Maßnahmen aber offenbar nicht wie erhofft gewirkt.
Deshalb ist es wichtig, die Echtgeldausgaben des eigenen Nachwuchs in Spielen zu kontrollieren – und ihn gegebenenfalls einzuschränken. Nahezu alle Online-Dienste und auch iOS und Android bieten entsprechende Einstellungsmöglichkeiten.
Was haltet ihr von Mikrotransaktionen?
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